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Landkreis Augsburg: Weniger Corona-Tests, aber hohe Trefferquote im Landkreis Augsburg

Landkreis Augsburg

Weniger Corona-Tests, aber hohe Trefferquote im Landkreis Augsburg

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    Über 100 Corona-Teststation wie hier bei der Boxschule Robin Krasniqi in Gersthofen, gibt es im Landkreis Augsburg. Doch die Nachfrage geht zurück.
    Über 100 Corona-Teststation wie hier bei der Boxschule Robin Krasniqi in Gersthofen, gibt es im Landkreis Augsburg. Doch die Nachfrage geht zurück. Foto: Marcus Merk

    Apotheker Johannes Rehm kennt das Corona-Infektionsgeschehen im Landkreis Augsburg ziemlich gut. Er betreibt seit längerer Zeit zwei Teststationen in Neusäß und Stadtbergen. Sein Eindruck von der aktuellen Lage: Es kommen zwar weniger Leute zum Testen, aber die Positivrate bei den Ergebnissen ist ziemlich hoch im Vergleich zum vergangenen Jahr. Auf die sinkende Nachfrage reagieren inzwischen andere Verantwortliche für

    Von 60 Corona-Tests am Tag seien zurzeit zehn Prozent positiv, sagt Apotheker Rehm. Damit sei die "Trefferquote" um ein Vielfaches höher als zum Beispiel im Sommer 2021, was zeigt, dass das Virus noch recht stark im Umlauf ist. Rehm stellt fest, dass die Menschen vor allem zum Antigen-Schnelltest kommen, wenn sie Symptome haben oder daheim beim Selbsttest der berühmte zweite Strich aufgetaucht ist. Rehm hat momentan nicht vor, die Teststationen vor der Titania-Therme und in der Bismarckstraße in Stadtbergen zu schließen. Es kämen zwar deutlich weniger Leute, aber: "Wir sitzen da nicht stundenlang rum, sondern haben schon noch gut zu tun."

    Nach ersten Erkenntnissen ist die Omikron-Variante BA.2 noch schneller übertragbar.
    Nach ersten Erkenntnissen ist die Omikron-Variante BA.2 noch schneller übertragbar. Foto: Henning Kaiser, dpa (Archivbild)

    Leichter Rückgang der Corona-Tests in Hirblingen

    Von einem "leichten Rückgang" der Anzahl der Tests im Ecolog-Center in Hirblingen spricht das Landratsamt. Die Leiterin der Pressestelle, Annemarie Scirtuicchio nennt Zahlen: Vom 1. bis 22. März wurden dort 5680 PCR-Tests und 2500 Antigen-Schnelltests vorgenommen, vom 1. April bis 22. April nur noch 4233 PCR-Tests und 1669 Antigen-Schnelltests.

    Im Landkreis Augsburg gibt es über 100 Teststellen. Drei wurden bereits im April geschlossen, eine pausiert. Auf die zurückgehende Nachfrage reagiert auch der Kreisverband des Roten Kreuzes (BRK). Das Angebot in Bonstetten wird auf einen Öffnungstag reduziert, in Dinkelscherben wird zum 1. Mai geschlossen, und in Zusmarshausen werden die Stunden reduziert. Aus Meitingen hat sich das

    BRK-Chef empfiehlt die AHA-Regeln zum Schutz

    Haugg führt eine interessante Statistik, die das Auf und Ab bei der Nachfrage nach Tests seit Beginn der Corona-Pandemie deutlich zeigt. Allein im Mai 2021 hat das BRK im Landkreis Augsburg noch über 15.000 Corona-Tests durchgeführt. Nun, im März 2022, waren es noch etwas über 5000. Im Dezember waren die Testzahlen auch recht hoch. Für Haugg ist ein kontinuierlicher Rückgang des Interesses seit Monaten nur logisch: "Wenn man wegen der Lockerungen keinen Nachweis mehr vorlegen muss, dann macht man es nicht mehr." Haugg betont, dass er immer an den gesunden Menschenverstand appelliere beim weiteren Verhalten in der Pandemie. Die AHA-Regeln würden nach seiner Erfahrung viel bringen, um sich nicht anzustecken.

