Startseite
Icon Pfeil nach unten
Augsburg Land
Icon Pfeil nach unten

Landkreis Augsburg: Wer bestimmt die Größe der Wertstofftonne?

Landkreis Augsburg

Wer bestimmt die Größe der Wertstofftonne?

    • |
    • |
    Ab 2025 wird der Gelbe Sack im Landkreis Augsburg von der Wertstofftonne ersetzt.
    Ab 2025 wird der Gelbe Sack im Landkreis Augsburg von der Wertstofftonne ersetzt. Foto: Robert Günther/dpa (Symbolbild)

    Die Wertstofftonne polarisiert. Die einen finden das 240-Liter-Gefäß zu groß, die anderen freuen sich, dass die Gelben Säcke aus dem Ortsbild verbannt werden. Für Diskussionen sorgt primär die Größe der Tonne. Die wurde in Verhandlungen zwischen dem Entsorgungsunternehmen und dem Abfallwirtschaftsbetrieb des Landkreises Augsburg beschlossen.

    Laut Bürgerbefragung war die Mehrheit für die Gelbe Tonne und gegen den Gelben Sack

    Die Zuständigkeiten sind dabei wie folgt geregelt: Wie das Landratsamt mitteilt, werde die Rückgabe von Verkaufsverpackungen, wie sie in die Gelbe Tonne kommen, vom sogenannten Dualen System organisiert. Für den Landkreis Augsburg ist das das Unternehmen Interzero. „Die Landkreise können nur vorgeben, ob die Rückholung mittels Gelbem Sack oder Gelber Tonne erfolgen soll. Auf die Größe und die Qualität der Behältnisse haben die Landkreise leider wenig Einfluss“, so die Sprecherin. Der Gelbe Sack sei immer wieder wegen seiner leichten Reißbarkeit kritisiert worden. In einer 2020 durchgeführten Bürgerbefragung sei die Mehrheit der Befragten für die Einführung der Gelben Tonne gewesen. Die Größe der Tonne war dabei nicht Teil der Befragung. Dass die Größe der Tonne nicht verhandelbar gewesen sei, erklärte Daniela Bravi, die Werkleiterin des Abfallwirtschaftsbetriebs Landkreis Augsburg, am Montag bei der Bürgermeisterdienstbesprechung.

    Ein Interzero-Sprecher erklärt auf Anfrage, dass ein Wechsel zu einer kleineren Tonne im Landkreis Augsburg nicht vorgesehen sei. Grund dafür sei, dass neben Verkaufsverpackungen auch stoffgleiche Nichtverpackungen in die Tonne kommen. „Die einheitliche Gestellung einer 240 l Tonne (und 1100 Liter-Behälter) im Landkreis Augsburg wurde im Rahmen der Verhandlungen zur Einführung der Wertstofftonne mit dem Abfallwirtschaftsbetrieb als öffentlich-rechtlicher Entsorgungsträger vorgenommen“, sagt der Interzero-Sprecher.

    In anderen Landkreisen können Privathaushalte eine kleinere Tonne beantragen

    Eine Alternative zur 240-Liter-Tonne gibt es in anderen Landkreisen. Im Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald in Baden-Württemberg etwa können Haushalte bei Bedarf eine 120-Liter-Tonne bei dem entsprechenden Entsorgungsunternehmen beantragen.

    Mitreden konnte der Landkreis anscheinend beim Zyklus der Tonnenleerung. Als entschieden wurde, dass die Wertstofftonne eingeführt wird, stimmten die dualen Systeme der Leerung im 14-Tage-Takt zu. Ursprünglich sei laut Landratsamt geplant gewesen, die Tonne vierwöchentlich zu leeren. Der Mehrwert für Bürgerinnen und Bürger sei laut Landratsamt die künftig haushaltsnahe Entsorgung von Gegenständen aus Kunststoff und Metall. Klar ist: Die Wertstofftonne wird ab dem 1. Januar 2025 die Gelben Säcke ablösen.

    Thema ist auch die sogenannte Nachbartonnenregelung. ÖDP-Kreisrätin Gabi Olbrich-Krakowitzer sprach von einem „Bürokratiemonster“, das durch die Einführung der Gelben Tonne aufgebaut werde. Bei dieser Regelung vereinbaren Nachbarn, sich eine Tonne zu teilen. Das geht bereits seit dem Jahr 2004. Heute läuft die Beantragung online oder über den Postweg. „Die Abgabe der Erklärung ist notwendig, da sich die Nachbarn mit dieser beim Restmüll verpflichten, wer die Gebühren des Gefäßes übernimmt. Zudem ist klar dokumentiert, dass der Anschlusspflicht über eine Nachbartonne nachgekommen wird“, erklärt eine Sprecherin des Landratsamtes. Diese sagt auch, dass die Beantragung sowohl online als auf per Erklärungsbogen drei bzw. fünf Minuten in Anspruch nimmt.

    Diskutieren Sie mit
    1 Kommentar
    Peter Pfleiderer

    Das bisher hohe Volumen bei den gelben Säcken resultierte m.E. aus der geringen Haltbarkeit der Säcke - ich habe Tetrapacks nie gefaltet, weil das Ding voll sonst viel zu schwer gewesen wäre. In eine 120er Tonne gehen mit etwas Verdichtung ganz andere Mengen rein. Die als Erklärung angeführte "haushaltsnahe Entsorgung von Gegenständen aus Kunststoff und Metall." ist in der Menge abwegig - ich habe doch nicht alle 2 Wochen 120 Liter von dem Zeug zum wegwerfen...

    Um kommentieren zu können, müssen Sie angemeldet sein.

    Registrieren sie sich

    Sie haben ein Konto? Hier anmelden