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Landkreis Augsburg: 833 Euro zum Leben: Altersarmut trifft weiterhin vor allem Frauen

Landkreis Augsburg

833 Euro zum Leben: Altersarmut trifft weiterhin vor allem Frauen

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    Im Jahr 2021 lag die durchschnittliche Rente für Neurentner in Bayern bei 1264 Euro. Die Durchschnittsrente einer Neurentnerin liegt deutlich darunter.
    Im Jahr 2021 lag die durchschnittliche Rente für Neurentner in Bayern bei 1264 Euro. Die Durchschnittsrente einer Neurentnerin liegt deutlich darunter. Foto: Felix Kästle, dpa (Symbolbild)

    Kaum noch Geld für Lebensmittel, keine Mittel für gesellige Café-Besuche mehr – und wenn unverhofft der heimische Küchenherd kaputtgeht, kommt das einer echten finanziellen Katastrophe gleich: Seniorinnen und Senioren sind zunehmend von Altersarmut betroffen, so jedenfalls ist es immer wieder in den Medien zu vernehmen. Aber ist die Situation wirklich so alarmierend? Und wenn ja, worin ist dieser Umstand begründet und was können die betroffenen Menschen dagegen tun?

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    10 Kommentare
    Renate Frey

    Es arbeiten wohl zu viele Frauen auch nicht wieder Vollzeit, wenn die Kinder groß sind. Dann betreuen sie unentgeltlich die Enkel, die Eltern und pflegen ihren Garten und machen sie ansonsten einen lockeren Tag. Wenn sie dann in ihre private Altersvorsorge einzahlen würde, dann ginge es ja. Aber ohne für das Alter entsprechend vorzusorgen, ist halt die Altersarmut vorprogrammiert. Es ist halt viel chilliger, sich um ein (!) Enkelkind zu kümmern, das genauso in die Kita gehen könnte, als normal zu arbeiten. Wenn frau dann noch entsprechende Weiterbildungen in ihrem Beruf macht und aufsteigt, dann wäre es auch leichter. Ich arbeite bereits 46 Jahre Vollzeit und sehe der Rente gelassen entgegen.

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    Maria Reichenauer

    Sie machen es sich wirklich sehr einfach und sehen nur Ihre Situation. Wissen Sie eigentlich, was es bedeutet, pflegebedürftige Eltern mit Pflegegrad 3 zu betreuen? Ein lockerer Tag sieht anders aus. Und die Nacht auch. Und was für ein paar wenige "chillig" ist, ist für andere ein Minijob z.B. im Einzelhandel, der für die Rente gar nichts bringt, aber notwendig ist, weil er zeitlich flexibler ist und weil der Handel daruf basiert. Nicht jeder kann sich Weiterbildungen leisten oder Vollzeit arbeiten, dafür gibt es viele Gründe. Wer nur den eigenen Bauchnabel sieht, wird das natürlich nicht begreifen. Da ist eine gewisse Bissigkeit auf die, die es angeblich chillig haben, vorprogrammiert. Ich habe auch bis zur Rente und darüber hinaus gearbeitet und konnte dies deswegen tun, weil mein Partner mich immer unterstützt hat. Aber das ist nicht in jeder Partnerschaft und Familie der Fall.

    Roland Wengert

    Ich muss Frau Frey voll und ganz recht geben. Frau Reichenauer Sie kennen die Lebensverhältnisse von Frau Frey überhaupt nicht. Deswegen sparen Sie sich solche Kommentare. Meine Frau arbeitet jetzt 40 Jahre in der Pflege und ich war fast 49 Jahre im Berufsleben. Voraussetzung dafür, ist einen Gesunde Lebensführung und Menschenverstand an dem fehlt es vielen.

    Maria Reichenauer

    Welche Kommentare ich mir spare, können Sie gerne mir überlassen. Das fällt nicht in Ihre Kompetenz. Ansonsten stehe ich zu meinem Kommentar. Was das Problem der Altersarmut mit Ihrer Arbeitsleistung zu tun hat, erschließt sich mir ebenfalls nicht. Tatsache ist, dass die Lebensläufe der Menschen unterschiedlich verlaufen. Und wer in der Lage ist, über Jahre Vollzeit zu arbeiten und gut zu verdienen, hat es gut getroffen. Das Leben kann aber trotz gesunder Lebensführung und Menschenverstand einen kurvigen Verlauf nehmen. Krankheit, Arbeitslosigkeit, Kindererziehung, Pflege von Angehörigen, Behinderung und vieles mehr können zu Ausfallzeiten in der Rente führen. Und nicht jeder hat die Mittel, privat große Reichtümer anzsammeln. Wer auf diese Menschen herunterschaut und deren Schicksal mit einem "Selber schuld" abtut, der sitzt auf einem sehr hohen Ross. Und das zu kritisieren steht mir sehr wohl zu, das werden Sie mir nicht untersagen können.

    Günter Köhler

    Frau Frey, mit Ihrer selbstgerechten und sehr einseitigen Sichtweise erheben Sie sich ganz schön über die Menschen, die von Altersarmut betroffen sind und die sie mit Ihrem Kommentar alle über einen Kamm scheren. Ich finde das ziemlich schändlich.

    Gerold Rainer

    An der Spitze der Nahrungspryamide steht ein Bundespräsident, der ungefähr so viel "Ehrensold" bekommt, wie 10 bis 15 normale Rentner. Es geht nicht darum, Neid zu schüren, sondern zu zeigen, dass es einiges zum Umverteilen von oben nach unten gäbe. Wer ein überdurchschnittlich hohes Gehalt hat, könnte auch eine private Altersvorsorge machen, um damit im Alter den gewohnten Lebensstandard zu halten.

    Peter Zimmermann

    Haben Sie den Artikel eigentlich gelesen? Früher kein Konto arbeiten nur mit Erlaubnis des Mannes, es gab ab wann Kitas (?) und wer kann sie sich leisten (?), sofern überhaupt ein Platz vorhanden ist.

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    Maria Reichenauer

    Sie haben recht, Herr Zimmermann. Ich möchte noch die Menschen anführen, die auf zwei Mini-Jobs angewiesen sind, um über die Runden zu kommen. Für die Rente sind diese Jobs absolut unrentabel. Nur der Handel und die Industrie profitieren von niedrigen Solzialleistungen. Wenn die heutigen 2-fach-Minijobber ins Rentenalter kommen, sieht es böse aus. Außerdem: viele junge Familien bekommen keinen passenden Kita-Platz – angepasst an Ganztags- oder Schichtarbeit. Dann sieht es für Vollzeit schlecht aus – im Normalfall für die Frau.

    Thomas Keller

    Meine Eltern, Jahrgang 38 und 40, hielten es da anders. Mit 5 Kindern konnte meine Mutter nur Bedienen und später an einer Tankstelle arbeiten. Später hat sie bis 67 in einer Metzgerei an der Kasse gearbeitet um die Mindestrente zu bekommen. Diese und das Müttergeld sorgen dafür das sie sich die nötigen und teuren Hörgeräte leisten kann. Normal sollte das aber auch nicht sein.

    Maria Reichenauer

    Respekt für Ihre Mutter! Dass ein arbeitsreiches Leben "nur" mit Mindestrente belohnt wird … das können sich manche hier Kommentierende gar nicht vorstellen, die mit ihrer Lebensleistung protzen. Auch die Mütterrente, die zusätzlich ein wenig Aufstockung bringt, wurde ja bereits vor einiger Zeit kritisiert. Aber sie ist wichtig – Sie haben es gut beschrieben.

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