Der Bierabsatz läuft auf Hochtouren und auch für die Mitarbeiter der Brauereien im Augsburger Land gibt es jetzt ein Plus. Rückwirkend zum März steigen dort die Einkommen um insgesamt 4,1 Prozent. Das teilt die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) mit und ruft die Beschäftigten dazu auf, ihre aktuelle Lohnabrechnung zu prüfen, auf der das Plus erstmals auftauchen muss.
"Wir haben in der Region überregional bekannte Marken, aber auch viele mittelständische und kleine Betriebe. Nach Rückgängen in der ersten Corona-Phase wird längst wieder unter Volllast gebraut", sagt Tim Lubecki, Geschäftsführer der NGG-Region Schwaben. Mit der Lohnerhöhung würden die Beschäftigten nun einen fairen Anteil an den guten Geschäften erhalten. Zusammen mit der Erhöhung des jährlichen Urlaubsgelds von 414 auf jetzt 660 Euro beläuft sich das Plus auf 4,1 Prozent. Auch Auszubildende profitieren: Sie erhalten pro Ausbildungsjahr 70 Euro mehr im Monat. Der Tarifvertrag hat eine Laufzeit bis Ende Februar kommenden Jahres.
Streik in Brauereien wurde "in letzter Minute" verhindert
In den Tarifverhandlungen zwischen Gewerkschaft und Arbeitgebern hatte Landesarbeitsrichter Harald Wanhöfer als Schlichter vermittelt. Durch die Einigung sei ein flächendeckender Streik "in letzter Minute" verhindert worden, so Mustafa Öz, NGG-Landesvorsitzender und Verhandlungsführer. Der Abschluss zeige, dass die Brauwirtschaft eine Zukunft habe und für Nachwuchs- und Fachkräfte attraktiv bleibe. Laut Statistischem Bundesamt sind Bayerns Brauereien bislang besser durch die Pandemie gekommen als die in anderen Bundesländern: Während der Bierabsatz im bundesweiten Schnitt im vergangenen Jahr um 2,2 Prozent sank, verzeichnete der Freistaat ein Plus von 2,1 Prozent. (AZ)