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Landkreis Augsburg: 49-Euro-Ticket besser als Vorgänger

Landkreis Augsburg

Im Augsburger Land kommt das 49-Euro-Ticket besser als sein Vorgänger an

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    Nach dem Neun-Euro-Ticket kommt nun das Deutschlandticket für Busse und Bahnen im Nah- und Regionalverkehr.
    Nach dem Neun-Euro-Ticket kommt nun das Deutschlandticket für Busse und Bahnen im Nah- und Regionalverkehr. Foto: Jens Büttner, dpa (Archivbild)

    Bahnfahrerinnen und Bahnfahrer im Augsburger Land können künftig wieder viel Geld sparen. Nach den Testmonaten des Neun-Euro-Tickets soll nun das Deutschlandticket als Nachfolger kommen. Ab wann, ist noch unklar. Sicher ist jedoch, es ist mit 49 Euro mehr als fünfmal so teuer wie sein Vorgänger. Doch genau das kommt bei Menschen im Augsburger Land gut an.

    Überfüllte Züge während des Neun-Euro-Tickets hinterlassen einen faden Beigeschmack

    Yvonne Bärtel wartet am Neusässer Bahnhof auf ihren Zug nach Dinkelscherben. Sie fährt die Strecke jeden Tag, um in die Arbeit zu kommen. Die Nachricht über das 49-Euro-Ticket hat sie sehr gefreut. "Für mich als Berufspendlerin ist das sehr wichtig, ich finde es super", erzählt sie. Bisher zahlt Bärtel für ihr Monatsticket 90 Euro, mit dem neuen Angebot halbieren sich ihre Fahrkosten. Das günstige Neun-Euro-Ticket hatte die Dinkelscherberin, war damit aber unzufrieden. "Die Idee war nicht ausgereift, die Züge überfüllt und dadurch oft verspätet, als Pendlerin ist das schlecht." Dass der Preis nun höher liegen soll, findet Bärtel daher gut. Wenn das Ticket kommt, kann sie sich gut vorstellen, künftig noch mehr mit Bus und Bahn zu fahren.

    Eine andere Bahnfahrerin in Neusäß ist vom neuen Ticket ebenfalls begeistert. "Ich pendle nach Fischach und zahle zur Zeit 150 Euro pro Monat, 49 sind künftig gerechtfertigt", sagt die 60-Jährige. Vom Vorgängermodell im Sommer war sie kein Fan. "Neun Euro waren zu günstig, irgendjemand muss das alles ja auch noch bezahlen", erklärt sie.

    Hildegard Rösle fährt gelegentlich von Gersthofen aus nach Augsburg mit dem Zug. Das Deutschlandticket wird sie sich wohl nicht kaufen. "Dafür fahre ich dann doch zu selten, für neun Euro lohnt sich das eher als für 49." Für viele andere Bahnfahrerinnen und Bahnfahrer freut sich Rösle aber.

    Das Deutschlandticket könnte ältere Menschen benachteiligen

    Errol Yazgac vom Fahrgastverband Pro Bahn hat eine differenzierte Meinung zum verbilligten Fahrpreis. "Grundsätzlich ist das ein gutes Angebot, das vor allem Pendlern hilft. Doch wichtig ist, dass die Finanzierung vernünftig gestaltet wird." Es bringe nichts, wenn man jetzt ein verbilligtes Ticket anbiete, danach aber die Verkehrsbetriebe finanziell mit dem Rücken zur Wand stehen würden. Denn diese 49 Euro könnten niemals ausreichen, um kostendeckend zu arbeiten. Daher bestehe die Gefahr, dass das Angebot im ÖPNV eher ausgedünnt als verbessert wird. Und genau diese Verbesserung sei, besonders im ländlichen Raum, dringend nötig.

    Unklar sei im Moment auch noch, ob die Fahrradmitnahme ausgeschlossen wird. Es könnte einen Aufpreis geben, genauso wie für Hunde. Zudem müsste es im Zuge der Gleichbehandlung auch eine Regelung für Fernpendler geben. Zu bedenken gibt Yazgac noch, dass er die jetzige Planung, das Ticket nur online anzubieten, für problematisch hält. "Es kann nicht sein, dass jemand, der kein Smartphone besitzt, von dem Angebot ausgeschlossen wird." Vor allem ältere Menschen hätten Schwierigkeiten mit dieser Technik. (mit knö)

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