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Landkreis Augsburg: Lebensmittel werden teurer: Wie Verbraucher im Augsburger Land reagieren

Landkreis Augsburg

Lebensmittel werden teurer: Wie Verbraucher im Augsburger Land reagieren

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    Bei Lidl und Co. steigen die Lebensmittelpreise derzeit besonders bei Grundnahrungsmitteln an.
    Bei Lidl und Co. steigen die Lebensmittelpreise derzeit besonders bei Grundnahrungsmitteln an. Foto: Marcus Merk

    Die Inflation ist auf Rekordhoch, der von Russland begonnene Krieg in der Ukraine verstärkt den Preisanstieg noch weiter. Das ist auch in den Supermärkten im Kreis Augsburg spürbar. Zum Montag hin haben Aldi, Lidl und Co. ihre Preise schon wieder erhöht. Besonders bei Grundnahrungsmitteln müssen Kundinnen und Kunden nun tiefer in die Tasche greifen. Vielen Menschen in der Region fallen die neuen Preise beim Einkauf gleich auf. Einige müssen verzichten.

    Wo Kundinnen die gestiegenen Preise besonders bemerken

    "Ich habe die Steigerung direkt bemerkt - im Supermarkt sind überall neue Preisaufkleber bei den Lebensmitteln." Das sagt eine Frau, die gerade mit ihrem vollen Einkaufswagen aus dem Neusässer Kaufland kommt. Sie habe bereits für ihren anstehenden Besuch an Ostern eingekauft. Deshalb hat sie bei diesem Einkauf nicht auf Lebensmittel verzichtet: "Für mich selbst kaufe ich aber beim Fleisch nicht mehr übermäßig ein", sagt sie.

    "Und wie! Die neuen Kosten spürt man sehr stark", stimmt eine Frau aus Biberbach zu, die das Gespräch vom benachbarten Auto aus mitbekommen hat. "Die Preise gehen ohne Ende nach oben", sagt sie. Besonders merke sie es bei Tomaten und Paprika. "Man kommt aber einfach nicht drum herum, das zu bezahlen."

    Die Lebensmittelpreise in deutschen Supermärkten steigen zuletzt immer wieder an.
    Die Lebensmittelpreise in deutschen Supermärkten steigen zuletzt immer wieder an. Foto: Marcus Merk

    Preissteigerungen bei Lebensmitteln: "38 Euro für unser Mittagessen"

    Am stärksten steigen die Preise in den Discountern und Supermärkten für Grundnahrungsmittel wie Fleisch, Wurst, Butter sowie Obst und Gemüse. Das merkt auch Gunter Hentschel aus Diedorf. Er war im Steppacher Edeka einkaufen. "Ich habe gerade 38 Euro für unser Mittagsessen ausgegeben - für ein bisschen Obst, Gemüse und eine Bolognese, die es später gibt."

    Doch woran liegt es, dass die Preise bei allen Supermärkten derzeit steigen? Christian Strauß ist Sprecher von Edeka in Südbayern. Er sagte unserer Redaktion, dass sich vor allem der russische Angriff auf die Ukraine und die ohnehin schon starke Inflation - besonders bei Energie, Lebensmitteln und Futter - auch auf die Preise im Supermarkt auswirken. Bedeutet also: eine höhere Rechnung an der Kasse.

    Gunter Hentschel aus Diedorf kauft für das Mittagessen nur eine Handvoll Lebensmittel, muss aber trotzdem ungewöhnlich viel dafür bezahlen.
    Gunter Hentschel aus Diedorf kauft für das Mittagessen nur eine Handvoll Lebensmittel, muss aber trotzdem ungewöhnlich viel dafür bezahlen. Foto: Moritz Maier

    Sonderangebote und Verzicht - und nur selten Steak

    In Erwin Gutmanns Einkaufswagen findet man hauptsächlich Gemüse, das er in der Diedorfer Lidl-Filiale kaufte. Seine Frau vergleiche regelmäßig die Preise, beim Einkauf orientieren sie sich dann an Sonderangeboten.

    Wegen der steigenden Kosten sei aber auch Verzicht auf manches nötig. "Wir kochen einfache Gerichte, es muss ja nicht immer ein Steak sein", sagt Gutmann. Bei ihnen spielen auch die hohen Spritpreise beim Einkaufen eine Rolle: "Normalerweise fährt meine Frau immer zum 40 Kilometer entfernten Metzger - das ist nun nicht mehr so einfach", so Gutmann.

    Erwin Gutmann aus Diedorf kauft viel Gemüse ein. Besonders beim Fleisch will er nun öfter verzichten.
    Erwin Gutmann aus Diedorf kauft viel Gemüse ein. Besonders beim Fleisch will er nun öfter verzichten. Foto: Moritz Maier

    Umweltbewusst einzukaufen ist noch kostspieliger als sonst

    "Die Oma hätte jetzt genau gewusst, was alles um wie viel teurer geworden ist!" So scherzen zwei Frauen auf die Frage, ob ihnen höhere Lebensmittelpreise aufgefallen seien. Während sie auf dem Lidl-Parkplatz ihre Kofferräume beladen, erinnern sich die beiden nur an einen Artikel, der 20 Cent mehr als üblich kostete: die Tortilla-Wraps. Mit einem Schmunzeln erzählt eine der Frauen, dass sie selbst nicht so sehr auf die Preise achte - im Gegensatz zu ihrer Großmutter.

    Michaele Ladee muss auf die Preise achten. Vor etwa einem halben Jahr hat sie sich vorgenommen, zunehmend auf Plastikverpackungen zu verzichten. "Ich habe meine Milch immer in Glasflaschen aus dem Rewe gekauft." Seitdem die Preise nun so stark gestiegen sind, sieht sich Ladee gezwungen, auf die Lidl-Eigenmarke umzusteigen. Es sei für sie nicht mehr gut möglich, sowohl die Umwelt als auch den Geldbeutel zu schonen.

    Auf andere Lebensmittel umsteigen, werden künftig auch die zwei Frauen am Neusässer Kaufland-Parkplatz. Sie sind zwar verärgert über die höhere Supermarktrechnung, erinnern sich aber auch noch an Zeiten, als es nicht alles im Überfluss gab. "Heutzutage sind wir es gar nicht mehr gewohnt zu sparen", sagt die Frau aus Biberbach. "Man muss auch mal wieder lernen, auf das ein oder andere zu verzichten."

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