    In der Statistik zu den Tests des BRK ist klar ersichtlich, dass die Inzidenz deutlich höher ist als vor einem Jahr. Im März 2021 fielen von 5639 Tests nur 0,18 Prozent positiv aus. Im März 2022 gab es bei 5104 Tests zwei Striche zu erkennen, das sind 5,49 Prozent. Die Quote der positiven Fälle steigt beim BRK seit Oktober kontinuierlich an.

    Mithilfe von Corona-Antigen-Schnelltests soll das Infektionsgsgeschehen im Griff behalten werden.
    Mithilfe von Corona-Antigen-Schnelltests soll das Infektionsgsgeschehen im Griff behalten werden. Foto: Marcus Merk

    Um etwas mehr Einblick in die Infektionslage im eigenen Ort zu bekommen, veröffentlicht das Landratsamt täglich die erkannten und gemeldeten Corona-Fälle in den einzelnen Gemeinden des Landkreises Augsburg. Viele Wochen lang gab es hier in den Städten vierstellige Werte. Dies ist jetzt nicht mehr so. Den höchsten Wert mit 549 Fällen hat Königsbrunn. Die Stadt mit den meisten Einwohnern im Landkreis ist seit Langem "Spitzenreiter" in der Statistik. In Gersthofen, das lange auch zu den am stärkten betroffenen Kommunen zählte, hat sich die Lage deutlich entspannt. Hier sind nur noch 415 Corona-Fälle registriert. Neusäß hat mit 523 Fällen mehr Corona-Infizierte. Auffällig hoch ist die Zahl in Diedorf (198).

    Nur eine Kommune im Landkreis hat einstellige Zahl bei Corona-Fällen

    Aktuelle aktive Corona-Infektionen in den Gemeinden im Landkreis Augsburg

    • Adelsried: 45
    • Allmannshofen: 37
    • Altenmünster: 92
    • Aystetten: 52
    • Biberbach: 98
    • Bobingen: 317
    • Bonstetten: 26
    • Diedorf: 198
    • Dinkelscherben: 135
    • Ehingen: 21
    • Ellgau: 16
    • Emersacker: 35
    • Fischach: 82
    • Gablingen: 84
    • Gersthofen: 415
    • Gessertshausen: 58
    • Graben: 87
    • Großaitingen: 70
    • Heretsried: 9
    • Hiltenfingen: 20
    • Horgau: 65
    • Kleinaitingen: 31
    • Klosterlechfeld: 57
    • Königsbrunn: 549
    • Kühlenthal: 22
    • Kutzenhausen: 35
    • Langenneufnach: 22
    • Langerringen: 81
    • Langweid: 158
    • Meitingen: 238
    • Mickhausen: 18
    • Mittelneufnach: 12
    • Neusäß: 523
    • Nordendorf: 57
    • Oberottmarshausen: 45
    • Scherstetten: 13
    • Schwabmünchen: 218
    • Stadtbergen: 260
    • Thierhaupten: 92
    • Untermeitingen: 118
    • Ustersbach: 13
    • Walkertshofen: 21
    • Wehringen: 57
    • Welden: 69
    • Westendorf: 38
    • Zusmarshausen: 152

    Quelle: Landratsamt. Zahlen erscheinen dort tagesaktuell im Internet.

    Natürlich muss der Wert immer in Relation zur Einwohnerzahl gesehen werden. Die kleine Gemeinde Heretsried fällt in der Statistik auf. Mit 9 Fällen ist sie die einzige Kommune mit einer einstelligen Zahl. Ziemlich gut sieht die Situation auch in den Stauden aus. Mittelneufnach (12), Mickhausen (18), Scherstetten (13), Langenneufnach (22) und Ustersbach (13) gehören zu den Gemeinden mit den wenigsten Corona-Infektionen. Deutlich über 100 geht die Zahl der Erkrankten hingegen in einigen Gemeinden im Holzwinkel: Dinkelscherben (135) und Zusmarshausen (152) sind Beispiele dafür.

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