Startseite
Icon Pfeil nach unten
Augsburg Land
Icon Pfeil nach unten

Landkreis Augsburg: So will die Politik das Leben von Senioren im Augsburger Land verbessern

Landkreis Augsburg

So will die Politik das Leben von Senioren im Augsburger Land verbessern

    • |
    Der Landkreis denkt über die Einrichtung einer Kurzzeitpflegestation nach. Außerdem soll es einen Notfall-Pflegeplatz geben.
    Der Landkreis denkt über die Einrichtung einer Kurzzeitpflegestation nach. Außerdem soll es einen Notfall-Pflegeplatz geben. Foto: Sebastian Kahnert, dpa

    Wo drückt die Senioren im Landkreis der Schuh? Wie schätzen die Fachleute, zum Beispiel in der Pflege und den Sozialverbänden, die Lage ein? Und was kann die Politik verbessern?

    Antworten auf diese Fragen soll seit 2011 im Augsburger Land das vom Sozialgesetz vorgeschriebene seniorenpolitische Konzept geben, das laufend fortgeschrieben wird. Die neueste Fassung wurde nun in der letzten Sitzung des alten Kreistags besprochen.

    Eingeflossen in das Konzept sind Erkenntnisse aus folgenden Bausteinen: Bestandserhebung in der Pflege, Befragung der Gemeinden, Befragung der Senioren (rund 1500 Personen), Expertengespräche sowie die Anregungen aus den Bürgerwerkstätten, die im vorigen Jahr in den Gemeinden stattfanden – mal mit mehr, oft aber auch mit wenig Resonanz. Wie im alten Kreistag vom Fachbereich Soziales Betreuungswesen und Seniorenfragen vorgestellt wurde, gibt es Beispiele für Maßnahmen aus dem seniorenpolitischen Gesamtkonzept, die sich an den Landkreis richten:

    Maßnahmen aus dem seniorenpolitischen Gesamtkonzept im Landkreis Augsburg

    • Der Landkreis Augsburg soll zusammen mit den Wertachkliniken Überlegungen zur Schaffung einer Kurzzeitpflegestation anstellen.
    • Es soll ein Notfall-Pflegeplatz im Landkreis geschaffen werden, der belegt wird, wenn eine Pflegeperson ungeplant durch eine eigene Erkrankung/einen Unfall mit Krankenhauseinweisung ausfällt.
    • Der Landkreis soll darüber beraten, ob/wie die Einführung eines Flexibus-Systems möglich und sinnvoll wäre.
    • Gemeinden oder weitere Dritte könnten diese Punkte anpacken:
    • Die Verbindungen des ÖPNV sollen verbessert werden. Die Preise für Tickets des ÖPNV sollen gesenkt und das Seniorenticket wieder eingeführt werden.
    • Die Kommunen sollen mehr barrierefreie und altersgerechte Wohnungen im Geschosswohnungsbau schaffen und zu einem bezahlbaren Preis anbieten.
    • Jede Kommune soll einen Seniorenbeauftragten/-beirat haben. Die Seniorenvertreter sollen ein Mitspracherecht in den kommunalen Gremien erhalten.

    Mehr Wohn- und Betreuungskonzepte für Demenzkranke

    Es sollen mehr spezielle Wohn- und Betreuungsformen für Demenzkranke geschaffen werden (z.B. beschützende Plätze in den stationären Einrichtungen). Im Kreistag erinnerte Erna Stegherr-Haußmann (SPD) an den Mangel an Nachwuchs in der Pflege und forderte die Einrichtung einer Pflegeschule im Landkreis. „So hätten auch viele ältere Pflegekräfte, die körperlich nicht mehr arbeiten können, eine neue Aufgabe“, so Stegherr-Hausmann. Vor allem, weil in Zukunft immer weniger Angehörige die Pflege übernehmen können oder wollen, „und Ehrenamtliche werden bei Weitem nicht ausreichen“.

    Lorenz Müller (CSU) erinnerte in diesem Zusammenhang an die bestehende Pflegeausbildung an den Wertachkliniken Bobingen und Schwabmünchen, hier sei auch noch „Luft nach oben“. Silvia Daßler (Grüne) meinte, lediglich eine Empfehlung an Gemeinden, eine Pflegeplatz-Börse einzurichten, reiche nicht aus, vielmehr sollte so etwas landkreisübergreifend organisiert werden. Markus Brem (Freie Wähler) merkte an, man solle auch an den Einsatz von künstlicher Intelligenz, Robotern und an die Automatisierung denken – schließlich denke man mit dem Konzept zehn bis 20 Jahre in die Zukunft.

    Lesen Sie dazu auch:

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden