Frau O'Connor, die Corona-Zeit war für Kinder und Jugendliche ganz besonders seelisch anstrengend, das hört man immer wieder. Aber was bedeutet das genau?
ISABELL O'CONNOR: Ich glaube, dass man hier differenzieren muss. Wenn man den Zahlen der COPSY-Studie ("Corona und Psyche") des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf (UKE 2020) folgt, können wir davon ausgehen, dass sich etwa zwei Drittel der Kinder und Jugendlichen psychisch belastet fühlen. Diese Gruppe lässt sich aus meiner Sicht noch einmal unterteilen. Einem Teil der Schülerinnen und Schüler geht es tatsächlich durch die Belastungen in der Pandemie schlechter als vorher. Hier gibt es Jugendliche, die schon vor Corona mit Problemen gekämpft haben; die Pandemie kann in diesen Fällen wie eine Lupe oder ein Brennglas wirken: Probleme werden noch deutlicher sichtbar und verstärken sich.
Landkreis Augsburg