Wie viel Geld haben die Menschen im Augsburger Land in der Tasche? Antwort: Auch im ersten Corona-Jahr befand sich das Verfügbare Einkommen auf einem bundesweit hohen Niveau, die Pandemie hat hier nur eine kleine Delle hinterlassen. Das zeigen die Zahlen der statistischen Ämter.
Das sogenannte Verfügbare Einkommen, also das Geld, das Mann und Frau tatsächlich für ihre Bedürfnisse, von der Miete, über Kredite, fürs Essen, Kleidung, Urlaub, Sparen und so weiter ausgeben oder anlegen können, lag im Kreis Augsburg pro Kopf zuletzt bei 25.609 Euro. In der "'Einkommens-Bundesliga"' unter 401 ausgewerteten Städten und Kreisen landet der
Einkommen im Kreis Augsburg: So wird die Kaufkraft berechnet
Diesen Betrag errechnet hat der Arbeitskreis '"Volkswirtschaftliche Gesamtrechnungen"' als Jahresdurchschnitt. Darin enthalten sind Einkommen aus unselbstständiger Arbeit als auch Einkünfte aus unternehmerischer Tätigkeit sowie Vermögenseinkünfte oder beispielsweise Mieteinnahmen. Eingerechnet werden aber auch Sozialtransfers wie Arbeitslosengeld, Kindergeld und andere staatliche Leistungen. Abgezogen wiederum sind Steuern und Sozialbeiträge. Das Zahlenwerk soll Vergleiche der Lebensbedingungen in der ganzen Republik ermöglichen.
Die liegen durchaus auseinander - auch im Augsburger Land selbst. Das zeigt die sogenannte Sozialraumanalyse, die regelmäßig im Auftrag des Landkreises Die höchsten Werte haben dabei Aystetten (7332 Euro) und Bonstetten (6403 Euro). Hohe Einkommen finden sich zudem an der A8 und der Bahnlinie nach Ulm sowie im Norden des Landkreises. Schlusslicht ist Schwabmünchen mit 4088 Euro (Stand 2019).
In Aystetten gibt es die höchsten Einkommen
Weitere Erkenntnis: In den kleinsten Orten haben die Menschen im Schnitt das höchste Einkommen. In der Regionshauptstadt Augsburg zum Beispiel liegt das durchschnittliche Pro-Kopf-Einkommen deutlich unter dem im Augsburger Land, rund 4500 Euro pro Kopf und Jahr sind es weniger in der Fuggerstadt., die damit das bayernweite Schlusslicht bildet.
Wobei es im Freistaat im vergangenen Jahrzehnt wirtschaftlich stetig aufwärts ging. Nach Angaben des Bayerischen Landesamts für Statistik betrug im Jahr 2020 das Verfügbare Einkommen je Einwohner im bayernweiten Durchschnitt 25.930 Euro. Dies übertrifft den Wert aus dem Jahr 2010 um 24,4 Prozent, obgleich er im Zuge der Covid-19-Pandemie im Jahr 2020 um 0,1 Prozent gefallen ist.
Nun ist Einkommen zwar nicht gleich Lohn, der aber ist in vielen Fällen ein wichtiger Bestandteil des Einkommens. Wie sieht es damit aus? Dazu ein Blick auf den sogenannten Medianlohn. Er sagt aus, dass die Hälfte der Vollzeitarbeitnehmer mehr Geld verdient, die andere Hälfte weniger. Das jeweilige Lohnniveau bezieht sich in den betrachteten Räumen auf den jeweiligen Arbeitsort. Das heißt, dass die Arbeitnehmer nicht unbedingt auch vor Ort wohnen.
Lohn: Das ist der Mittelwert im Augsburger Land
Im Augsburger Land lag der Medianlohn nach Angaben der Arbeitsagentur 2019 bei 3108 Euro, für Männer waren es 3237 Euro, für Frauen 2776. Ungelernte hatten bei diesem Mittelwert rund 500 Euro weniger als Facharbeiter, Akademiker lagen mit knapp 4800 Euro an der Spitze. Nach Angaben der Gewerkschaft NGG arbeiten im Landkreis Augsburg rund 9200 Menschen zum Niedriglohn. Die Gewerkschaft beruft sich hierbei auf eine Statistik der Bundesagentur für Arbeit. Danach liegen 17 Prozent aller Vollzeitbeschäftigten im Landkreis Augsburg beim Einkommen unter der amtlichen Niedriglohnschwelle von derzeit 2344 Euro brutto im Monat
Zum Vergleich: In den industriestarken Regionen Erlangen und Ingolstadt werden bayernweit die höchsten Löhne gezahlt. Dort liegt der Medianwert um die 5000 Euro. (mit zds)