Startseite
Icon Pfeil nach unten
Augsburg Land
Icon Pfeil nach unten

Landkreis Augsburg: So lief der erste Tag mit der gesperrten B300 für Anwohner und Autofahrer

Landkreis Augsburg

So lief der erste Tag mit der gesperrten B300 für Anwohner und Autofahrer

    • |
    In Gessertshausen staut es sich vor allem an der eigens für die Umleitung aufgestellten Ampel an der Kreuzung Hauptstraße/Bahnhofstraße.
    In Gessertshausen staut es sich vor allem an der eigens für die Umleitung aufgestellten Ampel an der Kreuzung Hauptstraße/Bahnhofstraße. Foto: Maximilian Sonntag

    Den ersten längeren Stau auf der B300 gab es zur Mittagszeit. Grund für die mehrere hundert Meter lange Blechlawine bei Vogelsang an der Abzweigung in Richtung Biburg war allerdings ein Auffahrunfall und nicht das erhöhte Verkehrsaufkommen aufgrund der Sperrung zwischen Diedorf und Gessertshausen. Dennoch kam es vor allem in

    Wie berichtet ist seit Dienstag die B300 zwischen Diedorf und Gessertshausen bis Anfang September in beide Richtungen komplett gesperrt. Grund für die Maßnahme sind nach Auskunft des Staatlichen Bauamts zahlreiche Spurrinnen, Risse und Schadstellen auf der Fahrbahn. Laute Kritik gab es allerdings in der vergangenen Woche an der Informationspolitik der Gemeinde. So war bis vor wenigen Tagen noch nicht klar, ob die Zufahrt zum Edeka-Markt von Ralph Kreuzer und zu weiteren Gewerbebetrieben offen bleibt.

    "Wenn wir für drei Wochen nicht erreichbar gewesen wären, hätten wir unsere frischen Lebensmittel entsorgen oder noch auf die Schnelle abverkaufen müssen", sagt Kreuzer. Die Rechtsabteilung des Edeka-Verbunds in Landsberg sei daher bereits informiert gewesen, um bei einer Schließung juristische Schritte einzuleiten.

    Sperrung zum Edeka-Markt wurde in letzter Minute vermieden

    Die Sperrung zum Markt konnte jedoch quasi in letzter Minute nach intensiven Gesprächen mit dem Staatlichen Bauamt, der Gemeinde und den Betroffenen vermieden werden. Mögele nannte als Grund für die verspäteten Informationen, dass es offenbar Probleme bei der Postzustellung gegeben hätte. Das Bauamt wiederum sagt, dass die Firmen rechtzeitig angeschrieben wurden, räumt aber ein, dass es in der Tat krankheitsbedingt einige personelle Engpässe in der Behörde gegeben hätte. Die Menschen, die am ersten Tag der Sperrung mit dem Auto ihren Einkauf erledigen, sind jedenfalls spürbar erleichtert, dass ihr zentraler Nahversorger geöffnet bleibt.

    Ralph Kreuzer führt seit 2021 den Edeka-Markt in Gessertshausen. Er ist froh, dass die Zufahrt zu seinem Geschäft trotz der Bauarbeiten frei bleibt.
    Ralph Kreuzer führt seit 2021 den Edeka-Markt in Gessertshausen. Er ist froh, dass die Zufahrt zu seinem Geschäft trotz der Bauarbeiten frei bleibt. Foto: Edeka

    "Ich habe zuvor gehört, dass man ja bei einer Sperrung trotzdem noch zu Fuß den Edeka erreichen könnte", sagt eine Seniorin. "Und wie hätte ich das bitteschön alles tragen sollen?", fragt sie und zeigt auf ihren Einkaufswagen mit zwei Kästen Mineralwasser. Die einzige Alternative sei gewesen, zum Edeka-Markt in Deubach zu fahren. Doch dort sei das Sortiment wesentlich kleiner, "obwohl er eine sehr gute Weinauswahl hat", sagt die Seniorin mit einem Augenzwinkern. Auch die beiden Mitarbeiterinnen einer Sozialstation aus Neusäß verbringen am Dienstag ihre Pause in dem Außenbereich der Backstube und trinken einen Kaffee. Sie ärgern sich aus einem anderen Grund über die Sperrung.

    Sozialstation Neusäß braucht mehr Zeit und Kilometer

    "Wir betreuen hier in Gessertshausen einige ältere Menschen und verlieren aufgrund der Umleitung enorm viel Zeit", sagt eine Pflegerin. Die Zeit für jeden einzelnen Patienten sei sowieso schon knapp bemessen, nun müsse man für Hin- und Rückweg mindestens eine halbe Stunde zusätzlich einkalkulieren. "Und natürlich sind es auch wesentlich mehr Kilometer, was bei den aktuellen Spritpreisen eine nicht unerhebliche Kostensteigerung ausmacht", sagt sie.

    Die Einfahrt zum Edeka in Gessertshausen ist trotz Umleitung nach wie vor möglich.
    Die Einfahrt zum Edeka in Gessertshausen ist trotz Umleitung nach wie vor möglich. Foto: Maximilian Sonntag

    Wesentlich mehr Kilometer müssen auch die Lastwagenfahrer zurücklegen. Zwar gab es am Dienstag im Laufe des Vormittags noch keine größeren Verkehrsbehinderungen. Allerdings kam es in Gessertshausen an der eigens für die Umleitung aufgestellten Ampel immer wieder zu Rückstaus, wenn sich Lastzüge von der Hauptstraße in die Bahnhofstraße schlängelten. Vor Ort schaute sich daher am Nachmittag die Polizeiinspektion Zusmarshausen die Situation noch einmal genau an. In den nächsten Tagen werde man entscheiden, ob die Ampelschaltung unter Umständen wieder aufgehoben wird.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden