Startseite
Icon Pfeil nach unten
Augsburg Land
Icon Pfeil nach unten

Landkreis Augsburg: Trotz Sonne satt: Im Kreis Augsburg gibt es zu wenig Ökostrom

Landkreis Augsburg

Trotz Sonne satt: Im Kreis Augsburg gibt es zu wenig Ökostrom

    • |
    Ein ertragreicher Monat war der März für große Solarfelder wie hier bei Nordendorf.
    Ein ertragreicher Monat war der März für große Solarfelder wie hier bei Nordendorf. Foto: Marcus Merk

    Kurz bevor dieser sonnenreiche März in den April und mutmaßlich zunächst regnerische Tage übergeht, ist es Zeit für eine Bilanz: Was der Monat gebracht an Strom im Landkreis Augsburg? Antwort: eine ganze Menge - aber lang noch nicht genug.

    An einem im Internet abrufbaren Energiemonitor des Stromversorgers LEW lässt sich ablesen, wie hoch der Stromverbrauch von Privathaushalten, Firmen und Kommunen ist im Augsburger Land - und wie hoch der Anteil an regional erzeugtem Strom. Am Dienstagnachmittag wurden zeitweise über 60 Prozent des verbrauchten Stroms aus heimischen Wasserkraftwerken, Photovoltaikanlagen oder Biogas gewonnen.

    14.000 Photovoltaikanlagen im Kreis Augsburg

    Hauptquelle an diesem Tag war die Sonne. Weit mehr als 26.000 Kilowattstunden erzeugten die gut 14.000 Sonnenstromanlagen im Kreis am Dienstagnachmittag. Das war mehr als das Doppelte dessen, was alle Privathaushalte im Kreis Augsburg zu diesem Zeitpunkt verbrauchten. Energiequelle Nummer zwei war die Wasserkraft, danach folgt Biomasse. Die Windkraftwerke im Kreis spielen nur eine untergeordnete Rolle - ein laues Lüftchen sozusagen.

    Stromverbrauch und Erzeugung schwanken im Tagesverlauf. Den höchsten Anteil bei der Eigenversorgung auf einen Tag gesehen erreichte der 8. März mit mehr als 54 Prozent. Auf den gesamten Monat gerechnet liegt dieser Wert bei 37,5 Prozent, insgesamt sind es nur 34,6 Prozent: Der März war also ertragreich für die Betreiber von Photovoltaikanlagen, die im Monat März mehr als 40 Prozent des Ökostroms im Kreis lieferten. Über einen längeren Zeitraum betrachtet kommen sie auf gut ein Viertel. Größter und beständigster Lieferant sind die Wasserkraftwerke.

    Bundesweit soll der Stromertrag aus erneuerbaren Quellen laut einer Hochrechnung sogar um ein Viertel über dem Vorjahreswert liegen und übers Jahr gesehen bei knapp 43 Prozent. Bedeutet: Der Landkreis Augsburg hinkt hinterher, was die Erzeugung von Ökostrom angeht, welche die Bundesregierung ja noch forcieren will in den kommenden Jahren.

    So viel Strom verbraucht die Industrie

    Mit ein Grund für den vergleichsweise niedrigen Wert bei der Eigenversorgung sind stromintensive Betriebe, die sich im Augsburger Land niedergelassen haben. Knapp 20.000 Kunden aus Industrie und Gewerbe brauchten zum Beispiel am Dienstagnachmittag sechsmal so viel Strom wie alle 120.000 Privathaushalte im Kreis Augsburg zusammen. In den kommenden Jahren müssen die erneuerbaren Stromquellen in der Region deshalb massiv ausgebaut werden, um den Vorhaben des Gesetzgebers zu genügen. Das war schon vor dem durch den Ukraine-Krieg ausgelösten Preis-Schock auf dem Strommarkt klar. Die größten Zuwachsraten verspricht dabei die Sonnenenergie.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden