Die Hollywood-Trilogie „Zurück in die Zukunft“ wird als filmisches Meisterwerk gefeiert: Was haben sich die Drehbuchautoren, Regisseure und Schauspieler ins Zeug gelegt, um ihrem Publikum diese Reise durch Raum und Zeit zu ermöglichen? Genau diese Zeitreise gibt es auch vor der eigenen Haustüre: Nämlich in besonderen Museen, die seit 1998 mit Preisen der Hans-Frei-Kulturstiftung bedacht worden sind. Namensgeber Prof. Dr. Hans Frei hat jetzt in einem Buch die Preisträger festgehalten und stellt sie vor.
Das Klostermühlenmuseum Thierhaupten war einer der beiden ersten Preisträger. Gewürdigt wurde auch das Naturmuseum Königsbrunn sowie Museum und Galerie der Stadt Schwabmünchen. Jüngster Preisträger ist das Heimatmuseum Oberstdorf, das von der Kulturstiftung frei nach dem Motto „Museen brauchen Qualität und Qualität braucht Förderung“ bedacht wurde.
Was mit dem Preis erreicht werden soll
Im neuen Buch gibt Frei auch einen Einblick in die Geschichte des Preises, der erstmals 1998 verliehen wurde. Anlass war der 60. Geburtstag des früheren Bezirksheimatpflegers und der Wunsch, das Museumswesen in Schwaben zu fördern und die Museumslandschaft auszubauen. Der ehemalige Museumsdirektor des Bezirks hatte außerdem erkannt, dass es zwar viele Stiftungen und Preise in Bayern gibt. Aber bis auf Ausnahme des Bayerischen Museumspreises der Versicherungskammer fanden Museen bislang nur wenig Berücksichtigung. Frei hebt im neuen Buch, das im Kunstverlag Josef Fink erschienen ist, die Bedeutung der Einrichtungen hervor: Sie ermöglichten eine Teilhabe am kulturellen Leben. Frei zitiert den früheren Oberbürgermeister Otto Merkt, der vor 100 Jahren ebenfalls über Museen sagte: „Sie können oft mehr bewirken als Reden und Schreiben, als Vorträge und Zeitungen.“
Orte der Freizeit, Bildung und Identifikation
Für Bezirksheimatpfleger Christoph Lang aus Dinkelscherben, der lange das Aichacher Stadtmuseum entwickelte, sind Museen gleichzeitig Orte der Freizeit und der Bildung. Sie können Identifikation mit der Heimat und gleichzeitig Impulse bieten. Sie können auch aktuelle Bezüge herstellen. Lang geht im neuen Buch nicht nur auf die Chancen und Herausforderungen für Museen ein, sondern auch auf die praktische Arbeit im Umgang und der zeitgemäßen Präsentation von Exponaten, die Geschichte und Geschichten erzählen.
Im neuen Buch wird auch der Stifter gewürdigt: sein Schaffensdrang mit immer wieder neuen Büchern, Veröffentlichungen, Projekten und der Heimatpflege im besten Sinne. Beschrieben wird auch die Entwicklung der schwäbischen Museumslandschaft, die Frei mitgeprägt hat. Er machte sich zum Beispiel für den Erhalt von Gebäuden auf dem Klosterareal Oberschönenfeld stark. Im Laufe von 20 Jahren entstanden dann in den Gebäuden das Volkskundemuseum und das Naturparkhaus. Das Modell Oberschönenfeld machte später Schule. Der frühere Bezirksheimatpfleger hat in vielen Fällen erst ein Bewusstsein dafür geschaffen, dass alte Bausubstanz einen besonderen Wert besitzt.
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