Startseite
Icon Pfeil nach unten
Augsburg Land
Icon Pfeil nach unten

Landkreis Augsburg: Buchsbaumzünsler im Landkreis Augsburg: Was hilft gegen die Raupen?

Landkreis Augsburg

Buchsbaumzünsler im Landkreis Augsburg: Was hilft gegen die Raupen?

    • |
    Der Buchsbaumzünsler breitet sich im Landkreis Augsburg aus. So gelingen Bekämpfung und Entsorgung.
    Der Buchsbaumzünsler breitet sich im Landkreis Augsburg aus. So gelingen Bekämpfung und Entsorgung. Foto: Wolfgang Widemann

    Struppiger und brauner Buchs ist der Albtraum eines jeden Hobbygärtners. Schuld daran ist der Buchsbaumzünsler. Dieser weiße Schmetterling mit dem dunklen Rand ist zwar schön anzusehen, aber eine Gefahr für den Buchs. "Das heimtückische daran ist, dass er in drei Generationen kommt und die Rinde des Buchses abfrisst", erklärt Bernhard Frey, Kreisfachberater für Gartenkultur und Landespflege des Landratsamtes Augsburg. Das führe innerhalb eines Jahres zum Tod des Strauches. Frey gibt Tipps zum Schutz vor der gefräßigen Raupe.

    Roggenburg Buchsbaumzünsler Von meinem/meiner Galaxy gesendet
    Roggenburg Buchsbaumzünsler Von meinem/meiner Galaxy gesendet Foto: Dagmar Hub

    Der Buchsbaumzünsler legt dreimal pro Jahr seine Eier im Buchs ab. Die Raupen, die daraus schlüpfen fressen zuerst das Innere des Baums, dann die Blätter und schließlich die Rinde. "Wenn die Rinde abgefressen ist, kann der Buchs sich nicht mehr regenerieren und stirbt ab", sagt Frey. Sichtbar werde er aber erst, sobald die zweite Generation Raupen die Blätter des Buchses befallen hat. Um den Befall vorzubeugen, gebe es die Möglichkeit, den Buchs zu spritzen. "Es gibt spezielle Pflanzenschutzmittel, die auch für Hobbygärtner zugelassen sind", berichtet Frey. Die Schwierigkeit dabei sei aber, dass diese dreimal im Jahr gespritzt werden müssen. "Vergisst man zum Beispiel den letzten Durchgang zur Urlaubszeit, dann kommt die dritte Generation an Raupen und frisst alles weg", sagt er. 

    Eibe ist eine Alternative für den Buchs

    Auch wer den Buchs etwa als Umrahmung des Gemüsebeetes pflanzt, verzichte lieber darauf, ihn gegen den Buchsbaumzünsler zu spritzen. "An Friedhöfen oder Parkanlagen sind die Buchssträucher oft einfach zu lang, um sie zu spritzen", sagt Frey. In diesen Fällen müssen Alternativen zum Buchs gesucht werden. So haben etwa historische Gärten trotz Denkmalschutz vom Buchs auf die Eibe umgestellt. "In diesen Anlagen war 300 Jahre lang Buchs, aber das geht jetzt einfach nicht mehr", erklärt er. Die Eibe sei aber eine gute Alternative zum Buchs. Obwohl sie ein Nadelholz ist, liefert auch sie das bekannte fluffige und dichte Aussehen. "Die Taxus media "hillii" zum Beispiel ist wunderbar zu einer kleinen Hecke formbar", sagt Frey. Auch die Zwergeibe "Renke's kleiner Grüner" eigne sich gut als Buchsersatz und sei in jedem Baumarkt zu bekommen.

    Der Buchsbaumzünsler breitet sich im Landkreis Augsburg aus - was tun?

    Befallener Buchs: So muss er im Landkreis Augsburg entsorgt werden

    Wer seinen befallenen Buchs aber zuerst noch loswerden möchte, kann das auf ganz normalen Wege tun. "Man kann den Buchs natürlich zuhause kompostieren, das dauert aber, weil er ein Hartholz ist", erklärt er. Ansonsten können die Stauden, wenn sie vom Buchsbaumzünsler befallen sind, einfach in die braune Tonne oder zur Schnittgutentsorgung. "Es gibt auch keine Meldepflicht zum Buchsbaumzünsler", sagt Frey. Gefährlich für Menschen oder Haustiere wie etwa der Eichenprozessionsspinner sei er nämlich nicht. "Latent war der Buchsbaumzünsler schon immer da", erklärt er. Ursprünglich komme die Raupen aus Südeuropa. "Wahrscheinlich wurde er dann irgendwie über die Alpen gebracht", so Frey. Eigentlich sei es dem Insekt hier zu kalt, um sich auszubreiten. Durch den Klimawandel wird es aber immer wärmer. 

    Kein schöner Anblick: Vom Buchsbaumzünsler befallene Planzen
    Kein schöner Anblick: Vom Buchsbaumzünsler befallene Planzen Foto: Friedshofsverwaltung

    "Wir können nur hoffen, dass sie Natur lernt, dass man die Raupe auch fressen kann", sagt er. So könnte ein natürliches Gleichgewicht wieder hergestellt werden. Bis jetzt hätten die Vögel den Buchsbaumzünsler aber noch nicht als Nahrungsmittel erkannt. "Hin und wieder sehe ich mal wieder einen Vogel, der eine Raupe im Schnabel hat", berichtet Frey. Aber bis die Natur den Schädling eingedämmt hat, werde es Jahrhunderte dauern.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden