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Landkreis Augsburg: Kurzentschlossene haben kaum Chance auf einen Schwimmkurs

Landkreis Augsburg

Kurzentschlossene haben kaum Chance auf einen Schwimmkurs

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    Sommerzeit ist Schwimmzeit. Doch nicht alle Kinder, die das möchten, haben schon einen Schwimmkurs hinter sich. Und es gibt praktisch keine Plätze für Kurzentschlossene.
    Sommerzeit ist Schwimmzeit. Doch nicht alle Kinder, die das möchten, haben schon einen Schwimmkurs hinter sich. Und es gibt praktisch keine Plätze für Kurzentschlossene. Foto: Marcus Merk

    Erst vor ein paar Tagen hatte der langjährige Schwimmlehrer des TSV Fischach, Michael Wundenberg, solch einen Fall: Eine Mutter hat kurzfristig für ihre achtjährige Tochter noch einen Platz in einem Schwimmkurs gesucht. „Einer war noch frei in meinem

    Das Problem kennt auch Max Markmiller, der Vorsitzende der Wasserwacht im Landkreis Augsburg. Dabei gibt es auch Positives zu berichten. Langsam gelinge es den

    Zunächst müssen Kinder zunächst ans Wasser gewöhnt werden

    Und dann kommt es auf das Alter der Kinder an, die angemeldet werden. Bei den jüngeren, die noch nicht in der Schule sind, sei der erste Schritt die Wassergewöhnung. Manche Kinder mögen es beispielsweise nicht, wenn ihre Haare nass werden oder wollen am liebsten nur tauchen. Darauf müsse man einfühlsam Rücksicht nehmen, um keine Ängste aufzubauen. Kinder, die schon in der

    Eine typische Übung im Wasser: Beim Ringetauchen lernen Kinder, dass man nicht nur an der Oberfläche schwimmen kann.
    Eine typische Übung im Wasser: Beim Ringetauchen lernen Kinder, dass man nicht nur an der Oberfläche schwimmen kann. Foto: Marcus Merk

    Deshalb ist Max Markmiller auch nicht wirklich überzeugt vom Konzept der Ferienschwimmkurse. „Das Gelernte muss sich erst setzen. Das geht nicht von einem Tag auf den anderen.“ Sommerzeit – Badezeit: Doch gerade in den langen Sommerferien sind Schwimmkurse rar. Das hat einen besonderen Grund: das Wetter. Michael Wundenberg, der seit Jahrzehnten Kinder im Schwimmen unterrichtet, ist da inzwischen wählerisch. Obwohl in der Schwimmabteilung des TSV Fischach aktiv, unterrichtet er im Sommer nicht im dortigen Naturfreibad, sondern weicht ins beheizte Becken nach Kutzenhausen aus. 

    Knapp 800 Kinder hat die Wasserwacht im Juli unterrichtet

    Vor ein paar Jahren hatte der Kreisjugendring in den Sommerferien ebenfalls Schwimmkurse angeboten. „Aber das war nur eine Ausweichlösung während der Coronazeit, als viele Kinder nicht anderswo schwimmen lernen konnten“, sagt Bildungsreferentin Lena-Maria Frank vom Kreisjugendring. Damals konnte nämlich die Schwimmwoche des Landkreises wegen der Hygieneauflagen nicht stattfinden. Die hat in diesem Jahr ganz begeistert auch Michael Wundenberg im Freibad Kutzenhausen beobachtet. „Ich finde es toll, dass das Landratsamt so etwas organisiert. Es sollten noch viel mehr Gemeinden mitmachen“, findet er.

    Knapp 800 Kinder waren in diesem Jahr in verschiedenen Freibädern und einem Hallenbad im Landkreis bei der Schwimmwoche dabei, berichtet Max Markmiller. Bei dem geballten Kurs, der für zehn- bis zwölfjährige Kinder aus Landkreisschulen stattfindet, geht es zum einen darum, die tatsächliche Schwimmfertigkeit von Kindern festzustellen und dann während der Woche zu verbessern. Denn international gelte man inzwischen erst dann als sicherer Schwimmer oder Schwimmerin, wenn man eine Viertelstunde am Stück schwimmen könne. Deshalb sind Schwimmabzeichen auch so wichtig. Wundenberg nimmt diese in den Sommerferien auch im Rahmen des Fischacher Ferienprogramms ab. Sogar das schwarze Totenkopfabzeichen kann man bei ihm erreichen. Dafür müssen die Kinder oder Jugendlichen eine ganze Stunde frei schwimmen.

    Eltern können ihren Kindern das Schwimmen selbst beibringen

    Weil aber immer noch nicht alle Kinder dann einen Schwimmkurs bekommen, wann sie möchten, bietet die Wasserwacht eine Zwischenlösung an und unterrichtet Eltern oder Großeltern darin, ihren Kindern selbst Schwimmen beizubringen. Die

    Wer Schwimmen lernen will, der schaffe das auch, ist Max Markmiller überzeugt. Größere Sorgen mache ihm, dass im Landkreis Augsburg nach dem Aquamarin in Bobingen noch weitere Schwimmstätten wegfallen könnten. Denn dann wüsste die Wasserwacht bald nicht mehr, wohin mit den Schwimmanfängern.

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