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Landkreis Augsburg: Tipps und Tricks für den heimischen Garten: Das hilft gegen Schädlinge

Landkreis Augsburg

Tipps und Tricks für den heimischen Garten: Das hilft gegen Schädlinge

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    Im Augsburger Land gibt es einige Schädlinge, die etwa Apfelbäumen zusetzten.
    Im Augsburger Land gibt es einige Schädlinge, die etwa Apfelbäumen zusetzten.

    Zurzeit ist Hochsaison für viele Hobbygärtner. Im heimischen Garten wird neu angesät. Schade nur, wenn all die Anstrengungen später durch Blattläuse, Schnecken oder Schimmelpilzbefall wieder zunichte gemacht werden. Bernhard Frey ist Kreisfachberater für Gartenkultur und Landespflege des Landratsamtes Augsburg. Mit Schädlingen im Garten kennt er sich aus und verrät einige Tipps, um diese bald wieder los zu werden.

    Nacktschnecken lassen sich die saftigen Blätter vieler Gartenpflanzen schmecken.
    Nacktschnecken lassen sich die saftigen Blätter vieler Gartenpflanzen schmecken. Foto: Karl-Josef Hildenbrand/dpa-tmn

    Die bekannteste Nervensäge ist wohl die Nacktschnecke. Einmal den Weg ins Gemüsebeet gefunden, frisst sie alles kahl. Wer frisch angepflanzt hat, müsse besonders aufpassen. "Schnecken mögen am Liebsten junge Pflanzen, weil die noch weicher sind", erklärt er. Abhilfe könnten Schneckenfallen schaffen, die mit Schneckenkorn befüllt werden. "Die sehen aus wie Untertassen mit einem Deckel", sagt Frey. Ein kleiner Spalt sorge dafür, dass nur Nacktschnecken in die Falle tappen. Die großen Weinbergschnecken oder etwa Igel blieben verschont. "Die Fallen haben auch den Vorteil, dass das Schneckenkorn den Boden nicht kontaminiert", erklärt er. Besonders beliebt bei Schnecken seien Erdbeeren. Diese haben aber noch mit anderen Feinden zu kämpfen: Botrytis ist ein Schimmelpilz, der die Erdbeere ungenießbar macht. Hat der Pilz eine Frucht befallen, gehe er auf die anderen über, sagt Frey: "Am besten hilft, den Boden im Beet mit Stroh oder Heu zu bedecken, dass die Erdbeeren trocken bleiben." So könne der

    Auch im naturnahen Garten gibt es Plagegeister

    Schimmelpilze befallen Rosen oder Apfelbäume

    Die Erdbeere ist aber nicht die einzige Frucht, der ein Pilz zu schaffen macht. Schorf sorgt dafür, dass die Blätter des Apfelbaumes schwarz werden. "An diesen Stellen kann der Baum dann keine Photosynthese mehr betreiben", erklärt Frey. Das schwäche die Pflanze. Sogar auf die Äpfel selbst kann der Pilz sich ausbreiten. Sind nur wenige schwarze Flecken auf den Äpfeln, könnten diese einfach weg geschnitten werden, sagt Frey: "Man wird vom Schorf nicht krank, aber es schmeckt halt nicht." Ist der Schorf noch im Anfangsstadium, könne es helfen, die befallenen Blätter oder Äste zu entfernen. "Bei einem großen Baum ist das natürlich schwer", sagt er. Wichtig sei aber, im Herbst das befallene Laub sorgfältig zusammen zu rechen. "Im Boden akkumuliert der Pilz sich und wird jedes Jahr mehr", erklärt Frey. Entsorgt werden, solle das Laub übrigens in der Biotonne und nicht auf dem heimischen Kompost. So kann verhindert werden, dass der Schädling sich weiter ausbreitet.

    Kranke oder schädlingsbefallene Pflanzen nicht kompostieren

    Dasselbe gilt für Blätter von befallenen Rosen. Diese sind durch Pilze wie Mehltau oder Sternrußtau gefährdet. Sinnvoll sei es, die Pflanze immer im Auge zu behalten. So können die Pilze früh erkannt werden. "Sobald die Blätter schwarze Tupfer haben, müssen sie abgeschnitten werden", erklärt er. Ist die Pflanze aber ganz befallen, könne sie nur noch gespritzt werden. "Beim Spritzen von Pflanzen ist es wie beim Menschen mit Antibiotikum", berichtet Frey: Wenn Pflanzenschutzmittel eingesetzt würden, dann einmal richtig. Werde über einen längeren Zeitraum hinweg nur ein bisschen gespritzt, schädige das die Nutztiere im Garten. Bei Schimmelpilzen spiele auch die Sorte eine Rolle. Alte Sorten seien anfälliger für die Schädlinge, sagt Frey: "Die neuen Sorten werden extra so gezüchtet, dass sie gegen Pilze resistent sind." Zudem haben Pilze an einem kühlen und feuchten Standort leichtes Spiel. Hier bleibt die Pflanze nach Regen zu lange nass. "Mit dem richtigen Standort kann man schon die Hälfte der Krankheiten vermeiden", erklärt er

    Schmierseife hilft gegen Blattläuse

    Ebenfalls nicht gern gesehen im heimischen Garten sind Blattläuse. Etwa Rosen oder Johannisbeersträucher würden oft von ihnen befallen. Diese sollten im Frühjahr gut beobachtet werden. Dann könnten die Blattläuse nämlich einfach abgestreift werden. "Man muss schauen, dass man sie am Anfang erwischt, ansonsten ist später alles voll", sagt Frey. Sind zu viele Blattläuse auf der Pflanze, um sie mit der Hand abzustreifen, kann ein starker Wasserstrahl aus dem Gartenschlauch helfen. Für intensiveren Befall hat Frey noch einen besonderen Rat: "Schmierseife in lauwarmen Wasser gut aufschäumen und auf den Blattläusen verteilen." Der Schaum verklebe nämlich die Atmungsorgane der Läuse.

    Gegen Blattläuse lohnt es sich früh vorzugehen.
    Gegen Blattläuse lohnt es sich früh vorzugehen. Foto: Andrea Warnecke/dpa-tmn
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