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Landkreis Augsburg: Trotz Schneenot in den Alpen zieht es die Skifreunde auf die Piste

Landkreis Augsburg

Trotz Schneenot in den Alpen zieht es die Skifreunde auf die Piste

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     „Die Leute wollen alle zum Skifahren“, sagt Markus Steber, Geschäftsführer des Sportgeschäfts Alpenrausch in Diedorf - Schneemangel hin oder her.
    „Die Leute wollen alle zum Skifahren“, sagt Markus Steber, Geschäftsführer des Sportgeschäfts Alpenrausch in Diedorf - Schneemangel hin oder her. Foto: Marcus Merk

    Eine weiße Spur zieht sich den Berg herunter. Links und rechts daneben ist alles grün. Vor den Hütten sitzen die Menschen mit ihren Sonnenbrillen und ziehen ihre Jacken aus. Ein typisches Bild von einem der letzten Skitage in der Saison, Ende März oder April. Aber nein, dieses Bild zeigt sich jetzt im Januar. Vor allem in den Allgäuer Skigebieten ist von Naturschnee so gut wie nichts zu sehen. Nur Kunstschnee macht den Betrieb in vielen Skigebieten überhaupt noch möglich. Wir haben die Skivereine im Augsburger Land gefragt, welche Auswirkung die Schneelage für sie hat.

    Ferien ohne Skikurs in Neusäß

    Einige Skigebiete haben es, selbst mit Kunstschnee, nicht geschafft, die Pisten herzurichten. Es ist einfach zu warm. Sie haben geschlossen. Gerade die Weihnachtsferien sind für viele normalerweise die Gelegenheit, die Skier wieder hervorzuholen. Auch einige Vereine bieten in dieser Zeit die ersten Skikurse an. Für den TSV Neusäß, der mit der Abteilung Ski und Wandern für seine Skikurse immer ins Allgäu fährt, war der Saisonstart eine Katastrophe. Er musste sowohl seinen Skikurs nach Weihnachten als auch die Jugendwoche nach Neujahr absagen. „Wir wollen unter diesen Bedingungen nicht fahren“, erklärt Martin Meyer, Leiter der Abteilung Ski und Wandern beim TSV.

    Ein weißes Kunstschneeband mit viel Grün an den Seiten sieht man derzeit in vielen Skigebieten.
    Ein weißes Kunstschneeband mit viel Grün an den Seiten sieht man derzeit in vielen Skigebieten. Foto: Sven Hoppe, dpa (Archivbild)

    Zum Einen sei es ökologisch nicht zu vertreten, zusätzlich wollen sie aber auch familienfreundliche Preise anbieten. Teilweise über 50 Euro für eine Liftkarte ausgeben zu müssen, obwohl gerade einmal eine Piste befahrbar ist, wollen sie den Familien nicht zumuten. Für sie heißt es abwarten. Der Wetterbericht sagt zwar Schnee für die nächsten Tage an, so ganz möchte Meyer, dem allerdings nicht vertrauen. Die Hoffnung schwindet allerdings zuletzt, denn der TSV Neusäß hat an den kommenden vier Samstagen weitere Skikurse geplant.

    Die Pistenverhältnisse sind „ausreichend“

    Der SSV Anhausen ließ sich von den schlechten Pistenverhältnisse nicht abschrecken. Er machte seine Skikurse in den Weihnachtsferien und fuhr an jeweils vier Tagen nach Ehrwald in Tirol. „Natürlich könnten die Rahmenbedingungen besser sein“, sagt Vorstand, Udo Spieckerhoff. Wenn er der Piste eine Schulnote geben müsste, wäre es eine vier, ausreichend. Für die nächste Saison wollen sie den Austragungsort erstmal offen lassen, um sich flexibler der Schneelage anpassen zu können.

    Aber auch sie hoffen, dass es noch einmal schneit. Anfang Februar steht die Vereinsmeisterschaft, ebenfalls in Ehrwald an. Der TSV Gersthofen geht mit seinem Skikurs ebenfalls nach Tirol. Am 14. Januar fährt er nach Berwang. Weniger als die Hälfte der Lifte ist dort aktuell geöffnet. Dennoch sagt Harald Meitinger, Skischulleiter vom TSV Gersthofen: „Wir haben sehr viele Anfänger in dieser Saison, für sie reicht der Schnee". 

    Bergschuhe statt Skischuhe im Gepäck

    Für den Skiclub Neumünster sieht es etwas schlechter aus. Die Veranstalter konnten zwar bereits in die Berge. Bei ihren ersten zwei Tagesskifahrten, am 6. und 7. Januar, fuhren sie ins Alpbachtal in Tirol. Ihren Skikurs, der am kommenden Wochenende im Oberjoch hätte stattfinden sollen, mussten sie aufgrund der Schneeverhältnisse im Allgäu jedoch absagen. Auch an den zwei Skitagen in Tirol war laut dem Vorsitzenden, Dominik Heinle, kein Naturschnee in Sicht. „Man muss flexibel werden“, sagt Heinle und erzählt weiter, wie ein paar Mitglieder statt ihrer Skischuhe, die Bergschuhe eingepackt hatten. 

    Der Umgang mit den schlechten Schneeverhältnissen ist also durchaus unterschiedlich. Einige Skivereine lassen sich durch die schlechten Pistenverhältnisse nicht abschrecken. Andere müssen ihre lang geplanten Skikurse im letzten Moment absagen. Trotz der schlechten Bedingungen spüren die meisten Skivereine im Augsburger Land bei den Anmeldungen zu den Skikursen keinen Mangel. Das beobachtet auch Geschäftsführer Markus Steber vom Sportgeschäft Alpenrausch in Diedorf. „Die Leute wollen alle zum Skifahren“, bestätigt Steber, er bemerke keinen Einbruch beim Verkauf. Sie fahren einfach statt ins nahe gelegene Allgäu in höher liegende Skigebiete. 

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