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Landkreis Augsburg: Ein Spieltag mit merkwürdigen Entscheidungen und überflüssigen Fouls

Landkreis Augsburg

Ein Spieltag mit merkwürdigen Entscheidungen und überflüssigen Fouls

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    Nach 90 Minuten musste Aystettens Trainer Marco Löring (rechts) seinem Kollegen Manfred Bender zu einem verdienten 4:0-Sieg von Türkspor Augsburg gratulieren.
    Nach 90 Minuten musste Aystettens Trainer Marco Löring (rechts) seinem Kollegen Manfred Bender zu einem verdienten 4:0-Sieg von Türkspor Augsburg gratulieren. Foto: Andreas Lode/Oliver Reiser

    „Du hast mir gerade noch gefehlt!“ Marco Löring, der Trainer des SV Cosmos Aystetten, war auch am Montag noch damit beschäftigt, die 0:4-Heimklatsche gegen Türkspor Augsburg aufzuarbeiten. „Wir haben nicht gut gespielt, Türkspor war bärenstark“, lautete seine Analyse, nachdem der Ex-Profi seinem Kollegen Manfred Bender, ebenfalls eine Ex-Profi (Bayern München, Karlsruher SC, 1860 München) gratuliert hatte. „Gegen eine spielerisch so starke Mannschaft hätte man die Räume enger machen und ihnen damit die Lust nehmen müssen“, so Löring. „Gerne hätte ich auch gesehen, was passiert wäre, wenn Dejan Mijailovic zum 1:0 getroffen hätte.“

    Hätte, hätte, Fahrradkette. Jetzt ist die Konkurrenz wieder näher gerückt. „Wir müssen unsere Punkte gegen andere Mannschaften holen“, glaubt Löring, dass sechs Teams den letzten Relegationsplatz unser sich ausmachen werden. Darauf, dass dieser eventuell zum Klassenerhalt reichen könnte, weil der nach einem Punktequotienten beste 15. aller fünf Landesligen sozusagen eine „Wildcard“ erhält, will sich der Cosmos-Coach nicht verlassen: „Wir wollen das sportlich lösen.“

    Ein ungutes Gefühl im Lilien-Lager

    Apropos sportlich: „Mir fällt dazu nichts ein“, konnte sich Stefan Schneider, der Trainer der SSV Glött, über den eigenen 4:0-Erfolg im Kellerduell gegen den nun als zweiten Absteiger feststehenden SV Donaumünster-Erlingshofen gar nicht freuen. „Wenn ich dann mitbekomme, wie ein Meister der Bezirksliga in den Abstiegskampf eingreift und uns damit einen Bärendienst erweist, dann ist das einfach nur peinlich.“ Schon am Freitagabend hatte sich im Lilien-Lager ein ungutes Gefühl breit gemacht, als man von der vorzeitigen Meisterschaft des FC Ehekirchen erfuhr, die nach dem 2:0-Sieg des TSV Gersthofen gegen den SC Bubesheim in der Abenstein-Arena gefeiert wurde. Und tatsächlich verlor der Meister überraschend sein Heimspiel gegen den SV Holzkirchen, den Rivalen der Glötter um den Relegationsrang.

    Schon vor dem Spiel beim FC Königsbrunn schien die SpVgg Westheim auf dem Plärrer ihre Runden gedreht zu haben. Beim Abstiegskandidaten verlor man mit 0:3, konnte dabei den Klubs aus dem nördlichen Augsburger Land keine Schützenhilfe leisten.

    TSV Neusäß muss die Segel streichen

    Keine Geschenke gab es auch für Spitzenreiter TSV Neusäß, der beim SSV Anhausen in letzter Minute mit 2:3 die Segel streichen musste. TSV-Trainer Charly Pecher haderte nach einer seiner Meinung nach völlig unverdienten Niederlage über merkwürdige Schiedsrichterentscheidungen und zwei Aluminiumtreffer. „Wir waren eine Klasse stärker. Anhausen hat sich nur an unseren Fehlern bedient“, ärgerte er sich. Als Emanuel Blenk auf und davon war, hätte Vincent Kraus nach einer Notbremse (78.) die Rote Karte sehen müssen. Kurz zuvor hatte es einen Elfmeter für den TSV Neusäß gegeben, den Schiedsrichter Manfred Häckel aus Ludwigsmoos nach Rücksprache mit seinem Assistenten zurücknahm. Ironie des Schicksal: Ausgerechnet

    Die Tops & Flops des Spieltags

    Spieler des Tages: Nach drei Jahren als Spielertrainer beim FC IIldorf, mit dem er von der A-Klasse in die Kreisklasse Neuburg aufgestiegen ist, kehrte Reinhold Armbrust vor Beginn dieser Saison zum SV Thierhaupten zurück. Dort hat der damals vom Bezirksligisten TSV Meitingen gekommene Angreifer bereits von 2013 bis 2015 gespielt. Zusammen mit Simon Forster gibt der mittlerweile 34-Jährige als kickender Spielertrainer die Kommandos am Lechrain. Während Forster die Abwehr zusammenhält, ist Armbrust für das Toreschießen zuständig. 21 Mal hat er in den bisherigen 20 Spielen getroffen. Zuletzt gelangen ihm vier Einschüsse beim 6:0-Erfolg gegen den TSV Herbertshofen. Mit seinen Toren will er weiter dafür sorgen, dass der SVT wieder in die Kreisliga aufsteigt.

