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Landkreis Augsburg: Den Vereinen im Augsburger Land geht der Nachwuchs aus

Landkreis Augsburg

Den Vereinen im Augsburger Land geht der Nachwuchs aus

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    KJR-Bildungs- und Kulturreferentin Lena-Maria Frank und KJR-Vorsitzender Josef Falch ziehen das erste von 500 Plakaten im Landkreis auf
    KJR-Bildungs- und Kulturreferentin Lena-Maria Frank und KJR-Vorsitzender Josef Falch ziehen das erste von 500 Plakaten im Landkreis auf Foto: Thomas Hack

    Ob Wasserwacht, Pfadfinder oder die vielen engagierten Musikvereinigungen des Augsburger Lands – in zahlreichen Organisationen brechen die Ehrenamtlichen weg. Mit über 500 pinken Plakaten macht der Kreisjugendring (KJR) derzeit im Landkreis darauf aufmerksam. Die Aktion sei ein Hilferuf, heißt es von der Verantwortlichen. Doch weshalb fehlt es an Engagement? 

    Weshalb fehlt es in den Vereinen an Ehrenamtlichen?

    Der KJR nennt zwei zentrale Ursachen. Zum einen würden dem KJR zufolge die Ehrenamtlichen zunehmend von politischen, bürokratischen und rechtlichen Hürden dramatisch ausgebremst werden. Zum anderen hätten viele junge und prinzipiell engagierte Menschen derzeitig für sich selbst noch gar nicht entdeckt, dass ein Ehrenamt zu ihnen passen könnte. 

    Und die Gesamtsituation als Ganzes scheint tatsächlich äußerst alarmierend zu sein, wie KJR-Bildungs- und Kulturreferentin Lena-Maria Frank berichtet: Das erste zielführende Gespräch über diese Problematik hatte mit zahlreichen Verbänden und Vereinen nach dem Corona-Lockdown stattgefunden, im Zuge dessen Kinder und Jugendliche besonders stark unter der sozialgesellschaftlichen Isolation gelitten haben. Unter dem Motto „Das Ehrenamt in der Klemme“ war das Ganze fast schon auf etwas verharmlosende Weise betitelt worden, denn Frank zufolge hatte dieses Gespräch genau die Problematik der Zeit getroffen: „Es hat über 50 Besucher angezogen und da haben wir erst gesehen, wie sehr es eigentlich wirklich brennt.“ 

    Diese Forderungen stellt der Kreisjugendring

    Die zweite KJR-Aktion war dann schon einen gewaltigen Schritt weitergegangen, mit „Leg die Karten auf den Tisch“, einem einfallsreichen Event kurz vor der vergangenen Landtagswahl, welches im Augsburger Landratsamt stattgefunden hatte. Und gemäß diesem Motto hatte sich der KJR etwas einfallen lassen, das sich so originell wie auch wirkungsvoll gezeigt hatte: ein eigens entwickeltes Schafkopf-Kartenspiel, das statt den Karten „Unter“ und „Ober“ Fotografien von Ferienlagern, Naturwanderungen und Inklusionsveranstaltungen zeigt. Bei den Landratsabgeordneten kam das Ganze offensichtlich gut an, wie KJR-Vorsitzender Josef Falch erzählt: „Es war beim Kartenspielen im Landratsamt ein entspannter und geselliger Abend. Und am Ende lautete der Tenor bei allen Abgeordneten: Ja, da müssen wir etwas tun.“

    KJR startete eine Kampagne für das Ehrenamt

    Als landkreisweit sichtbarer Höhepunkt der KJR-Mission ist nun die Plakataktion „Habe die Ehre“ angelaufen, die gleichzeitig zwei Zielgruppen auf sich aufmerksam machen will: Der Untertitel „Du fürs Ehrenamt“ soll engagierte Menschen dazu motivieren, sich mit ihren ganz persönlichen Vorlieben und Fähigkeiten in freiwillige Vereinstätigkeiten einzubringen. „Wir fürs Ehrenamt“ hingegen ist eine lautstarke Forderung an die Politik, die rechtlichen Hürden abzubauen, die die Freiwilligenarbeit betreffen. 

    Die konkreten Forderungen des KJR: Bezahlte berufliche Freistellung für Ehrenamtliche in der Jugendarbeit, mehr Vergünstigungen, weniger Bürokratie, Verlängerung der Regelstudienzeit, Ferienschutz für Studierende und nicht zuletzt die Möglichkeit, durch dieses freiwillige Engagement früher in die Rente einsteigen zu dürfen. Mehr dazu finden Sie im Internet unter www.kjr-augsburg.de/#habe-die-ehre

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