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Landkreis Augsburg: Interaktive Grafik zeigt: So unterschiedlich sind die Einkommen im Augsburger Land

Landkreis Augsburg

Interaktive Grafik zeigt: So unterschiedlich sind die Einkommen im Augsburger Land

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    Im Durchschnitt haben die Menschen im Augsburger Land mehr Einkommen als in anderen Teilen Bayerns. Unsere Grafik zeigt Unterschiede zwischen den Kommunen im Landkreis.
    Im Durchschnitt haben die Menschen im Augsburger Land mehr Einkommen als in anderen Teilen Bayerns. Unsere Grafik zeigt Unterschiede zwischen den Kommunen im Landkreis. Foto: Marcus Merk (Symbolbild)

    Wer hat wie viel? Eine Frage, die gerne hinter vorgehaltener Hand besprochen wird. Eine Studie des Landkreises bringt Licht ins Dunkel. Sie zeigt, wie viel Geld den Haushalten im Augsburger Land durchschnittlich zur Verfügung steht. Dabei wird deutlich: Im Durchschnitt geht es den Menschen im Augsburger Land finanziell gut. Doch es gibt große Unterschiede. 

    So wird die durchschnittliche Kaufkraft je Haushalt berechnet

    Unsere Grafik basiert auf der Sozialraumanalyse des Landkreises. Der 117 Seiten dicke Wälzer ist voll mit Grafiken, Texten und Tabellen und erscheint seit mehr als 20 Jahren in regelmäßigen Abständen. Sie zeigen Fakten zur sozialen Lage in jeder einzelnen Gemeinde. Abgebildet werden unter anderem Entwicklungen des Wohnungsangebots, der Jugendkriminalität, aber auch der Einkommenssituation. Das darin genannte „mittlere monatliche Nettoeinkommen“ ist ein Schätzwert des Statistikinstituts Sags, der auf mehreren Datenquellen beruht. 

    Gemeint sind alle Einkünfte in einem Haushalt wie Gehalt, Mieteinnahmen aber auch Transferleistungen wie Kindergeld. Dieses durchschnittliche Einkommen wird in der Statistik als „mittlere monatliche Kaufkraft“ bezeichnet. Als mittlere Haushaltsgröße ergibt sich für den Landkreis ein Wert von 2,17 Personen. Bedeutet: Im Schnitt leben etwas mehr als zwei Personen in einem Haushalt. Die Grafik zeigt, wie viel Geld sie durchschnittlich im Monat ausgeben können. 

    Im Schnitt haben die Menschen in Aystetten und Bonstetten am meisten

    Insgesamt beträgt das mittlere monatliche Nettoeinkommen im Landkreis Augsburg 4963 Euro. Damit liegt es deutlich über dem bayerischen Durchschnitt von 4642 Euro. Die Gemeinde Aystetten weist mit 7483 Euro den höchsten Wert auf, gefolgt von Bonstetten mit 7289 Euro. Deutlich niedriger ist die durchschnittliche Kaufkraft der Haushalte in Königsbrunn (4282 Euro) oder Schwabmünchen (4438 Euro). Hohe Einkommen finden sich in den Gemeinden entlang der Autobahn A8 und der Bahnlinie zwischen Augsburg und Ulm. Also dort, wo wegen der guten Anbindung auch die Preise für Immobilien tendenziell teurer sind. 

    Wie bei allen Durchschnittswerten lohnt sich ein genauerer Blick in die Statistik. Denn Haushalte mit besonders hohem Einkommen lassen den Wert ansteigen. So zeigt sich, dass etwa 15 Prozent der Haushalte im Landkreis monatlich mehr als 5000 Euro Nettoeinkommen haben. Etwa ein Viertel der Haushalte hat durchschnittlich unter 2600 Euro zur Verfügung. Rund die Hälfte aller Haushalte bewegen sich im Bereich zwischen diesen beiden Werten. Ein großer Teil der Menschen im Augsburger Land hat aber deutlich weniger. 

    Hohe Einkommen im Landkreis Augsburg beeinflussen den Schnitt

    Etwas mehr als 16 Prozent der Haushalte haben im Monat weniger als 1500 Euro zur Verfügung. Bayernweit fallen sogar knapp 23 Prozent der Haushalte in diese Gruppe. Im Landkreis finden sich in der Gemeinde Mickhausen die meisten Haushalte mit einer durchschnittlichen Kaufkraft von unter 1500 Euro (24,9 Prozent). Zum Vergleich: Im reichen Aystetten liegt dieser Anteil bei gerade einmal 1,5 Prozent der Haushalte. 

    Dabei nehme der Anteil derer, die finanziell in Not geraten zu, meint Harald Eckart, Schuldnerberater der Diakonie Augsburg im Landkreis. „Auffällig ist, dass momentan schon junge Menschen verschuldet sind“, sagt er. Eckart führt das unter anderem auf Zahlungsanbieter zurück, durch die Rechnungen erst lange nach Erhalt der Ware bezahlt werden müssen. Doch auch die steigenden Preise machten vielen zu schaffen, weiß Eckart. „Es ist bekannt, dass die Schere zwischen Arm und Reich auseinandergeht.“ Das führe dazu, dass der Anteil derer, die Hilfe benötigen, tendenziell ansteige – auch im vergleichsweise reichen Landkreis. „Die Kapazitäten unserer Beratung sind ausgeschöpft“, sagt Eckart.

    Die Inflation spielt bei der Kaufkraft eine wichtige Rolle

    Zwar nimmt der Anteil der Haushalte mit weniger als 1500 Euro Nettoeinkommen im Monat seit Jahren kontinuierlich ab. Zu berücksichtigen sind aber auch die gestiegenen Preise für Lebensmittel und Wohnraum. Laut der Sozialraumanalyse des Landkreises ist der Anteil der Haushalte mit wenig Geld zwar in den vergangenen zehn Jahren um etwa vier Prozent gesunken. Allerdings: „Dieser Rückgang ist vor dem inflationär bedingten Wertverlust zu interpretieren“, heißt es in der groß angelegten Studie. 

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