Es war Liebe auf den ersten Blick. Als junger Mann, er hatte damals noch studiert, sah Max Schuster den Wagen durch die Straßen Münchens fahren. Schon damals, in den 1960er-Jahren, war der Mercedes 300 SL ein teures Auto. Viel zu teuer für den Studenten. Doch es ließ ihn nicht los. Die Form, das Blechkleid, das Leder – ein Traumauto. Heute ist Max Schuster 86 Jahre alt. Von seiner Terrasse aus kann er ihn sehen, den Mercedes 300 SL, Baujahr 1957. Eine Ikone der Automobilgeschichte. Und ein Auto, das in einigen Jahren noch mehr wert sein könnte als die 1,215 Millionen Euro, die Schuster dafür bezahlt hat. Das dachte er zumindest. Bis vor einem Jahr.
Oldtimer
Was für eine peinliche Geschichte über Menschen, die so im Überfluss leben, dass sie jeglichen Maßstab verloren haben. Und um das vor sich und ihrem Umfeld zu rechtfertigen, erzählen sie die rührende Geschichte von einer "Liebe auf den ersten Blick". Am Ende geht's aber doch nur ums Geld, wie das Gejammer um den vermeintlichen Wertverlust beweist.
Am Ende ist es bloß ein Auto - ein zweifelsfrei sehr schönes, an dem sich der noble Stifter über viele Jahre persönlich erfreuen konnte. Ärgerlich wenn man zu viel dafür bezahlt hat, aber unterm Strich nur ein Auto. Andere, finanziell weit aus schlechter gestellte Menschen, wurden schon mit Immobilien, hochgepriesenen Geldanlagen, oder ähnlichem in den Ruin getrieben. Ich verstehe die Tragik nicht. Mein Mitleid hält sich in Grenzen.
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