Landkreis Augsburg

Modellversuch weist Omikron im Abwasser des Landkreises Augsburg nach

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    Die Technische Universität München hat die Corona-Variante Omikron auch im Abwasser des Landkreises Augsburg nachgewiesen.
    Die Technische Universität München hat die Corona-Variante Omikron auch im Abwasser des Landkreises Augsburg nachgewiesen. Foto: Frank Rumpenhorst/dpa/dpa-tmn (Symbolbild)

    Nun ist es Gewissheit: Durch eine Abwasseruntersuchung hat die Technische Universität (TU) München zweifelsfrei die SARS-CoV-2-Variante Omikron im Abwasser des Landkreises Augsburg nachgewiesen. Das hat jetzt das Landratsamt bestätigt. Wie berichtet, nimmt der Landkreis in einigen Städten an einem Projekt teil, bei dem die TU Abwasser auf Coronaviren untersucht. Ob sich der Befund mit den ersten per PCR-Test nachgewiesenen Omikron-Fällen deckt, ist allerdings nicht nachvollziehbar. Es gibt bei dem Befund eine weitere Einschränkung: Die betroffene Abwasserleitung führt auch Wasser aus der Stadt Augsburg.

    Und so funktioniert das Projekt der TU: Mit speziellen Biomarkern untersuchen Epidemiologen das Abwasser an festgelegten Stellen im Kanalsystem. Ist das Projekt voll ausgebaut, lassen sich daraus Rückschlüsse auf die Infektionszahlen in der Bevölkerung im jeweiligen Abwassernetz treffen. Diese können dann mit den vorhandenen Fallzahlen im jeweiligen Gesundheitsamt abgeglichen werden und als Früh- oder Entwarnsystem bei der Pandemiebekämpfung unterstützen. Daneben können auch einzelne Varianten erkannt werden. Der Landkreis Augsburg beteiligt sich in Zusammenarbeit mit der Technischen Universität München als Modellregion an einem Verbundprojekt, das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert wird und in dessen Rahmen das Abwasser-Monitoring in der Praxis erprobt werden soll.

    Ergebnis lässt keine Rückschlüsse auf Zahl der Infizierten zu

    Im Landkreis Augsburg wird das Abwasser aus Königsbrunn, Stadtbergen und dem separaten Versorgungsnetz von Leitershofen beprobt. Wie das Landratsamt jetzt mitteilt, wurde in einer dieser Proben die neue Variante Omikron zweifelsfrei nachgewiesen - auch wenn die Probe noch keine Rückschlüsse auf die Menge der infizierten Personen zulässt, so Pressesprecher Jens Reitlinger aus dem Landratsamt. Anfang Dezember war die Omikron-Variante bei zwei Reiserückkehrern aus Südafrika, die im Landkreis Augsburg leben, per PCR-Test nachgewiesen worden. Inzwischen sind weitere zwölf Personen positiv auf Omikron getestet worden. Zu diesen wurden bislang 44 Kontaktpersonen ermittelt, heißt es aus dem Landratsamt.

    "Das Projekt läuft bereits, allerdings ist es noch in der Anlaufphase. Es dauert einige Zeit, belastbare Datensätze aufzubauen", erläutert der Sprecher. Herzstück der Abwasseruntersuchung ist zwar eine digitale Schautafel mit allen vorhandenen Daten, ein sogenanntes Dashboard, allerdings hat der Landkreis darauf im Moment noch keinen Zugriff.

    Corona-Nachweise im Abwasser können helfen, die Daten mit den beim Gesundheitsamt gemeldeten Fällen abzugleichen. Das erlaubt Aufschlüsse auf das tatsächliche Pandemiegeschehen in einer Region.
    Corona-Nachweise im Abwasser können helfen, die Daten mit den beim Gesundheitsamt gemeldeten Fällen abzugleichen. Das erlaubt Aufschlüsse auf das tatsächliche Pandemiegeschehen in einer Region. Foto: Alexander Kaya (Symbolbild)

    Sicher ist jedoch: In einer separaten Meldung der Technischen Universität (TU) München ist dem Landkreis kürzlich mitgeteilt worden, dass eine Abwasserbeprobung vor einigen Tagen einen eindeutigen Nachweis der Omikron-Variante aufwies. "Dazu ist allerdings zu bemerken, dass es sich dabei um eine Probe aus einer Leitung handelte, in der auch Abwässer der Stadt Augsburg geführt werden", schränkt Jens Reitlinger ein. Tatsächlich befinden sich in der Stadt Augsburg derzeit rund ein Dutzend Personen in Quarantäne, bei denen der Verdacht der Ansteckung mit dieser Variante besteht. Weil Omikron als doppelt so ansteckend gilt wie die bisher vorherrschende Delta-Variante, müssen bei diesem Verdacht alle Personen, auch geimpfte und genesene, für 14 Tage eine strenge Quarantäne einhalten.

    Unterdessen geben die aktuellen Fallzahlen nur eingeschränkte Klarheit

    In den vergangenen Tagen ist die Corona-Inzidenz im Landkreis Augsburg weiter gesunken. Am Montag liegt sie laut Robert-Koch-Institut (RKI) bei 207,1. Das ist etwas niedriger als der am Sonntag gemeldete Wert von 209,8. Allerdings weist das RKI darauf hin, dass die Dunkelziffer deutlich höher sein könnte, weil rund um die Feiertage nicht so viel getestet und gemeldet wird, wie üblich.

    Die variantenspezifische Isolations- und Quarantänevorgaben führen wir seit der Bekanntgabe durch das STMGP durch: Positiv auf Omikron getestete Personen: 14 Tage Quarantäne, Endtestung mittels PCR an Tag 13, Quarantäne kann bei negativem Ergebnis an Tag 15 verlassen werden. Deren Kontaktpersonen: 14 Tage Quarantäne, PCR-Testung an Tag fünf und Tag 13, Quarantäne kann bei negativem Ergebnis von Tag 13 an Tag 14 verlassen werden..

    Keine neuen Corona-Todesfälle im Kreis Augsburg

    Für den Landkreis Augsburg wurden am Samstag 77 neue Infektionen, für den Sonntag nur noch 29 Fälle gemeldet. Am Montag wurden 33 neue Fälle gemeldet. Neue Todesfälle tauchen in der Statistik nicht auf. (mit kinp, cf)

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