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Landkreis Augsburg: Radelserie: Wo Lech und Donau zueinanderfinden

Landkreis Augsburg

Radelserie: Wo Lech und Donau zueinanderfinden

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    In Marxheim (Landkreis Donau-Ries) fließt der Lech in die Donau. Rainer Behringer und unser radelnder Reporter Oliver Reiser haben auf der „Donau-Feierabendrunde“ hier eine kleine Pause eingelegt. Beobachtet werden sie vom heiligen Nepomuk.
    In Marxheim (Landkreis Donau-Ries) fließt der Lech in die Donau. Rainer Behringer und unser radelnder Reporter Oliver Reiser haben auf der „Donau-Feierabendrunde“ hier eine kleine Pause eingelegt. Beobachtet werden sie vom heiligen Nepomuk. Foto: Marcus Merk

    „Ab aufs Radl! Abschalten. Kein Handy. Kein Garnix. Und schon bald ist die Welt wieder in Ordnung.“ Dieses Rezept empfiehlt Rainer Behringer. An einem der wenigen herrlichen Frühlingstage hat der Wassermeister der Verwaltungsgemeinschaft Nordendorf Überstunden genommen, um seine Lieblingstour über Donauwörth bis zum Zusammenfluss von Lech und Donau zu fahren. Er nennt sie die „Donau-Feierabendrunde“. Start ist diesmal aber schon am frühen Vormittag. Ausgangs- und Treffpunkt ist der Bahnhof in Nordendorf. Der radelnde Reporter ist nämlich mit der Bahn angereist. Dies wird am Ende der Geschichte noch eine Rolle spielen.

    Nach Nordendorf kommt das Duo am Gut Schwaighof vorbei

    „Alles richtig gemacht“, grinst Rainer Behringer schon nach den ersten Kilometern als das Duo Nordendorf hinter sich, Kloster Holzen links liegen gelassen hat und gerade am Gut Schwaighof vorbei radelt. Berühmtheit hat der zuletzt als Drehort von zwei Neuauflagen des Kinohits „Immenhof“ erlangt. „Da war die ganze Straße abgesperrt“, erinnert sich Behringer, dass Filmstars wie Heiner Lauterbach hermetisch abgeschirmt wurden.

    Auf der Donau-Feierabendrunde von Nordendorf über Donauwörth, Leitheim, Marxheim und Rain am Lech waren etliche Anstiege zu bewältigen.
    Auf der Donau-Feierabendrunde von Nordendorf über Donauwörth, Leitheim, Marxheim und Rain am Lech waren etliche Anstiege zu bewältigen. Foto: Marcus Merk

    In Druisheim wartet nach der Überquerung der Schmutter der erste Anstieg. Für Rainer Behringer ist das kein Problem. Der 50-Jährige, der auch im Nordendorfer Gemeinderat sitzt und die Nachwuchsfußballer der JFG Lech-Schmutter trainiert, ist regelmäßig mit seinen Kumpels auf dem Rad unterwegs. Fünfmal war er schon bei der Bayern-Tour des Bayerischen Rundfunks dabei, ist bis an den Gardasee oder vom Bodensee an den Königsee gefahren.

    Vor Mertingen und Auchsesheim endet der Radweg

    Auch vor Mertingen und Auchsesheim endet der Radweg. Man muss dieses Orte auf der Straße durchfahren. Kurz vor der Donauwörther Südspange geht es links ab und dann unter selbiger hindurch, ehe man die Rainer Straße erreicht. Dort sieht man links schon die Donaubrücke. Wer keinen Stopp in der zauberhaften Altstadt einlegen will, biegt nach der Brücke rechts ab und fährt die Zirgesheimer Straße entlang. 

    Auch dort ist Vorsicht geboten, denn der Radweg beginnt erst wieder, nachdem man unter der B2 hindurch gefahren ist. Am Ortsende von Zirgesheim wechselt er von der rechten auf die linke Straßenseite. Die herrlichen Ausblicke auf die rechts neben der Straße verlaufende Donau machen deutlich, dass man sich auf dem bekannten Donau-Radwanderweg befindet. Auch der Blick nach links lohnt sich. Beim Gumpp und im Schweizerhof befinden sich herrliche Biergärten.

    Eine Stärkung wäre sicher angebracht, denn zwischen Altisheim, Leitheim und Marxheim sind vier heftige Anstiege zu bewältigen. Für Rainer Behringer kein Problem mehr. Im November hatte ihn Corna für zwei Wochen flach gelegt. „Ziemlich heftig“, ist er froh, dass er jetzt langsam wieder fit ist. Nachdem man am wunderschönen Schloss Leitheim vorbei ist, kann man eine rasante Abfahrt nach Graisheim genießen.

