Startseite
Icon Pfeil nach unten
Augsburg Land
Icon Pfeil nach unten

Landkreis Augsburg: Rauf aufs Radl: Durch den Weisinger Forst ins Tal der Glött

Landkreis Augsburg

Rauf aufs Radl: Durch den Weisinger Forst ins Tal der Glött

    • |
    Armin Jäger und Bernhard Schaller (von links) fahren gerne schnell. Auf der Tour  hatte der radelnde Reporter sogar mit dem E-Bike Mühe, den beiden zu folgen.
    Armin Jäger und Bernhard Schaller (von links) fahren gerne schnell. Auf der Tour hatte der radelnde Reporter sogar mit dem E-Bike Mühe, den beiden zu folgen. Foto: Marcus Merk

    "Das sind zwei ganz Wilde", hat Karl Sendlinger, der Abteilungsleiter Triathlon & Fitness beim TSV Zusmarshausen, schon gewarnt, bevor Armin Jäger und Bernhard Schaller zum vereinbarten Treffpunkt erscheinen. Gut, dass der radelnde Reporter wieder mit einem echten E-Bike aus dem Hause Thiemann ausgestattet ist – sonst hätte der den beiden auf der wunderschönen Strecke durch den Weisinger Forst und durch das malerische Tal der Glött nie und nimmer folgen können.

    Am Startplatz duftet es nach frischen Backwaren, denn es handelt sich um den Firmenparkplatz der Großbäckerei Edna in Wollbach. "Sollen wir noch ein paar Quarktaschen in den Satteltaschen mitnehmen?", lacht Armin Jäger und tritt in die Pedale. Im Verlauf der Tour hätte sich an etlichen Brotzeithütten die Gelegenheit ergeben, die süßen Leckereien zu verspeisen. Doch zunächst geht es jetzt einmal auf dem Wirtschaftsweg Richtung Norden nach Wörleschwang. Unter der Staatsstraße 2027 hindurch fahren wir am Sportplatz des SV Wörleschwang vorbei, wo der Platzwart gerade den Rasen mäht. In der Hoffnung, dass der frisch gebackene Kreisklassen-Aufsteiger selbigen möglichst bald wieder betreten darf.

    Rauf aufs Radl: Über den Radweg bergauf Richtung Violau

    Nach circa 400 Metern auf dem Zubringer zur Staatsstraße geht es dann über den Radweg nach Unterschöneberg. Dort überquert man die Staatsstraße und fährt bergauf in die immer geradeaus durch den Ort verlaufene Hauptstraße. Am Ortsende überquert man geradeaus die Kreisstraße und fährt dann bergauf Richtung Violau. Unmittelbar vor der Wallfahrtskirche geht es rechts ab in Richtung Altenmünster. Zwischen dem Bruder-Klaus-Heim auf der linken und dem Eichholzsee auf der linken Seite fährt man auf der sehr ruhigen Kreisstraße nach Altenmünster hinein.

    Die 32 Kilometer lange Strecke hat auch etliche rasante Abfahrten parat. Hier brettern die Pedalisten bei Waldkirch um die Kurve.
    Die 32 Kilometer lange Strecke hat auch etliche rasante Abfahrten parat. Hier brettern die Pedalisten bei Waldkirch um die Kurve. Foto: Marcus Merk

    Dort muss man nach links auf die Staatsstraße Richtung Wertingen. Am Ortsende erwartet uns wieder ein Radweg, der uns nach Hennhofen führt. Am Ortsanfang wird die Hauptstraße überquert. Am Eichenweg fahren wir am Ort vorbei und folgen dann dem Radwegweiser Altenbaindt. "Wir halten uns jetzt immer an den Radsymbolen, die uns den richtigen Weg zeigen", sagt Armin Jäger, der trotz kühler Temperaturen und eines oft strengen Gegenwinds kurzärmelig auf dem Rad sitzt.

    Bernd Schaller nimmt regelmäßig am Zusmarshauser Triathlon teil

    Der erst vor wenigen Tagen 48 Jahre alt gewordene Servicetechniker für Kaffee-Großautomaten ist erst vor zwei Wochen von einer Corona-Infektion genesen. Schlimme Symptome hatte der Vater von zwei Töchtern (13 und 15) nicht. "Mir war so, als wenn einem nach einer durchzechten Nacht am nächsten Morgen der Schädel brummt", kann der Streckenwart des Zusmarshauser Triathlons, der sich dort auch um die Homepage kümmert, längst wieder lachen.

    An diesem Triathlon nimmt Bernhard Schaller regelmäßig teil. Die Grundkondition holt sich der 56-Jährige, indem er fast täglich bei Wind und Wetter mit einem über 30 Jahre alten Fahrrad zur Arbeit fährt. Seit 1985 arbeitet er als Betriebselektriker in der Technik des Universitätsklinikums Augsburg. "25 Kilometer sind das einfach", lacht der Vater von drei erwachsenen Kindern. Auch er hatte sich im November mit Covid 19 infiziert, hatte bis in den März hinein mit Problemen in der Lunge zu kämpfen.

    Herrliche Ruhe beim Radeln im Weisinger Forst

    Nach Hennhofen geht es etwa 800 Meter immer leicht bergauf in den Weisinger Forst hinein. Nach ungefähr einem Kilometer ist man bereits im Landkreis Dillingen unterwegs. Eine herrliche Ruhe. Nur das Knacken der vom Wind herunter gewehten Bucheckern ist zu hören. Wenn sie überrollt werden, knallen sie wie Popcorn. Auf dem gut ausgebauten Waldweg erreicht man nach circa sieben meist schattigen Kilometern den ersten Aussiedlerhof von Altenbaindt.

