Rund 1500 Baugenehmigungen gehen jährlich beim Landratsamt Augsburg ein, müssen an die beteiligten Fachbehörden weitergeleitet, geprüft, dann zurückgeschickt und schließlich genehmigt werden. Zentimeterdicke Akten entstehen dabei. Damit soll nun Schluss sein. Zwar können bereits seit zwei Jahren Bauanträge digital eingereicht werden. Doch erst seit diesem Donnerstag läuft der gesamte Genehmigungsprozess digital ab – ein Novum für ganz Bayern. Und ein so wichtiger Schritt, dass der bayerische Bauminister Christian Bernreiter (CSU) extra nach
Inzwischen können Baugenehmigungen in 55 Kommunen eingereicht werden, in 50 weiteren läuft der Probebetrieb, so Bernreiter. „Insgesamt gehen in Bayern bereits jährlich 6000 Bauanträge auf digitalem Weg ein“, so der Minister. Im Landkreis Augsburg ist die Quote mit 40 Prozent jedoch besonders hoch. Unter anderem, weil erst jetzt die digitale Siegelung der Dokumente auch rechtlich anerkannt wurde, habe es jedoch mehr als zwei Jahre gedauert, bis der gesamte Prozess digitalisiert werden konnte.
Digitale Baugenehmigung: Noch sind nicht alle Gemeinden digital auf dem neuesten Stand
Das Verfahren bietet Vorteile sowohl für die beteiligten Behörden als auch für die Antragsteller, so Landrat Martin Sailer. Anträge müssten nur noch einmal eingereicht werden, alle Behörden hätten zeitgleich Zugriff auf dieselbe Akte im immer aktuellen Bearbeitungsstand. Bei selbem Aufwand werde das Verfahren nun schneller. Ein Herausreden bei Verzögerungen im Genehmigungsprozess, man habe Unterlagen nicht erhalten, gebe es jetzt nicht mehr, so Bernreiter. Die Verwaltungen würden somit transparenter. Aktuell dauert es übrigens im Landratsamt Augsburg gut 73 Tage, bis ein Bauantrag beschieden wird. Im vergangenen Jahr waren es noch 109 Tage. Einen weiteren Vorteil sieht Sailer in der großen Einsparung von gedrucktem Papier.
Doch noch ist der gesamte Prozess nicht an jeder Stelle digital. Denn an einer Baugenehmigung beteiligt sind immer auch Städte und Gemeinden und da sei erst eine „überschaubare“ Anzahl an Kommunen digital ebenso weit wie die beteiligten Landratsämter. Mehr als symbolisch war übrigens der Inhalt der ersten digitalen Baugenehmigung. Es ging um die Erweiterung der Berufsfachschule für Pflege in Bobingen, die bald zusätzliche Ausbildungsplätze in der Pflege anbieten kann.