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Landkreis Augsburg: Ehefrau in Herbertshofen stirbt durch "stumpfe Gewalteinwirkung"

Landkreis Augsburg

Ehefrau in Herbertshofen stirbt durch "stumpfe Gewalteinwirkung"

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    Nach bisherigen Erkenntnissen hat sich das Verbrechen in Herbertshofen am Freitag, 28. Oktober, in den frühen Vormittagsstunden ereignet.
    Nach bisherigen Erkenntnissen hat sich das Verbrechen in Herbertshofen am Freitag, 28. Oktober, in den frühen Vormittagsstunden ereignet. Foto: Marcus Merk

    Der mutmaßliche Täter ist gefasst und die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft laufen auf Hochtouren. Zum Motiv des 58-Jährigen, der vor einer Woche in Herbertshofen seine zwölf Jahre jüngere Frau umgebracht haben soll, halten sich die Behörden zwar noch bedeckt. Dennoch lassen sich aufgrund der Formulierung des Tatvorwurfs in dem Haftbefehl einige Rückschlüsse ziehen. So erklärt Oberstaatsanwältin Alexandra Körner auf Anfrage unserer Redaktion, in welchen Fällen die Ermittler von "Mord" und nicht von "Totschlag" sprechen. Ähnliche Fälle hat es auch bereits in den vergangenen Jahren im Augsburger Land gegeben.

    Ein Familienmitglied hatte die Frau am Freitagmittag leblos aufgefunden und den Notruf abgesetzt.
    Ein Familienmitglied hatte die Frau am Freitagmittag leblos aufgefunden und den Notruf abgesetzt. Foto: Marcus Merk

    "Die Mordmerkmale werden abschließend in dem Paragrafen 211, Absatz des Strafgesetzbuches aufgezählt", sagt Körner. Darunter würden beispielsweise Mordlust, die Befriedigung des Geschlechtstriebs, Habgier oder Mord aus niedrigen Beweggründen fallen. Ein Mörder sei zudem, wer unter anderem heimtückisch, grausam oder mit gemeingefährlichen Mitteln handelt. "Liegt kein Mordmerkmal vor, handelt es sich rechtlich um einen Totschlag", so die Oberstaatsanwältin. Was konkret im Fall Herbertshofen den Ausschlag gegeben hat, dass es sich um Mord handelt, wird mit Blick auf die laufenden Ermittlungen allerdings nicht gesagt. Fest steht jedoch, dass die 46-Jährige durch „stumpfe Gewalteinwirkung“ gestorben ist. Auch diese Todesursache ist klar definiert.

    Stumpfe Gewalteinwirkung wie in Herbertshofen können Faustschläge sein

    "Grundsätzlich werden unter stumpfer Gewalteinwirkung Schläge mit der Hand, der Faust oder mit Gegenständen sowie Tritte zusammengefasst", sagt Körner. Nach bisherigen Erkenntnissen hat sich das Verbrechen am Freitag, 28. Oktober, in den frühen Vormittagsstunden ereignet. Noch am selben Tag wurde laut Polizei eine Obduktion durchgeführt. Diese ergab, dass die Frau "infolge massiver stumpfer Gewalteinwirkung" zu Tode gekommen ist. Ähnlich hat sich ein furchtbares

    Ein damals 53-jähriger Mann aus Friedberg hatte seine 37 Jahre alte, philippinische Ehefrau erschlagen und ihre zerstückelte Leiche in einer Augsburger Lagerhalle deponiert. Der Mann hatte auf seine Frau mit einem Hammer eingeschlagen, als sie nachts im Bett lag und anschließend erstickt. Später zersägte er die Leiche seiner Frau, legte die Teile in Salz ein und verpackte sie in Tüten und Kisten. Die Kisten deponierte er in dem gemieteten Lagerabteil. Zwei Monate später wurde der Täter gefasst und legte schnell ein Geständnis ab. Ebenfalls eine Beziehungstat erschütterte Ende 2009 die Region.

    Täterin trennte ihrem Opfer in Westerringen die Beine ab

    Boulevardblätter sprachen von der "Säge-Killerin", nachdem in Westerringen eine damals 34-Jährige ihren zwölf Jahre älteren Mann mit einem Metallrohr erschlagen hatte. Im Anschluss an die Tat trennte sie dem Opfer die Beine ab und versteckte die Leichenteile in einem Gebüsch. Der Torso wurde in einer Entfernung von 600 Metern gefunden. Die Staatsanwaltschaft ging von einem heimtückischen Mord aus, da das Opfer schlief und somit arglos war. Die Frau wurde zu einer lebenslangen Haftstrafe verurteilt. Im Juli 2021 erschüttert ein Familiendrama in Obermeitingen die Menschen.

    Ein 25-Jähriger hatte seinen eigenen Vater erschlagen. Passiert war die Tat, als der 62-Jährige in der Badewanne lag. Ohne große Umschweife schlug der Sohn etwa 20 Mal mit einer Spitzhacke auf den arglosen Vater ein und zertrümmerte ihm den Schädel. Hier war der Täter jedoch schuldunfähig, da ein Gutachter einen „beispielgebenden Fall einer paranoiden Schizophrenie“ erkannte. Das Augsburger Landgericht ordnete daher die weitere Unterbringung des Mannes im Maßregelvollzug einer Psychiatrie an. Nicht mehr zur Rechenschaft gezogen werden konnte ein 32-Jähriger, der im Frühjahr 2015 in Kühbach (Landkreis Aichach-Friedberg) seine Ehefrau erschlagen hatte. Er tötete sich nach seiner Tat selbst. Gerade noch glimpflich endete hingegen eine blutige Familientragödie vor vier Jahren in Diedorf.

    96-Jährige rief in Diedorf laut um Hilfe

    Der Fall hatte damals großes Aufsehen erregt, weil am helllichten Tag ein Rettungshubschrauber und ein Polizeihelikopter über Diedorf kreisten beziehungsweise landeten. Zudem fanden sich auf offener Straße Blutspuren: Im Treppenhaus eines Mehrfamilienhauses hatte ein 84-Jähriger mit einem Küchenmesser auf seinen Sohn eingestochen. Der 58-Jährige hatte sich jedoch noch aus dem Haus schleppen können, wo der Rettungsdienst den Mann fand. Nur wenige Wochen später hatte ein 32-Jähriger ebenfalls in Diedorf versucht, seinen schlafenden Vater mit einem Brecheisen zu erschlagen. Der Angreifer ließ von seinem Opfer ab, als die 96-jährige Großmutter im Schlafzimmer auftauchte und laut um Hilfe rief.

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