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Landkreis Augsburg: Langerringen bekommt einen Vorzeige-Wertstoffhof

Landkreis Augsburg

Langerringen bekommt einen Vorzeige-Wertstoffhof

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    Das neue Umweltkompetenzzentrum in Langerringen soll weit mehr als ein Wertstoffhof werden. Baubeginn ist 2025.
    Das neue Umweltkompetenzzentrum in Langerringen soll weit mehr als ein Wertstoffhof werden. Baubeginn ist 2025. Foto: Bernhard Weizenegger (Symbolbild)

    Wer seinen Wersthoffhof behalten darf, hat Glück. Vor wenigen Monaten hatte das neue Konzept der Verteilung von Wertstoffhöfen bis 2035 in den Kommunen des Landkreises Augsburg für Aufregung gesorgt. Vor allem kleinere Gemeinden sind nicht immer damit einverstanden, wenn sie ihren Wertstoffhof aufgeben müssen - und das wird für rund die Hälfte der 50 Anlagen gelten. Andere Gemeinden gehören zu den Gewinnern des neuen Systems. Darunter ist Langerringen, wo ab dem kommenden Jahr ein Umweltkompetenzzentrum entstehen wird. Hier soll es nicht nur möglich sein, Wertstoffe an jedem Werktag abzugeben, dorthin wird auch die gesamte Verwaltung des Augsburger Abfallwirtschaftsbetriebs umziehen und ein Lernraum für Schulklassen rund um Abfall und dessen Verwertung entstehen.

    Zukunftsweisend für die Abgabe von Wertstoffen in der Zukunft soll die Anlage werden, hat Architekt Frank Lattke die Planungen jetzt im Werkausschuss vorgestellt. Was neu ist: Anlieferer können ihre Wertstoffe barrierefrei abgeben, die jeweiligen Container sind zum Befüllen ebenerdig anfahrbar. Auch bei schlechtem Wetter wird man in dem neuen Wertstoffhof nicht nass: Die Anlieferung ist überdacht. Außergewöhnlich soll das benachbarte Büro- und Lerngebäude werden. Das Gebäude wird, so Lattke, der höchste Holzbau im gesamten Landkreis. Aus Brandschutzgründen sollen allein der Estrich und die Treppenhäuser aus Beton gegossen werden. Die Fotovoltaikanlage auf der Überdachung der Wertstoffabgabe erzeugt mehr Strom, als die Anlage selbst verbraucht.

    Ein beteiligter Architekt hat das Schmuttertal-Gymnasium entworfen

    Wem diese Standards bekannt vorkommen: In einer Arbeitsgemeinschaft ist auch das Architekturbüro Hermann Kaufmann aus Österreich mit im Boot. Das Büro war vor mehr als zehn Jahren für den mehrfach ausgezeichneten Entwurf des Schmuttertal-Gymnasiums in Diedorf verantwortlich, zu seiner Entstehungszeit die größte Holzbau-Schule der Welt. Unter anderem hatte das Schmuttertal-Gymnasium den Deutschen Architekturpreis gewonnen.

    Bereits im Herbst soll mit Grabungsarbeiten im Vorfeld des Neubaus im Langerringer Gewerbegebiet begonnen werden. Und da steckt gleich am Anfang die Gefahr einer möglichen Verzögerung: Vor wenigen Monaten wurde auf dem Nachbargrundstück das Skelett einer Frau gefunden, die wohl vor 4000 bis 7000 Jahren gelebt hat. Frank Lattke hofft jedoch, dass der Bau nicht durch eine weitere archäologische Sensation verzögert wird. Was ein echtes Umweltkompetenzzentrum sein soll, geht übrigens mit gutem Beispiel voran: Das Holzgebäude selbst ist am Ende seiner Laufzeit sortenrein trenn- und entsorgbar.

    Landkreisbürger müssen sich umstellen

    Ab 2025 kommen übrigens mit der neuen Satzung des Abfallwirtschaftsbetriebs auch auf die Landkreisbürger und -bürgerinnen neue Vorgaben vor. So können möglicherweise Gebühren erhoben werden, wenn zum im Kalender hinterlegten Termin die Tonne nicht rechtzeitig am Straßenrand bereitsteht und das Müllfahrzeug umsonst hinfährt. Gleichzeitig muss die Tonne zwei Tage am Grundstücksrand stehen bleiben, sollte sie einmal nicht am Leerungstag abgeholt werden.

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