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Landkreis Augsburg: Mega-Baustelle an der A8: Umfahrung Adelsried wird bald eröffnet

Landkreis Augsburg

Mega-Baustelle an der A8: Umfahrung Adelsried wird bald eröffnet

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    Die neue Umfahrung bei Adelsried ist fast fertig. Im Dezember soll sie eröffnet werden.
    Die neue Umfahrung bei Adelsried ist fast fertig. Im Dezember soll sie eröffnet werden. Foto: Marcus Merk

    Es ist die längste Baustelle im Landkreis Augsburg. 6,5 Kilometer misst die neue Umfahrung rund um Adelsried. Die Kosten für das Mega-Projekt sind in den vergangenen Jahren deutlich gestiegen. Ein großes Stück Wald musste für die neue Straße weichen. Schon vor Baubeginn war die Umfahrung umstritten. Nun steht sie kurz vor der Fertigstellung. Einen letzten Feinschliff soll die Strecke in den kommenden Wochen noch bekommen. Was wird sich für Autofahrer dann ändern?

    Umfahrung Adelsried: An der A8 wird seit drei Jahren gebaut

    Gebaut wird auf der Strecke an der A8 rund um Adelsried bereits seit rund drei Jahren. Spatenstich war 2017, als mit dem Bau der Fischbachbrücke begonnen wurde. Im Frühjahr 2018 begann dann der erste von drei Bauabschnitten, erinnert sich Stefan Heiß vom Staatlichen Bauamt. Er verspricht sich, dass Autofahrer im Holzwinkel durch die Umfahrung künftig schnell vor A nach B kommen. Von Welden und anderen Gemeinden im Norden des Landkreises soll man zum Beispiel deutlich schneller auf die Autobahn gelangen. "Man muss nicht mehr durch Adelsried und Kruichen fahren", sagt Heiß. Das bedeutet auch: Anwohner in Adelsried sollen künftig besser schlafen können. Schließlich fahren aktuell rund 10.000 Fahrzeuge am Tag durch den Ort, sagt Heiß.

    Neue Umfahrung Adelsried kostet deutlich mehr

    Über das Projekt wird seit rund 18 Jahren diskutiert und gestritten. Nicht zuletzt, weil sich Anwohner anderer Orte vor mehr Verkehr durch die Umfahrung fürchten - zum Beispiel in Streitheim. Die Bürgerinitiative, die sich jahrelang und am Ende erfolglos gegen die neue Umfahrung bei Adelsried gewehrt hat, sieht sich durch die Preissteigerung in ihrer Kritik bestätigt. 24 Millionen Euro soll es kosten, sagt Stefan Heiß vom Staatlichen Bauamt. Das ist deutlich mehr als ursprünglich geplant. Aus Sicht von Stefan Heiß ist die Kostensteigerung allerdings nichts ungewöhnliches für Bauprojekte in dieser Größenordnung.

    Er führt sie auf einige "Überraschungen" während des Bauprozesses zurück. Grund dafür sei zum einen der anhaltende Bauboom und die damit verbundene Steigerung der Kosten im Allgemeinen. Zum anderen sei man auf eine unerwartete Mülldeponie aus den 1950er-Jahren gestoßen. Dort wo die neue Trasse verlaufen soll, haben die Arbeiter Hausmüll entdeckt. Dabei handele es sich wohl im Baumüll aus den 50er-Jahren, so Scheckinger. Weil dieser entsorgt werden musste, entstanden Zusatzkosten von rund einer halben Million Euro. Etwa 1,3 Millionen Euro zusätzlich kostet eine Grundwasserwanne, die ursprünglich nicht vorgesehen war. Sie sei im Bereich der Unterführung des Weldenbahnradwegs notwendig, weil das Grundwasser hier besonders hoch liege.

    Im Dezember soll die neue Umfahrung Adelsried eröffnet werden

    Dennoch ist Heiß mit dem Verlauf der Baustelle in den vergangenen Jahren zufrieden. "Wir sind im Zeitplan, das freut uns natürlich", sagt er. Grob lässt sich das, was rund um Adelsried seit Baubeginn passiert ist, in drei Phasen einteilen:

    • Erster Bauabschnitt ab Frühjahr 2018: In dieser Zeit wurde größtenteils die alte Staatstraße zwischen Welden und Ehgatten erneuert. Im Frühjahr 2018 hatte man damit begonnen, lange Zeit musste die Strecke gesperrt wurden. Die Vollsperrung war nicht nur für Pendler eine Belastung. Viele Betriebe und Einzelhändler klagten über weniger Kunden. 1,8 Kilometer neue Straße, eine Brücke und eine Unterführung später konnte die Strecke schließlich wieder freigegeben werden. Allein in diesem ersten Bauabschnitt wurden 5500 Tonnen neuer Asphalt aufgebracht und etwa 60.000 Kubikmeter Boden bewegt, erklärt Stefan Heiß.
    • Zweiter Bauabschnitt ab Mai 2019: Zu dieser Zeit mussten eine Menge Bäume Weichen. Für die neue Umfahrung wurde eine Schneise im Wald an der A8 errichtet. Zwischen Ehgatten und Streitheim entstand ein zweites Teilstück von rund 3,5 Kilometern Länge. Daneben befindet sich mittlerweile in Wildschutz und auch eine Art Leitstruktur für Fledermäuse. Sie sollen entlang der Straße zu einer Unterführung geleitet werden, erklärt Heiß. Ob das funktioniert, wird sich wohl erst nach Eröffnung der Strecke zeigen. Insgesamt musste für die gesamte Strecke der Umfahrung eine Fläche von etwa 10 Hektar Wald gerodet werden. Diese Fläche soll in den Westlichen Wäldern, zum Beispiel durch Aufforstung, wieder ausgeglichen werden. Auch während des zweiten Bauabschnitts mussten Autofahrer mit Sperrungen zurecht kommen.
    • Dritter Bauabschnitt bis Anfang Dezember Seit diesem Jahr befindet sich die Baustelle im dritten und letzten Abschnitt. Der dritte Abschnitt ist die etwa drei Kilometer lange Straße neben der Autobahn. Zuletzt wurde hier auch der neue Kreisverkehr an der Anschlussstelle Adelsried fertiggestellt und eröffnet. Nun müssen unter anderem noch Zäune und Schutzplanken angebracht werden. Zuletzt werden Markierung aufgetragen und das Bankett neben der Fahrbahn. Anfang Dezember soll die Strecke eröffnet werden. Wegen Corona werde man wohl auf eine Feier verzichten müssen, so Heiß.

    Lesen Sie dazu auch den Kommentar: Umfahrung Adelsried: Das lange Warten hat ein Ende

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