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Landkreis Augsburg: Das haben die Jugendräte im Landkreis Augsburg geplant

Landkreis Augsburg

Das haben die Jugendräte im Landkreis Augsburg geplant

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    Der Pumptrack in Stadtbergen ist nur eines der vielen Projekte, die von Jugenräten durchgesetzt wurden.
    Der Pumptrack in Stadtbergen ist nur eines der vielen Projekte, die von Jugenräten durchgesetzt wurden. Foto: Firma Pumptrack (Archivbild)

    Das Singoldsand Festival, Handykurse für Senioren und Pumptracks sind nur wenige der Projekte, die schon aus den Jugendräten und Jugendbeiräten im Landkreis Augsburg entstanden sind. In vielen Gemeinden bemühen sich Jugendliche, um die eigene Heimat schöner und attraktiver für junge Menschen zu gestalten.

    Die Jugendräte haben noch viel geplant

    Erst vor wenigen Jahren hat der Jugendrat Stadtbergen eines seiner größten Projekte abgeschlossen: der Pumptrack an der Leitershofer Straße. Auch für die kommenden Jahre haben die acht Jugendräte noch einiges geplant. Oft werden kleine Veranstaltungen, wie Sportturniere und Handykurse für Senioren, organisiert, erzählt Josua Neumann, Betreuer des Stadtberger Jugendrates. Auch größere Projekte sollen das Leben in Stadtbergen verschönern. So etwa eine Discgolf-Anlage oder eine online-Stadtkarte, die für Jugendliche relevante Orte mit Bildern und Informationen hervorhebt. Neumann schätzt besonders, dass die Jugendräte alle unterschiedlich sind. „Die Jugendräte besuchen verschiedene Schularten, manche machen schon eine Ausbildung. Und die Interessen unterscheiden sich auch deutlich. Das trägt zum Diskurs bei und bildet viele der Jugendlichen in Stadtbergen ab“, erklärt er.

    Jugendräte dürfen Anträge beim Stadtrat einreichen.
    Jugendräte dürfen Anträge beim Stadtrat einreichen. Foto: Michael Hochgemuth (Archivbild)

    Besonders ist der Jugendrat Lechfeld. In diesem kommen junge Bürger und Bürgerinnen aus den Gemeinden Graben, Klosterlechfeld, Obermeitingen und Untermeitingen zusammen. Dieses Jahr konnte bereits der Jugendraum in Obermeitingen wiedereröffnet werden, weitere Projekte stehen noch an. In Klosterlechfeld wird durch Initiative des Jugendrats Lechfeld eine Lagerfeuerstätte errichtet. Am Weihnachtsmarkt werden die Jugendlichen ebenfalls beteiligt sein. Auch Events zur politischen Bildung sind dem Jugendrat und den Lechfeld Gemeinden ein Anliegen. „Das diesjährige Budget, das von den Gemeinden gestellt wird, wurde teils für Werbeartikel verwendet. Damit will der Rat Präsenz zeigen“, erklärt der Unterstützer des Jugendrats, Moritz Hochhauser.

    Präsenz zu zeigen ist für alle Jugenräte wichtig. Nicht zuletzt, um genügend Mitwirkende zu finden. Der Jugendrat Schwabmünchen musste Anfang 2024 seine Arbeit bis auf weiteres niederlegen. Es habe nicht genug Kandidaten für die Wahl der Jugendräte gegeben. In Stadtbergen merke man teilweise, dass das Interesse an Jugendräten sinkt, so Neumann. „Bisher haben sich pro Stadtteil immer mindestens zwei Kandidaten gefunden, die wir für den Stadtrat brauchen. Die Versammlungen für die zweijährlichen Wahlen sind aber eher schlecht besucht“, so der Jugendpfleger. Deshalb arbeite man im Jugendrat aktuell daran präsenter zu sein und mehr Jugendliche anzusprechen. Die Events würden meist auf Instagram und im Stadtberger Bote angekündigt. Trotzdem bekämen viele die Veranstaltungen nicht mit, erzählt Jugendrätin Marlene Rabien.

    Das gefällt einer 15-Jährigen, die Deuringen vertritt

    Von den Teilnehmenden käme jedoch meistens eine positive Resonanz. Das Soccer-Dart-Spiel im September kam trotz schlechtem Wetter gut an. Marlene engagiert sich seit vergangenem Jahr im Jugendrat. Sie vertritt gemeinsam mit einer anderen Jugendrätin den Ortsteil Deuringen. „Mitreden dürfen wir aber bei allen Stadtteilen. Das ist auch das Schöne am Jugendrat. Wir können mit unseren Anregungen wirklich etwas verändern“, sagt die 15-Jährige. Der Diskurs sei mit allen Jugendräten respektvoll. Auch im Stadtrat würde der Jugendrat merkbar ernst genommen. Beruflich sieht sie sich eher nicht in der Politik, auch wenn sie gerne noch eine Periode als Jugendrätin amtieren würde. „Ich will etwas Soziales machen. Mich direkt für die Gemeinschaft und für Jugendliche zu engagieren, macht mir viel Spaß“, erklärt Marlene.

    Wird es in Meitingen bald auch einen Jugendrat geben?

    Dass nicht jeder ihre Begeisterung für soziales und politisches Engagement teil, merkt man auch im Lechfeld. „Viele Jugendliche haben schon eine tiefe Abneigung gegenüber der Politik. Manche denken auch, dass ihr Engagement nichts verändern würde, was aber nicht stimmt. Wenn die Gemeinden den Anliegen der Jugendräte genug Verantwortung und Ernsthaftigkeit gegenüberbringen, kann man viel erreichen“, erklärt Hochhauser. Dann könnten aus engagierten Jugendlichen auch Erwachsene mit Beteiligung an Lokalpolitik werden.

    Auch in Jugendzentren kann mit der Gemeinde zusammengearbeitet werden.
    Auch in Jugendzentren kann mit der Gemeinde zusammengearbeitet werden. Foto: Heike John (Archivbild)

    Seit Anfang 2023 gibt es das Jugendzentrum in Meitingen. Dort werden mit den Jugendlichen hauptsächlich Projekte und Ausflüge auf die Beine gestellt, erklärt Maximilian Kruchten, Jugendarbeiter des Arbeiter-Samariter-Bundes Augsburg. Er betreut zusammen mit Florian Ludl die Meitinger Jugendlichen. „Wir informieren die Kinder immer, wenn es die Möglichkeit für ein Gespräch mit dem Bürgermeister oder dem Landrat gibt. Auch für die Jugendwahl haben wir sie motiviert“, sagt Kruchten. Die Gemeinde nehme das Jugendzentrum gut an, so der Jugendarbeiter. Dadurch seien Projekte in der Gemeinde, wie ein Straßenfest und die Zusammenarbeit mit den Seniorenbüro möglich geworden. „Ein Jugendrat wäre für die Zukunft schon denkbar. Aktuell haben wir aber noch andere Prioritäten“, erklärt Kruchten.

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