"Der Klimawandel ist am Verband nicht spurlos vorbeigegangen und stellt ihn vor immer größer werdende Herausforderungen", sagt Landwirt Georg Roth. Auch ihn beschäftigt, welche gewaltigen Schäden das Hochwasser Anfang Juni angerichtet hat. Roth ist auf der jüngsten Sitzung als Vorsitzender des Wasserverbands Schmutter im Amt bestätigt worden. Dort reagierte man auf die Katastrophe, indem ein zusätzlicher großer Posten nur für die Aufarbeitung der Hochwasserschäden eingeplant wurde.
Auch das Thema Zeitenwechsel im Verband sprach Roth an. „Mit dem höchsten je gemessenen Wasserstand des Hochwassers zeige sich, dass auch der Straßenbau sich verändern muss. Die Staatsstraße Langenreichen – Meitingen etwa wurde aufgrund fehlender Wasserdurchlässe unter der Straße erheblich untergespült und beschädigt. Die Straße wirkt ohne diese Durchlässe wie ein Staudamm und verhindert den gleichmäßigen Wasserablauf."
Auch über eine neue Entwicklung von der bayerischen Staatsregierung in Bezug auf Moorgebiete informierte Roth. „Moore sollen wieder renaturiert werden, indem Flächen vernässt und weiterer Moorabbau verhindert wird.“
Der Biber richtet im nördlichen Landkreis erhebliche Schäden an
Bei seinem Jahresrückblick erläuterte Roth, dass die im Unterhaltsplan bestimmte Gehölzpflegen durchgeführt wurde. Sorge bereitete Roth die zunehmende Ansiedlung des Bibers. „Aufgrund der zunehmenden Biberpopulation entstehen viel Totholz und erhebliche Schäden an den Gräben“, erläuterte der Vorstandsvorsitzende. Besonders in Verbindung mit dem Hochwasser.
Der Wasserverband ist eine öffentlich-rechtliche Einrichtung. Ihr Zweck ist es, Gewässer dritter Ordnung (kleinere Fließgewässer) und Entwässerungsgräben zu unterhalten, um das Oberflächenwasser abzuführen und die Flächen vor Staunässe zu schützen. Der Wasserverband fördert ebenfalls Programme zum Naturschutz, etwa das Programm für den Ameisenbläuling. Zum Wasserverband Schmutter gehören der Meitingen mit den Ortsteilen Herbertshofen, Erlingen, Langenreichen und Ostendorf, Biberbach mit den Ortsteilen Markt und Eisenbrechtshofen, die Gemeinde Kühlenthal, die Gemeinde Westendorf sowie die Gemeinde Nordendorf mit Blankenburg.
Nordendorf hatte aufgrund der Beitragspflicht des Neubaugebiets überlegt, aus dem Wasserverband auszutreten. Dieses Anliegen wurde jedoch zurückgezogen, da die Mitgliedschaft gesetzlich und damit unumgänglich ist.
Die Ausschusssitzung des Wasserverband Schmutter hatte im Westendorfer Gasthof Schmidbaur stattgefunden. Vorsitzende Roth wurde für weitere fünf Jahre gewählt. Er wird unterstützt von der neuen Rechnerin Claudia Cimpa-Schmid. Die weiteren neu gewählten Vorstandsmitglieder sind: Leonhard Mairle (Meitingen), Andreas Sing (Langenreichen), Ulrich Schur (Erlingen), Walter Hiesinger (Biberbach), Wolfgang Fries (Markt), Rita Eser (Eisenbrechtshofen), Josef Sailer (Westendorf), Dominikus Foag (Kühlenthal), Sigfried Frey (Nordendorf) und Gerhard Deißer (Blankenburg).
Verabschiedet nach langjähriger ehrenamtlicher Tätigkeit im Ausschuss wurden mit einer Urkunde und einem Präsent: Peter Riemensperger (26 Jahre für Meitingen), Hubert Probst (16 Jahre für Lan-genreichen), Herbert Griebel (36 Jahre für Eisenbrechtshofen), Alfred Fries (36 Jahre für Markt), Peter Hitzler (16 Jahre für Biberbach) und Josef Bobinger (6 Jahre für Blankenburg). Aus der Vorstandschaft wurde Anton Schur (46 Jahre für Meitingen), Hubert Müller (31 Jahre für Blankenburg) und Franz Eberle (21 Jahre für Nordendorf).
Ebenfalls verabschiedet wurde außerdem Christine Leitenmayer, die 29 Jahre die Verwaltung des Wasserverbandes geführt hatte. Zuletzt dankte Meitingens Bürgermeister Michael Higl dem Wasserverband für die geleistete Arbeit zum Wohle der Natur und der Gewässer und sprach seine Anerkennung für das hohe Engagement der Mitglieder des Wasserverbandes aus.