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Landkreis Augsburg: Ellgau und Ehingen bekommen Top-Werte als Wohnorte im Lechtal

Landkreis Augsburg

Ellgau und Ehingen bekommen Top-Werte als Wohnorte im Lechtal

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    Durch die Renaturierung des Mühlbachs hat die Gemeinde Ellgau noch gewonnen.
    Durch die Renaturierung des Mühlbachs hat die Gemeinde Ellgau noch gewonnen. Foto: Marcus Merk (Archivbild)

    Die Menschen in Ehingen und Ellgau fühlen sich pudelwohl. Das ergibt das Ergebnis des Heimat-Checks der Augsburger Allgemeinen, bei dem Bewohnerinnen und Bewohner ihren Ort nach mehreren Kriterien bewerteten. Das Ergebnis der Gemeinden im Landkreis mit mehr als 50 Teilnehmenden haben wir bereits vorgestellt. Damit die Bewertung der kleineren Kommunen nicht unter den Tisch fällt, stellen wir diese in Kürze und zusammengefasst für mehrere Regionen vor. Wir beginnen mit den Orten im Lechtal.

    Ellgauscheint nach den Aussagen im Heimat-Check sehr viel zu bieten. Im Ranking aller 46 Kommunen im Landkreis erreicht Ellgau, das durch die Sanierung des Mühlbachs gewonnen hat, den stolzen fünften Rang mit einer Gesamtnote von 6,8. Der Landkreis-Durchschnitt beträgt 5,9. In Ellgau haben 36 Teilnehmerinnen und Teilnehmer quer durch alle Altersschichten mitgemacht. Wichtig: Der Heimat-Check ist keine repräsentative Umfrage, sondern soll nur ein Stimmungsbild abgeben.

    Die Ellgauer schätzen die heimische Gastronomie

    Der Ort mit rund 1120 Einwohnern belegt in zehn von 14 Kategorien einen überdurchschnittlichen Rang. Vor allem das Vereinsleben, die Sauberkeit und die Gastronomie schneiden am besten ab. In Ellgau gibt es das griechische Lokal "Zum Floß" mit Biergarten. Eher schlecht bewertet werden der Einzelhandel, der ÖPNV und die Gesundheitsversorgung. Letztere landet mit nur 3,3 Punkten auf dem letzten Platz.

    Heimat-Check: So kommen die Noten zustande

    An der Online-Umfrage zum Heimat-Check der Augsburger Allgemeinen und ihrer Heimatzeitungen beteiligten sich insgesamt 25.179 Menschen aus den Städten und Gemeinden im Verbreitungsgebiet unserer Zeitung - eine enorme Resonanz.

    Aus dem Landkreis Augsburg machten 4.465 Teilnehmer mit. Auf einer Skala von 1 bis 10 Punkten konnten jeweils Bewertungen in 14 Themenbereichen vergeben werden.

    Zumeist gab es dabei jeweils zwei Fragen. Die angegebene Note bezieht sich auf den jeweiligen Mittelwert und werden in Bezug auf alle Gemeinden berechnet.

    Die Forderung nach einer Verbesserung beim Nahverkehr wird von den Teilnehmenden mehrfach erhoben. „Ich finde, dass unsere Gemeinde sehr gut aufgestellt ist. Damit das so bleibt, sollte man noch mehr auf die Jugend schauen“, schreibt ein Bewohner. Die Betreuung von Schulkindern und die Angebote für Senioren sollten ausgebaut werden, sind weitere Wünsche.

    Gleichauf mit Ellgau im Ranking des Landkreises ist die Gemeinde Ehingen, ebenfalls mit einer Note 6,8. Auch in Ehingen leben über 1000 Menschen. Der Ort belegt in zehn Kategorien einen überdurchschnittlichen Rang. Gelobt werden die Sauberkeit, das Vereinsleben und der Einzelhandel. Unzufrieden sind die Ehinger mit dem ÖPNV. „Wir brauchen eine bessere Nahverkehrsanbindung zu den Bahnhöfen“, schreibt einer. Dieser Punkt ist auch in Thierhaupten kritisiert worden.

