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Landkreis Augsburg: So viel Müll ist beim Hochwasser in Nordendorf und Dinkelscherben angefallen

Landkreis Augsburg

So viel Müll ist beim Hochwasser in Nordendorf und Dinkelscherben angefallen

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    Bis zu 100 Meter lang war der Müllberg, der nach dem Hochwasser in Dinkelscherben entstanden ist.
    Bis zu 100 Meter lang war der Müllberg, der nach dem Hochwasser in Dinkelscherben entstanden ist. Foto: Andreas Lode (Archivbild)

    Das Hochwasser in vielen Gemeinden des Landkreises Augsburg von Anfang Juni ist für viele Menschen immer noch eine schmerzliche Erfahrung. Das Hochwasser hat aber auch für aufbauende Geschichten gesorgt. Dabei geht es um den Zusammenhalt im Landkreis, um Nachbarn und Einsatzkräfte, die gemeinsam anpacken und mehr getan haben, als sie eigentlich müssten. Um Zusammenhalt und gute logistische Planung, die am Ende allen nützt, geht es auch in der Bilanz des Abfallwirtschaftsbetriebs Augsburg. Wie man in wenigen Tagen fast problemlos wieder 2700 Tonnen Wertstoffmüll loswird, hat Betriebsleiterin Daniela Bravi jetzt im Werkausschuss des Landkreises berichtet.

    Der Einsatz ihres Teams, so berichtet sie, hatte an dem Katastrophenwochenende am Sonntagmittag begonnen. Die ersten Container in Diedorf, Fischach und Gennach, die nur wenige Stunden nach dem Anruf des Landratsamts dort aufgestellt wurden, waren jedoch nur der Anfang. Während in diesen Gemeinden Haushalte ihren zerstörten Hausrat und Elektrogeräte so schnell wie möglich loswerden wollten, stieg in Dinkelscherben das Grundwasser und auf Nordendorf floss die ständig steigende Schmutter zu. Und so stand der Abfallwirtschaftsbetrieb am Montag zunächst in Dinkelscherben vor einem regelrechten Berg an Sperrmüll und Elektrogeräten. Bevor diese entsorgt werden konnten, mussten sie sortenrein getrennt werden, so Daniela Bravi. „Nur, weil wir etwa Tiefkühlgeräte von Kühlschränken getrennt haben, können wir die Gegenstände jetzt bei Entsorgungsbetrieben abgeben“, erläutert sie.

    Sogar der IT-Fachmann hat Sperrmüll getrennt

    Andere Landkreise, wie das Unterallgäu, hätten zunächst alles in einen Container geschmissen - und würden den Müll nun nicht los. Während in Dinkelscherben jede verfügbare Hand des Abfallwirtschaftsbetriebs half, um in eineinhalb Wochen 750 Tonnen Wertstoffe und Sperrmüll zu trennen (Daniela Bravi: „Sogar unser IT-ler hat mit getrennt, während Sachbearbeiterinnen aus dem Landratsamt unser Telefon übernommen haben“) kam die eigentliche Herausforderung noch auf die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu: die Katastrophe in Nordendorf.

    Dort wurde gleich ein improvisierter Wertstoffhof am alten Parkplatz an der B2 eingerichtet. Drei Tage lang habe es zu den Öffnungszeiten eine nicht abreißende, 500 Meter lange Autoschlange gegeben, „und die hatten alle mindestens einen Anhänger voll Sperrmüll dabei“, so Daniela Bravi. 75 Container wurden in dieser Zeit gefüllt und auch wieder sortenrein getrennt. Dennoch füllten sich die Container teilweise so schnell, dass die Fahrer gar nicht aus ihren Lastwagen ausstiegen, sondern nach wenigen Minuten weiterfuhren. Zum Vergleich: Die 2700 Tonnen Sperrmüll vom Juni stehen den insgesamt im Jahr 2023 gesammelten 3000 Tonnen gegenüber.

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