Erst brennt eine Mülltonne im Wald, dann geht eine Jagdkanzel in Flammen auf. Innerhalb kurzer Zeit werden der Polizei in der Nacht auf Montag zwei Brände im Wald gemeldet. Schon vor einigen Wochen sorgte der Brand einer Jagdkanzel bei Deubach für Verunsicherung bei Jägerinnen und Jägern. Handelt es sich um einen Serientäter?
Der erste der aktuellen Brände ereignete sich in der Nacht auf Montag gegen 0.30 Uhr in einem Waldgebiet zwischen Biburg und Horgau. Eine Mülltonne stand auf freier Strecke, auf Höhe der Griesbergquelle in Flammen. Wie sie dort hingekommen war, ist der Polizei ein Rätsel. Der Sachschaden ist in diesem Fall vergleichsweise gering. Etwa 80 Euro, schätzen die Beamten. Kurios: In der Tonne befanden sich größere Tierknochen. Der Eigentümer der Tonne wird gebeten, sich bei der Polizei zu melden. Er könnte ein wichtiger Zeuge sein.
Polizei sucht nach Hinweisen auf einen Brandstifter im Kreis Augsburg
Etwa 20 Minuten später brannte dann eine Jagdkanzel südlich von Bieselbach, ein Ortsteil Horgaus. Die Kanzel sei vollständig niedergebrannt, teilt die Polizei mit. Schaden: etwa 1000 Euro. Beim Löschen waren die Feuerwehren von Bieselbach, Horgau und Zusmarshausen mit 27 Einsatzkräften vor Ort. Sie konnten verhindern, dass die Flammen auf Hochspannungsmasten neben der Kanzel übergriffen. Auch in diesem Fall sucht die Polizei weitere Zeugen. Die Kriminalpolizei hat die Ermittlungen übernommen.
Erst vor einigen Wochen jagte eine brennende Kanzel vielen Jägerinnen und Jägern Schrecken ein. Damals brannte es im Wald zwischen Rommelsried und Deubach. Auch in diesem Fall wird wegen Brandstiftung ermittelt. Ob die Taten in Zusammenhang stehen, ist unklar. Auch in Wulfertshausen, einem Stadtteil von Friedberg, stand kürzlich eine Jagdkanzel in Flammen. Weshalb, ist unklar.
Hat es ein Täter gezielt auf Jäger abgesehen?
Schon vor einigen Wochen erklärte der Diedorfer Jäger Felix Kuwert, dass sich auch Fälle von Sachbeschädigung gegen ihn und seine Jagdfreunde häufen. Abgesägte Leitern, umgeworfene Hochsitze und herausgerissene Sitze hatte der 32-Jährige vor allem im Bereich rund um Diedorf festgestellt. „Es ist kein gutes Gefühl, wenn wir merken, dass gezielt gegen die Jägerschaft vorgegangen wird“, sagte der studierte Forstwirt und Jäger damals im Gespräch mit unserer Redaktion. Ihm sei aufgefallen, dass seit Corona erheblich mehr Menschen in den Wäldern unterwegs sind. Außerdem sei festzustellen, dass die Aggression einiger gegen Jägerinnen und Jäger zunehme. (mit thia)