    Die Lebensqualität und Sauberkeit in Nordendorf bekommt gute Noten.
    Die Lebensqualität und Sauberkeit in Nordendorf bekommt gute Noten. Foto: Laura Gastl

    Eine stattliche Gesamtnote von 6,3 und damit den 16. Platz im Ranking erreicht Nordendorf. Die besten Noten bekommen die Sicherheit, Lebensqualität und Sauberkeit. Unterdurchschnittliche Ergebnisse erzielen Kultur und Freizeit sowie Seniorenfreundlichkeit. Die Kategorie Gastronomie landet auf dem letzten Platz mit nur 4,4 Punkten. Ein Umfrageteilnehmer fordert Maßnahmen zum Hochwasserschutz, die seiner Ansicht nach nur schleppend vorangehen, „obwohl diese Maßnahmen entlang der Schmutter in den meisten Gemeinden bereits abgeschlossen sind". Die Verunreinigung durch Hundekot insbesondere am Badeweiher sei „katastrophal“. Ein anderer fordert Tempo 30 innerorts und weniger Lichtverschmutzung.

    Den 25. Platz bekommt in der Gesamtbewertung Westendorf. Der Ort liegt damit noch knapp in der oberen Hälfte des Rankings. In acht von 14 Kategorien gibt es eine überdurchschnittliche Note. Vor allem das Vereinsleben, die Sauberkeit und der ÖPNV werden gelobt. In Westendorf gibt es einen Bahnhof. Weniger gut ist die Bewertung von Einzelhandel, Kultur und Freizeit sowie Gesundheitsversorgung. Letztere hat einen auffallend schlechten Wert von 1,7. In Westendorf, das durch neue Baugebiete immer weiter wächst, gibt es keine Arztpraxis. Eine bessere ärztliche Versorgung wird dann auch mehrfach gefordert. Auch die Bedingungen für Senioren müssten mehr Beachtung finden. Ein Westendorfer kritisiert, dass der Geldautomat nur über Stufen erreichbar sei.

    Westendorf punktet dank des Bahnhof bei der Bewertung des Nahverkehrs.
    Westendorf punktet dank des Bahnhof bei der Bewertung des Nahverkehrs. Foto: Marcus Merk

    Schwer tun sich bei der Bewertung von Infrastruktur und Angebot logischerweise so kleine Orte wie Kühlenthal und Allmannshofen. Kühlenthal bekommt die Note 5,2 und landet damit auf dem 40. Platz. Nur in fünf der 14 Kategorien wird der Ort überdurchschnittlich bewertet. Dazu gehören das Vereinsleben, die Sauberkeit sowie das Angebot für Kinder und Jugendliche. Es gibt im Ort einen neuen Jugendraum im Gemeinschaftshaus, ein beliebter Treffpunkt ist auch der See. Verbesserungsbedarf sehen die Bewohnerinnen und Bewohner beim Einzelhandel und der ärztlichen Versorgung. Zum Einkaufen fahren die meisten Kühlenthaler nach Meitingen. Ein Umfrageteilnehmer bringt den Zwiespalt vom Leben in einem Dorf dieser Größe auf den Punkt: „Da die Menschen in dieser Ortschaft sehr aufgeschlossen, liebenswürdig und freundlich sind, uns als Neuzugezogene offen aufgenommen haben, hätten sie ein bisschen mehr Aufmerksamkeit verdient. Das ist aber nur möglich, wenn die Gegend etwas mehr Anschluss an die Umwelt bekommt.“

    Der kleine Ort Allmannshofen wächst stark

    Das idyllisch gelegene und auch stark wachsende Allmannshofen kämpft mit ähnlichen Problemen. Mit der Note 4,4 kommt der Ort nur auf den 43. Platz. Gute Noten gibt es nur für Sauberkeit, Lebensqualität und Verkehr, von dem der Ort nicht belastet wird. Bei ÖPNV, Ärzten und Einzelhandel sehen die Menschen ein Manko. „In Allmannshofen fahren drei Linienbusse am Tag. Im Ort gibt es weder eine Einkaufsmöglichkeit noch einen Geldautomaten. Wie bitte sollen sich da gesundheitlich eingeschränkte Senioren oder behinderte Menschen eigenständig grundversorgen?“, fragt ein Umfrageteilnehmer.

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