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Landkreis Augsburg: Ärger um Deutschlandticket im AVV: Freie Wähler sind schockiert über Kündigungen

Landkreis Augsburg

Ärger um Deutschlandticket im AVV: Freie Wähler sind schockiert über Kündigungen

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    Die Freien Wähler im Landkreis Augsburg kritisieren das Vorgehen des AVV, bestimmten Kunden des Deutschland-Tickets zu kündigen.
    Die Freien Wähler im Landkreis Augsburg kritisieren das Vorgehen des AVV, bestimmten Kunden des Deutschland-Tickets zu kündigen. Foto: Marcus Merk

    Die Freien Wähler im Landkreis Augsburg zeigen sich schockiert über das Vorgehen des AVV gegenüber Deutschlandticket- Abonnenten. Das teilen die bezieht sich auf die Kündigungen, die kurz vor Weihnachten an jene Deutschlandticket-Kunden ergangen sind, die das Abo nicht auf ihrem Smartphone haben, sondern bislang in einer auf Papier ausgedruckten Version. Während andere Verkehrsanbieter auf eine Chipkarten-Lösung umgestiegen sind oder die Möglichkeit des Ausdruckens auf Papier, wie die Bayerische Regiobahn BRB, bis Ende April verlängert haben, gibt es solch eine Lösung beim AVV trotz gegenteiliger Ankündigungen nicht.

    Melanie Schappin, Vorsitzende der Freien Wähler im Augsburger Kreistag, hat bereits in der Vergangenheit wiederholt deutliche strukturelle Änderungen im AVV gefordert. „Es kann nicht angehen, dass dringende Reformen im AVV nun bereits über Jahre hinweg nicht angegangen würden. Der AVV ist vom Landkreis kaum mehr finanzierbar, allein im neuen Haushalt müssen Verluste des AVV von über 16 Millionen Euro ausgeglichen werden – Tendenz deutlich steigend, während Leistungsfähigkeit und Qualität massiv nachlassen“, äußert sie in der Pressemitteilung. Obwohl der Landkreis sich bekanntlich in Finanzierungsnot befinde, werde von Verwaltung und

    Gersthofer Deutschlandticket-Kunden sind schon länger bei den swa

    Ein Beispiel gibt der Gersthofer Bürgermeister Michael Wörle in der Pressemitteilung. So werde das spezielle Gersthofen-Abo, das den Bürgerinnen und Bürgern der Stadt besonders günstige Tarife im Nahverkehr dank einer Unterstützung durch die Stadt ermöglicht, nicht über den AVV angeboten, sondern über die Stadtwerke Augsburg (swa). Hintergrund sei, so Wörle, dass der AVV die aufwendigere Abrechnung nicht leisten könne.

    Für Peter Kraus, stellvertretender Fraktionsvorsitzender und Mitglied im Arbeitskreis Fortschreibung Nahverkehrsplan, kamen die jetzigen Kündigungen nicht überraschend: „Es zeigt sich seit Längerem, dass der AVV wohl mit modernen IT-Systemen Probleme hat. Nicht nur, dass der AVV nicht in der Lage ist, wie angekündigt Plastik-Chipkarten auszugeben, auch das Informationssystem über das Verkehrsgeschehen insbesondere beim Busverkehr ist mangelhaft oder gar nicht vorhanden. Wie mit solchen Leistungen die Kundenzufriedenheit und die Attraktivität im ÖPNV in unserer Region gesteigert werden soll, erschließt sich mir leider nicht.“

    Haltestellen werden in der App angezeigt, die es gar nicht gibt

    Wie Peter Kraus kritisiert auch der Neusässer Stadtrat Christian Rindsfüßer die Probleme des AVV mit der Auskunfts-App. So sei zum Jahreswechsel tagelang die Haltestelle in der Prinzregentenstraße in Augsburg angezeigt worden, wo doch seit Jahren eine ganz offensichtlich immer noch laufende Baustelle am Diakonissenhaus die Abfahrt der Busse an dieser Stelle verhindert. Und als die Sperrung der Ortsdurchfahrt durch den Neusässer Stadtteil Hammel schon längst wieder aufgehoben war, hätten die andauernden Umleitungshinweise bei Pendlerinnen und Pendlern eher für Verwirrung statt für Aufklärung gesorgt. 

    Gerade die Zeit rund um den Fahrplanwechel sei jedes Jahr mit einem erhöhten Auskunftsaufkommen verbunden, so AVV-Sprecherin Irene Goßner. In diesem Jahr seien technische Probleme hinzugekommen, sodass die Auskunft über einige Linien zu spät erfolgt sei. „Wir haben versucht, über die Bereitstellung von Fahrplanbuchseiten auf unserer Website Abhilfe zu schaffen. In den Auskunftsmedien, sowohl in der Fahrtauskunft im Internet als auch in der ,meinAVV' App haben wir hierüber informiert und direkt auf die Unterseite ‚Linien‘ auf unserer Homepage verwiesen“, so zunächst die pragmatische Lösung. Die technischen Probleme in der Auskunft, gepaart mit Fahrermangel und krankheitsbedingten Personalengpässen im Kundencenter hätten jedoch die Erreichbarkeit im Kundencenter für Auskünfte stark eingeschränkt. 

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