    Beste Torschützen: Mit vier Treffern war Reinhold Armbrust der erfolgreichste Schütze des Spieltags. Jeweils mit einem Hattrick waren Sebastian Sinninger (SC Biberbach) und Marius Hackl (SV Ottmarshausen) erfolgreich. Sinninger brauchte für seine drei Treffer nur neun Minuten. Dreifach traf auch Miroslav Jamrich (SG Wörleschwang).

    Torreichste Begegnungen: Zehn Treffer fielen beim 10:0 des SV Ottmarshausen II gegen die dritte Vertretung des SSV Anhausen. Acht Mal klingelt es beim 6:2 des Hainhofener SV gegen den SV Ehingen II und beim 8:0 des SSV Margertshausen II beim FC Hochzoll II. Allesamt B-Klassen-Spiele mit Beteiligung von zweiten Mannschaften.

    Pechvogel des Tages: Besser kann man einen Freistoß kaum schießen. Wie an der Schnur gezogen rauschte der von Fahad Barakzaie abgefeuerte Ball in Richtung Kreuzeck. Doch anstatt dort einzuschlagen, prallte er nur an die Unterkante der Querlatte des leicht schief stehenden Tores – und von dort wieder ins Spielfeld zurück. Es wäre der Anschlusstreffer für den SC Altenmünster gewesen, der am Ende beim TSV Meitingen mit 2:3 verlor.

    Größte Zuschauerzahlen: Das Spiel des FC Bayern am Sonntagnachmittag, das sechste Play-Off-Match der Augsburger Panther gegen die Red Bulls München und die Abendpartie des FCA in Frankfurt – da blieben für den Fußball in den unteren Klassen kaum mehr Zuschauer übrig. Selbst in den Meitinger Lechauen waren es diesmal nur 150, die das Bezirksliga-Derby TSV Meitingen – SC Altenmünster sehen wollten. Ebenso viele Zuschauer wurden auf dem Kaiserberg beim Kreisliga-Match TSV Dinkelscherben – TSV Leitershofen gezählt. Immerhin 100 sahen das Kreisklassen-Duell SV Thierhaupten – TSV Herbertshofen.

    Top des Tages: Die Kellerkinder SV Erlingen und TSV Meitingen II lehrten in der Kreisklasse Nordwest den Aufstiegsaspiranten das Fürchten. Aufsteiger Erlingen gelang beim 2:0 gegen den TSV Diedorf der zweite Sieg in Folge, die Meitinger Reserve fertigte die SpVgg Auerbach mit 4:1 ab.

    Flop des Tages: Der TSV Fischach, Spitzenreiter der A-Klasse Süd, steckt seit der Winterpause in der Krise. Nach zwei Unentschieden gab es nun eine 1:3-Heimpleite gegen die zweite Garnitur der SpVgg Langerringen. Die Verfolger sind der Staudenelf bis auf vier Punkte auf die Pelle gerückt. (oli)

    Beim Bezirksligisten SC Altenmünster zeigt die Formkurve deutlich nach oben. Dies wurde beim verdienten 2:0-Erfolg in Aindling deutlich sichtbar. „Wir haben heute unsere beste erste Halbzeit gespielt“, freute sich Trainer Goran Boric nach dem Schlusspfiff und lobte vor allem das Defensivverhalten seiner Truppe. In den Altenmünsterer Freudenbecher fiel allerdings eine ganz dicke Träne: Durch ein überflüssiges Foulspiel an der Mittellinie handelte sich Aldin Kahrimanovic in der 89. Minute eine Rote Karte ein. Boric nahm seinen Schützling in Schutz: „Das hat er nicht mit Absicht gemacht, er war einfach einen Schritt zu spät dran.“ Wer den Routinier im so wichtigen Heimspiel gegen den BC Adelzhausen ersetzen soll, darüber wird sich Altenmünsters Coach in den kommenden Tagen Gedanken machen.

    Es muss wieder gerechnet werden

    Kaum hat man beim TSV Meitingen mit dem Rechnen im Hinblick auf Rang zwei aufgehört, geht es mit den Mathematikkünsten wieder los. Nach dem eigenen 4:1-Erfolg gegen den TSV Nördlingen II ist Rang zwei bei drei Siegen in den Spielen gegen Rain II (A), Ecknach (H) und Glött (A) für den Tabellenvierten durchaus wieder realistisch. Zumal sich die davor platzierten Teams aus Bubesheim und Hollenbach im direkten Duell am Samstag gegenseitig die Punkte abnehmen. Leisten sich dann beide Teams noch einen Ausrutscher wäre für die Mavros-Truppe die Tür offen.

    Sind die Tage des TSV Herbertshofen in der Kreisklasse Nordwest gezählt? Vier Spieltage vor Saisonende stehen die Schwarz-Roten fast hoffnungslos am Tabellenende. Zumal die direkten Konkurrenten unerwartet gepunktet haben. Der SV Erlingen gegen den TSV Welden (2:1), der TSV Meitingen II durch ein Eigentor in letzter Minute gegen die SpVgg Bärenkeller (3:3). Auch bei der Abteilungsleitung der Herbertshofer wird die Lage realistisch gesehen, wie Sportlicher Leiter Rainer Otto versichert: „Bei uns laufen die Planungen zweigleisig. Aber eines ist schon gewiss. Auch in der A-Klasse wird Sebastian Mayer unser Spielertrainer sein.“ Gründe für den sportlichen Absturz des TSV gibts genug, wie

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