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Landkreis Augsburg: Kommunen im Landkreis Augsburg nehmen mehr Schulden auf

Landkreis Augsburg

Kommunen im Landkreis Augsburg nehmen mehr Schulden auf

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    Die Kommunen im Landkreis Augsburg mussten 2021 mehr Schulden aufnehmen als im Jahr zuvor.
    Die Kommunen im Landkreis Augsburg mussten 2021 mehr Schulden aufnehmen als im Jahr zuvor. Foto: Alexander Kaya (Symbolfoto)

    Schulden gebremst oder lieber auf Pump gelebt? Der Blick in die Schuldendaten der Regionaldatenbank Genesis ergibt im Landkreis Augsburg, dass die hiesigen Kommunen mit Schulden von rund 154,31 Millionen Euro ins Jahr 2021 starteten. Der Zeitungsdienst Südwest hat berechnet, dass dies 16,54 Millionen Euro mehr waren als im Jahr davor. Umgerechnet auf die Einwohnerschaft ergebe sich daraus ein Betrag von 606 Euro pro Kopf. Das ist in der "Bundesliga der Verschuldeten" Platz 97 unter 394 Städten und Kreisen (Stadtstaaten nicht mitgerechnet).

    Schlusslicht in der Auflistung des Zeitungsdienstes Südwest ist Pirmasens - mit rund 9.868 Euro Schulden pro Kopf. Es gibt da allerdings noch zwei, die in der Liga das Verschuldeten gar nicht mehr mitspielen: Dresden und Stuttgart sind laut ihrer Meldung an die Statistischen Landesämter im Kernhaushalt, der Basis der Tabelle ist, schuldenfrei.

    Der Landkreis Augsburg liegt mit Schulden-Plus voll im Trend

    Der Landkreis Augsburg liegt mit seinem Schulden-Plus landesweit voll im Trend. In Bayern steigerten die Kommunen unterm Strich den Schuldenstand ihrer Kernhaushalte gegenüber dem Vorjahresstichtag (Ende 2019) um 983,87 Millionen Euro auf rund 12,3 Milliarden Euro (Ende 2020). Nicht enthalten sind in dieser Summe die Schulden der Extrahaushalte und sonstigen öffentlichen Fonds, Einrichtungen und Unternehmen, an denen die Kommunen unmittelbar oder mittelbar beteiligt sind. Dabei geht es um ''Eigenbetriebe, die rechtlich unselbstständig sind und in öffentlicher Rechtsform stehen, und Eigengesellschaften, die eine private Rechtsform (meist GmbH, aber auch AG)'' haben, sagen die Statistiker. Ausschlaggebend ist, dass diese eigene Schulden machen dürfen, für die die Mutter-Kommune geradestehen muss. Das verzerrt das Schuldenbild etwas.

    Ein positives Zeichen ist, wenn Kommunen keine Kassenkredite aufnehmen müssen, um zahlungsfähig zu sein. Das traf im Jahr 2020 im Kreis Augsburg zu: Hier gab es keine zu überbrückenden Liquiditätsengpässe, der Verwaltungsapparat lief auch ohne weitere Finanzspritzen rund. Bundesweit werden diese Kredite, die mit Dispokrediten von Privatkunden vergleichbar sind, von den Kommunen stark genutzt: So beliefen sich die Kassenkreditschulden aller Städte und Kreiskommunen in Deutschland Ende 2020 auf rund 31,0 Milliarden Euro (Vorjahr 32,5 Milliarden Euro) und hatten damit einen Anteil von fast 40 Prozent an den Schulden der Kernhaushalte, die rund 118,0 Milliarden Euro erreichten (Vorjahr: 116,2 Milliarden).

    Wenn Kredite von Kommunen aufgenommen werden müssen, ist dies generell kein gutes Zeichen.
    Wenn Kredite von Kommunen aufgenommen werden müssen, ist dies generell kein gutes Zeichen. Foto: Bernd Wüstneck, ZB, dpa (Symbolfoto)

    Für den Landkreis Augsburg sah die gemeldete Kassenlage so aus: Die Städte und Gemeinden im Kreis waren zuletzt im nicht-öffentlichen Bereich mit 154,21 Millionen Euro durch Kredite bei Banken und Sparkassen verschuldet. Im öffentlichen Bereich lag die Schuldensumme bei 102.000 Euro.

    Bayernweite Pro-Kopf-Verschuldung ist höher als im Landkreis

    Umgerechnet erreichte die Pro-Kopf-Verschuldung im Kreis Augsburg damit durchschnittliche 606 Euro (Vorjahr: 546 Euro), übrigens eine niedrigere Summe als im Landesdurchschnitt, den die Statistiker mit 940 angeben. In den vergangenen Jahren entwickelten sich die Schuldenverhältnisse der kommunalen Kernhaushalte im Kreis Augsburg folgendermaßen: Im Jahr 2017 kamen rund 156,74 Millionen Euro zusammen, 2018 sank die Summe auf 135,64 Millionen Euro. Zum Jahresende 2019 meldeten die Statistiker dann 137,77 Millionen Euro Schulden und zum Jahresende 2020 waren es wie gesagt 154,31 Millionen Euro. Raus aus den Schulden heißt jetzt das Motto, und da sollen Bund und Länder helfen, fordern die Kommunen.

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