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Landkreis Augsburg: Nicht nur Weihnachtsmänner müssen mehr um Spenden ringen

Landkreis Augsburg

Nicht nur Weihnachtsmänner müssen mehr um Spenden ringen

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    Stilecht und in leuchtend roter Montur gingen zahlreiche Weihnachtsmänner beim Nikolaus-Spendenlauf in Leitershofen an den Start. Doch insgesamt tun sich die Hilforganisatioen schwerer, Spenden zu bekommen.
    Stilecht und in leuchtend roter Montur gingen zahlreiche Weihnachtsmänner beim Nikolaus-Spendenlauf in Leitershofen an den Start. Doch insgesamt tun sich die Hilforganisatioen schwerer, Spenden zu bekommen. Foto: Marcus Merk

    Hohoho! Wo sieht man denn schon einmal so viele sportliche Weihnachtsmänner und -frauen aller Altersgruppen auf einmal, die gemeinsam Laufen? Beim 2. Stadtberger Nikolaus-Lauf, der am Sonntag in Leitershofen durch die km Sport-Agentur, der Stadt und weiteren Sponsoren veranstaltet wurde. Auch wenn hier viele mitmachten, insgesamt ist das Spendenaufkommen zurückgegangen, sagen Vertreter der regionalen Hilfsorganisationen. 

    Nach dem Startsignal per Hupe durch Stadtbergens Bürgermeister Paul Metz machten sich in Leitershofen 70 Läufer im Weihnachtsmannkostüm – das war Voraussetzung für die Teilnahme – auf den 540 Meter langen Rundkurs. Über den Lärchenweg, Krippackerstraße zurück zum Herrgottsberg galt es, möglichst viele Runden zu laufen. – "Die maximale Laufzeit beträgt zwei Stunden, diese müssen aber nicht voll ausgenutzt werden. Jede Runde zählt, denn pro Runde spenden die persönlichen Sponsoren jedes Teilnehmers einen vorher festgelegten Betrag", erklärt Katja Mayer, Ex-Profi-Triathletin und Inhaberin der km Sport-Agentur. 

    Erlös dient der Vereins-Jugendarbeit in Stadtbergen

    Der Erlös kommt wieder der Kinder- und Jugendarbeit der TSG Stadtbergen und des TSV Leitershofen zugute. Welcher der beiden Vereine unterstützt wird, legten die Teilnehmer im Vorfeld fest. Wasser, Tee und Apfelschorle standen für den Durst bereit und Lebkuchen, Stollen, Mandarinen und Nüsse "versüßten" den sportlichen Nachmittag, in dem der Spaßfaktor für den guten Zweck vor läuferischen Höchstleistungen zählte. Last not least gab es für alle Teilnehmer eine persönliche Urkunde mit der Anzahl der erlaufenen Runden. Der Erlös des Spendenlaufs stand zu Redaktionsschluss noch nicht fest.

    Auch die Hilfsorganisationen werben derzeit um Unterstützung. Das Rote Kreuz im Landkreis Augsburg rechnet in diesem Jahr mit einem Rückgang der Spendengelder um etwa ein Drittel. "Wir spüren, dass die Leute ihre Ausgaben reduzieren", sagt BRK-Geschäftsführer Thomas Haugg, "und dafür haben wir auch großes Verständnis". Es sei klar, dass die Menschen nicht sicher seien, wie sie die gestiegenen Kosten und Preise stemmen sollen. Im Vergleich zum Vorjahr liege man bei den Spenden momentan etwa 40 Prozent unter dem Aufkommen von 2021, am Jahresende werden es etwa 33 Prozent weniger sein. Auch die rund 15.500 Fördermitglieder des BRK werden weniger, allein weil die Menschen sterben, so Haugg, aber neuerdings geben einige auch ihre Mitgliedschaft aus Kostengründen auf. Diese kommen zu den Verlusten von etwa 800 Fördermitgliedschaften pro Jahr noch dazu. Etliche haben auch schon zu Jahresanfang an das

    Hilfsorganisationen verzeichnen weniger Unterstützung

    Viele Spenden nimmt der Bunte Kreis in der Weihnachtszeit ein. Aber bereits jetzt bemerken die Verantwortlichen einen deutlichen Rückgang: "Wir spüren, dass die Menschen selbst oftmals in großen Nöten sind, daher sind auch die Spenden rückläufig", so Vorstandsmitglied Astrid Grotz. Positiv vermerkt sie aber, dass zwar die Höhe der Einzelspenden zurückgegangen ist, aber es dafür mehr kleinere Spenden gibt. "Das zeigt uns, dass das Bewusstsein, dass hier Hilfe vor Ort bei den Kindern und Familien ankommt, weiterhin vorhanden ist", so Grotz. 

    Rückläufig sind die Spenden auch bei der Kartei der Not. "Wir hatten einen verhaltenen Sommer", sagt deren Geschäftsführer Arnd Hansen. Das sei allerdings verständlich, weil die Menschen derzeit nicht zuletzt auch wegen der Energiekosten verunsichert seien. "In den letzten drei bis vier Wochen hat die Spendenbereitschaft aber wieder zugenommen und wir haben wieder eine gute Unterstützung." Dabei sei bemerkenswert, dass die Menschen, aber auch viele mittelständische Unternehmen, die gerade gute Umsätze machen, weniger weltweit spenden als früher, sondern gezielt Organisationen in der Region aussuchen: "So unterstützt uns zum Beispiel auch ein Stromunternehmen aus München", sagt Hansen. 

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