    Hier sollte man nicht durch den Hof fahren, zumal ein Schild vor einem freilaufenden Hund warnt. Deshalb folgen wir dem Radwegweiser bergab nach Altenbaindt und rollen nach Überquerung der Hauptstraße in die Ortsmitte, wo erneut ein Holzhäuschen zur Rast einlädt. Wenn man rechts abbiegt, findet man einen wunderschönen Biergarten der Altenbaindter Alm, der einen schönen Blick über das nahe gelegene Donautal und hoffentlich bald auch wieder Bewirtung bietet.

    Kurz vor Weisingen geht es mit dem Rad eine elfprozentige Steigung hinauf

    Nach diesem Abstecher geht es weiter geradeaus durch den Ort. Da die Strecke nun kurvig wird, folgt man am besten immer den Radsymbolen. Kurz vor Weisingen wartet eine echte Herausforderung: Links hoch geht es über eine schmale, aber ziemlich langgezogene asphaltierte Straße mit elf Prozent Steigung nach oben. Zur Belohnung radelt man dann rund zwei Kilometer einen schönen Höhenweg entlang Richtung Glött, bevor es eine lange Abfahrt hinunter in die Ortsmitte geht. Bei der Kirche geht es nach links auf die eigentlich noch gesperrte Hauptstraße durch den Ort bis zum Radweg Richtung Waldkirch/Winterbach.

    Lohnendes Fotomotiv: Armin Jäger und Bernhard Schaller vor der renovierten Winterbacher Mühle an der Glött.
    Lohnendes Fotomotiv: Armin Jäger und Bernhard Schaller vor der renovierten Winterbacher Mühle an der Glött. Foto: Marcus Merk

    Nachdem man den winzigen Ortsteil Heudorf Richtung Süden durchfahren hat, ist nach circa einem Kilometer Aufmerksamkeit geboten. Kurz vor der Glöttbrücke geht es links ab in den Feldweg mit Hinweis Winterbach/ Glöttweng. Nach einem weiteren Kilometer geht es vorbei am Eisingerhof, Richtung Winterbach. Dort quert man die Kreisstraße und radelt geradeaus über den Feldweg an der Glött entlang zur restaurierten Delkenmühle und immer weiter durch das wunderschöne Glötttal Richtung Glöttweng. "Unbedingt an die Radsymbole halten, da sonst die Strecken ins Ungewisse führen", rät Armin Jäger.

    Nach rund vier Kilometern erreicht man schließlich den Ort Glöttweng. Da könnte man am schönen Biergarten rasten – wenn er denn geöffnet wäre. So beibt nichts anders übrig, als die Bundesstraße 10 zu queren und dem Waldweg in Richtung Süden zu folgen. Wie in einem Urwald fühlt man sich, wenn man den Radschildern durch das unberührte Naturgebiet folgt, in dem der keine Fluss Glött entspringt. Schon bald kommen die ersten der insgesamt acht Windräder ins Blickfeld.

    Fazit: Eine Anspruchsvolle Mountainbike-Tour

    Doch noch zuvor fällt am Wegesrand eine Kiste auf. Wer will, kann dort abbiegen und für ein paar hundert Meter die Geheimnisse des Waldwerkes Kuno entdecken, die in diesen Kisten verborgen sind. Oben angekommen hört man nicht das Rauschen der Bäume, sondern das der Autobahn A 8.

    Jetzt geht es geradeaus Richtung Osten durch den Scheppacher Forst in Richtung Zusmarshausen. Nachdem die Beschilderung im Wald aufhört, fährt man immer geradeaus entgegen der A 8. Auf einem gut ausgebauten Feldweg nach einer schönen Abfahrt verlässt man den Wald und folgt dem Wollbach rund drei Kilometer zum Ort Wollbach. Über die Sechsbuchenstraße und die Gollenhoferstraße kommt man zurück zum Ausgangspunkt. 1212 Kalorien haben wir gemäß Jägers Smart-Watch-Fitness-Tracker verbraucht. Vielleicht wäre es jetzt Zeit für eine Quarktasche? Leider hat der Werksverkauf schon geschlossen.

    Eine anspruchsvolle Mountainbike-Tour, die überwiegend auf gut befestigten Wirtschafts- und Waldwegen verläuft, die man durchaus auch mit E-Bike oder Trekkingrad befahren kann. Da es nur wenig Asphaltabschnitte gibt, für Rennrad eher nicht geeignet.

    Infos zur Radtour

    • Streckenlänge ca. 42 Kilometer
    • Höhenmeter 450
    • Zeitbedarf ca. 2,5 bis 3 Stunden
    • Besonderheiten am Wegesrand Wallfahrtskirche St. Michael Violau, Sträucherlehrgarten westlich von Hennhofen, Schlöss Glött, Lourdesgrotte Glött, Barfußpfad Landensberg, Waldwerk Kuno.
    • Einkehrmöglichkeiten Wallfahrtscafe in Violau, Bräustübele Altenmünster, Biergarten Alp Altenbaindt, Landgasthof Adler Fink Glöttweng.

    Wenn auch Sie uns Ihre Lieblingstour verraten möchten, schreiben Sie uns eine E-Mail an: sportredaktion.landbote@augsburger-allgemeine.de

    Weitere Informationen und die gpx-Datei zur Tour finden Sie hier.

    Hier finden Sie die weiteren Folgen unserer Rad-Serie: Rauf aufs Radl: Alle Touren durch das Augsburger Land

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden