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Landkreis Augsburg: Bei den Grünen gibt es Gerangel um die Bundestagskandidatur

Landkreis Augsburg

Bei den Grünen gibt es Gerangel um die Bundestagskandidatur

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    Schlechte Stimmung bei den Grünen im Augsburger Umland. Dort gibt es Gerangel um die Wahlen zum Bundestag.
    Schlechte Stimmung bei den Grünen im Augsburger Umland. Dort gibt es Gerangel um die Wahlen zum Bundestag. Foto: Ralph Peters, imago

    Bei politischen Parteien ist es ähnlich wie im Spitzensport: Wenn die Ergebnisse passen, herrscht eitel Sonnenschein. Setzt es dagegen (Wahl-)Niederlagen, gibt es zumindest lautes Gegrummel. Dass es auch anders herum geht, zeigen die Grünen im Augsburger Umland. Sie sind auf der Erfolgsspur und rangeln nun um die Bundestagskandidatur im Wahlkreis Augsburg Land, der große Teile der Landkreise Augsburg und Aichach-Friedberg umfasst. Dabei fühlen sich die Grünen aus dem Wittelsbacher Land von ihren Parteifreunden aus dem Landkreis Augsburg übervorteilt.

    Als die Wahlergebnisse noch einstellig waren und es bei den Wahlen zum Bundestag außer viel Arbeit nichts zu erwarten gab, hatten sich beide Kreisverbände darauf geeinigt, jeweils abwechselnd einen Kandidaten zu stellen. Die Zahl der potenziellen Bewerber war ohnehin "sehr überschaubar", erinnert sich Simone Linke, Sprecherin des Kreisverbandes Augsburg Land. 2013 kam die Friedbergerin Claudia Eser-Schuberth im Wahlkreis Augsburg Land auf 6,9 Prozent der Erststimmen, vier Jahre später landete Franz Bossek aus Kutzenhausen bei 7,5 Prozent.

    Die Grünen sind die zweitstärkste Kraft in beiden Landkreisen

    Doch diese Zeiten sind vorbei. Bei den Wahlen zum Landtag (2018) und Kreistag (Frühjahr 2020) wurde die Partei in beiden Landkreisen zur zweitstärksten Kraft. Allein im Augsburger Land hat sie inzwischen 20 Ortsverbände beziehungsweise -vereine und viele neue Mitglieder. Diese wiederum legten auf die alte Arbeitsteilung mit den Parteifreunden im Osten keinen Wert mehr, erzählt die Fischacherin Linke.

    Bei einer Kreisversammlung habe die Mehrheit beschlossen, dass man diesmal den Aichach-Friedbergern nicht den Vortritt lassen wolle und die alte Vereinbarung aufkündige. Gekürt werden soll, wer die meisten Stimmen erhält, und das könnte einen Vorteil für Bewerber aus dem Augsburger Land bedeuten, weil dort der mitgliederstärkere Kreisverband ist. Laut Linke gibt es unter den Grünen im Landkreis Augsburg mehrere Interessenten.

    Grünen-Chefin: "Wir sind überrumpelt worden"

    Bei den Parteifreunden im Wittelsbacher Land kam diese Entwicklung gar nicht gut an. Bei einer Kreisversammlung klagte die dortige Sprecherin Christina Haubrich: "Wir sind überrumpelt worden und fühlen uns vor den Kopf gestoßen." Die Friedberger Ortsvorsitzende Marion Brülls sprach von einem "unsolidarischen Akt".

    Bundestag: Kandidaten-Kür in Haunstetten

    Linke war der Versammlung per Videokonferenz zugeschaltet. Wenn gewählt wird, werden die Kontrahenten allerdings leibhaftig aufeinandertreffen. Die Kandidatenkür soll auf neutralem Boden Anfang November in Haunstetten stattfinden. Bewerben wird sich voraussichtlich der Aichach-Friedberger Grünen-Kreissprecher Stefan Lindauer. Sein Pendant im Augsburger Land, Felix Senner, hatte ursprünglich auch Interesse signalisiert, will sich nun aber auf die politische Arbeit im Kreisverband und im Kreistag konzentrieren.

    Die Bundestagswahl im Herbst 2021 ist die zum 20. Deutschen Bundestag. Sie findet wahrscheinlich am 19. oder am 26. September statt, endgültig feststehen dürfte das Datum Anfang kommenden Jahres. Der Bundestagswahlkreis Augsburg Land ist von der Bevölkerungszahl her der größte in Schwaben.

    Wegen wachsender Einwohnerzahlen wurde sein Zuschnitt mehrfach verändert. Erst im Mai beschloss der Bundestag, dass bei den neuen Wahlen Altenmünster im nordwestlichen Landkreis Augsburg dem Wahlkreis Dillingen zugeschlagen wird.

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