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Landkreis Augsburg: Zum Teil nur noch ein Zug pro Stunde zwischen Augsburg und Meitingen

Landkreis Augsburg

Zum Teil nur noch ein Zug pro Stunde zwischen Augsburg und Meitingen

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    Die Züge sind da - hier auf dem Wartungswerk in Langweid. Was fehlt, sind die Lokführer.
    Die Züge sind da - hier auf dem Wartungswerk in Langweid. Was fehlt, sind die Lokführer. Foto: Marcus Merk

    Sanktionen gegen das Bahnunternehmen Go-Ahead fordern die SPD-Ortsvereine aus Gablingen, Gersthofen, Meitingen, Thierhaupten und Nordendorf. Hintergrund ist die Ankündigung des Unternehmens, wegen fehlender Lokführer weniger Züge fahren zu lassen. Hauptsächlich betroffen davon sind Nahverkehrszüge im nördlichen Landkreis Augsburg.

    Go-Ahead übernimmt ab 11. Dezember die Fahrten der Züge RB 86, RB 87 und RE 9 auf den Strecken von Augsburg nach Dinkelscherben/Ulm bzw. von

    Mit dem Fahrplanwechsel werden Nahverkehrszüge gestrichen

    Dieser Schritt hatte bereits vonseiten der Bürgermeister aus der Region und des Landrats heftige Kritik ausgelöst. Nun verdeutlichen die SPD-Ortsvereine in einem Schreiben an den bayerischen Verkehrsminister Christian Bernreiter und Landrat Martin Sailer (beide CSU), welche Auswirkungen das hat: "Die Streichung der zusätzlichen Züge zwischen 8.30 Uhr und 15.30 Uhr, bedeutet, dass in diesem Zeitraum nur noch stündlich und nicht mehr halbstündlich eine Verkehrsverbindung aufrechterhalten wird."

    Das führe mutmaßlich zu mehr Verkehr auf der ohnehin schon stark befahrenen B2. Leidtragende seien vor allem Schulkinder und Teilzeitbeschäftigte. Für Letztere sei es nur schwer möglich, auf die Schnelle eine längere Kinderbetreuung zu organisieren. Zudem sei unklar, ob die Zubringerbusse noch zu den verbleibenden Zügen passen. In dem Brief an Sailer und Bernreiter wird der Schritt von Go-Ahead als "Vertragsbruch" bezeichnet. Schließlich hätten viele Pendler ihre Abos im Vertrauen auf die bisherigen Zugverbindungen abgeschlossen.

    Kann die Deutsche Bahn Lokführer an Go-Ahead verleihen?

    Vom Freistaat fordern die SPD-Ortsvereine nicht nur Sanktionen, sondern auch Schritte, um den bisherigen Takt aufrechtzuerhalten. So wird die Frage aufgeworfen, ob die Deutsche Bahn, die noch bis einschließlich 10. Dezember die Strecke befährt, Go-Ahead Lokführer überlassen könnte. Das ist nach Angaben eines Sprechers von Go-Ahead bereits der Fall. "Wir haben mit DB Regio Bayern einen Kooperationsvertrag abgeschlossen und bekommen damit alles an Personal, was DB Regio uns geben kann – mehr geht nicht." Denn auch die

    Rund 45 Millionen Euro investierte ein Tochterunternehmen des russischen Bahnkonzerns TMH in das Langweider Werk. Jetzt gehört es zur Eucorail.
    Rund 45 Millionen Euro investierte ein Tochterunternehmen des russischen Bahnkonzerns TMH in das Langweider Werk. Jetzt gehört es zur Eucorail. Foto: Marcus Merk

    Gegenüber unserer Redaktion verteidigte der Sprecher noch einmal die Streichung von Zügen, die bis zum Sommer gelten soll. Es sei das kleinere Übel, Züge angekündigt ausfallen zu lassen als kurzfristig. "Auch wir sind nicht glücklich über die Situation und wir sind uns dessen bewusst, dass sich Menschen auf unser Angebot verlassen." Doch man habe einfach nicht genügend Lokführer.

    Das britische Unternehmen hat die Ausschreibung für die Nachfolge des Fuggerexpress gewonnen und will auf dem neuen Netz insgesamt 56 Züge einsetzen. Für deren Betrieb wird es vom Freistaat bezahlt, dieser wiederum erhält die Einnahmen aus dem Fahrkartenverkauf. 

    Langweider Bahnwerk hat einen neuen Besitzer

    Der Wechsel von der Bahn zu Go-Ahead war für den nördlichen Landkreis Augsburg verbunden mit einer bedeutenden Gewerbeansiedlung zwischen Gablingen und Langweid. Dort nämlich werden in einer eigens errichteten Werkstatt die Züge von Go-Ahead gewartet. Den rund 10.500 Quadratmeter großen Komplex mit drei 180 Meter langen Hallen ließ sich der deutsche Ableger des russischen Bahnkonzerns TMH rund 45 Millionen Euro kosten, an die 70 Arbeitsplätze waren versprochen. 

    Nach dem Ausbruch des Ukraine-Krieges geriet die "Russland-Connection" des Langweider Eisenbahnwerks ins Blickfeld, befürchtet wurden Auswirkungen der gegen

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