    Bei Lechsend trifft man auf das Original Paul Landes

    Zwischen Lechsende und Marxheim wartet sogar ein Fahrradfahrer-Rastplatz auf die Pedalisten. Unmittelbar daneben ist Paul Landes damit beschäftigt, einen Bildstock aufzuhübschen. „Ich hab mich erbarmt“, spricht der 81-Jährige von Fronarbeit. Schnell kommt man ins Plaudern und dabei stellt sich heraus, dass das Lechsender Original und Rainer Behringers verstorbener Vater dieselbe Polier-Schule besucht haben und sich gut kannten. Die Welt ist halt ein Dorf, wie man immer so schön sagt.

    Bei einem kleinen Plausch mit Paul Landes aus Lechsend, der einen Bildstock am Wegesrand restaurierte, zeigte sich einmal wieder, dass die Welt ein Dorf ist.
    Bei einem kleinen Plausch mit Paul Landes aus Lechsend, der einen Bildstock am Wegesrand restaurierte, zeigte sich einmal wieder, dass die Welt ein Dorf ist. Foto: Marcus Merk

    In der Ortsmitte von Marxheim geht es scharf nach rechts und schon nach wenigen Hundert Metern kann man einen Blick auf die Stelle erhaschen, wo Lech und Donau zueinanderfinden. Nach der Donau überquert man auch noch die Friedberger Ach. Normalerweise geht Rainer Behringers Runde jetzt nach rechts über Niederschönenfeld und Feldheim in weitem Bogen an Rain vorbei. Angesichts eines aufkommenden Hungergefühls haben wir uns diesmal entschlossen, der historischen Rainer Altstadt einen Besuch abzustatten. 

    Nicht nur durch eine leckere Leberkässemmel wird dieser Umweg belohnt. Man durchfährt die gesamte Innenstadt und kommt am Dehner Gartencenter und Südzucker vorbei am Ende der Donauwörther Straße wieder auf die aufgezeichnete Strecke. Aufpassen! Vor der Überquerung der engen Lechbrücke steht eine gefährliche Überquerung der B16 an.

    Nach 63 Kilometern gibt es noch eine Zugabe

    Auf dem Radweg geht es zunächst Richtung Genderkingen, doch unmittelbar vor dem Ort biegt man dann links ab Richtung Oberndorf. Dort geht es am Ortsende erneut links. „Das ist der schlimmste Teil“, sagt Rainer Behringer, „es sind zwar nur noch sieben Kilometer, aber wenn man schon ausgepowert ist, kann einem dieses gerade Stück ziemlich lang vorkommen.“ In der Tat: Bis auf das Gut Herrlehof sind auf der topfebenen Strecke meist nur gelbe Rapsfelder zu sehen. In Ellgau ist das Ziel schon förmlich zu erahnen. Mit einer Rechts-Links-Kombination geht es durch das Flößerdorf und dann schnurstracks und bolzengerade nach Nordendorf.

    „Alles richtig gemacht“, wiederholt sich Rainer Behringer und kehrt an seinen Arbeitsplatz zurück, während der radelnde Reporter sein Stahlross am Nordendorfer Bahnhof wieder in den Zug verstaut. Alles hat perfekt geklappt. Leider hält der Zug nicht in Gersthofen, sondern erst wieder am Oberhauser Bahnhof. Als 20 Minuten später der Gegenzug einfährt, verrät die Anzeigetafel, dass dieser heute ausnahmsweise nicht in Gersthofen hält. Nach 63 Kilometern gibt es so noch eine kleine Zugabe. 

    Infos zur Radtour

    • Streckenlänge ca. 62 Kilometer
    • Höhenmeter 260
    • Zeitbedarf ca. 3 bis 4 Stunden
    • Besonderheiten am Wegesrand Fuggerschloss Nordendorf, Kloster Holzen, Gut Schwaighof Allmannshofen, Käthe-Kruse-Manufaktur Riedlingen, Historische Altstadt Donauwörth, Schloss Leitheim, Marienkapelle Graisheim. Fahrradrastplatz Lechsend, Wallfahrtskirche Niederschönenfeld, Historische Altstadt Rain, Blumenpark Dehner Rain, Schloss Oberndorf, Gut Herrlehof, Badeweiher am Sportplatz SV Nordendorf.
    • Einkehrmöglichkeiten Alte Brauerei und Zott Outlet Mertingen. Biergarten Gumpp, Biergarten Schweizerhof bei Schäfstall, Land-Steakhaus Bürger und Bruckwirtschaft Marxheim, Klosterschenke Níederschönenfeld, Eismosena und Café Gut, Gartencafé Dehner in Rain, Zum Floß Ellgau, Miller und La Rusticana da Luigi in Nordendorf

    Wenn auch Sie uns Ihre Lieblingstour verraten möchten, schreiben Sie uns eine E-Mail an: sportredaktion.landbote@augsburger-allgemeine.de

    Weitere Informationen und die gpx-Datei zur Tour finden Sie hier.

    Hier finden Sie die weiteren Folgen unserer Rad-Serie: Rauf aufs Radl: Alle Touren durch das Augsburger Land

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