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Kutzenhausen will keinen Gleisausbau auf seinem Gemeindegrund
![Sollte die Bestandsstrecke der Bahn für den Fernverkehr ausgebaut werden, wäre Kutzenhausen ein alter Plan der liebste. Sollte die Bestandsstrecke der Bahn für den Fernverkehr ausgebaut werden, wäre Kutzenhausen ein alter Plan der liebste.](https://www.augsburger-allgemeine.de/resources/1715674498059-1/ver1-0/img/placeholder/16x9.png)
Die violette und die blau-grüne Trasse lehnt der Gemeinderat deshalb ab. Es geht auch ums Geld bei der Vergrößerung der Bahnunterführungen.
Eine weitere Gemeinde hat sich zum Ausbau der Bahnstrecke Ulm-Augsburg zu Wort gemeldet. Kutzenhausen lehnt einen vierspurigen Ausbau auf seinem Gemeindegebiet ab. Zwei der vorgeschlagenen Streckenverläufe für den zukünftigen Schnellbahn- und Güterverkehr tangieren das Gemeindegebiet von Kutzenhausen. Die violette Trasse würde nördlich an Rommelsried vorbei durch Tunnel und über Brücken führen, die blau-grüne in gerader Linie im Norden an Maingründel vorbeilaufen, wo sie kurz vor dem Bahnhof Kutzenhausen neben dem alten Gleisbett einbiegen würde.
„Beide Varianten sprechen gegen eine Bündelung der Verkehrswege“, betonte Bürgermeister Andreas Weißenbrunner nach der jüngsten Gemeinderatssitzung. Deshalb lehne man die vorgeschlagene Planung beider Verläufe ab. Die violette Variante wäre der größere Eingriff in die Natur, erklärte Weißenbrunner, da sie eine Schneise in eine bislang unberührte Landschaft schlagen und Wildtierkorridore durchschneiden würde. Aber auch die blau-grüne Trasse schaffe weitere Verkehrswege, was nicht erwünscht sei, und zwar mit einem neuen ICE-Gleisbett zwischen Kutzenhausen und Mödishofen und einem breiten vierspurigen Ausbau auf Höhe des Bahnhofs Kutzenhausen.
Kutzenhausen wäre ein einziges neues Gleis am Bestand recht
Die Lärmbelastung nachts wäre bei beiden Varianten für die betroffenen Ortsteile überhöht. Besonders ärgerlich für Weißenbrunner und sein Team: Die Kosten für die neuen breiteren Brücken, über die dann der Straßenverkehr laufen würde, müsste die Gemeinde selbst tragen – geregelt durch das Eisenbahnkreuzungsgesetz. Dieses erlaubt der Bahn, die betroffenen Gemeinden erfolgreich vor Gericht zu verklagen, sollten sie nicht zahlen wollen oder können.
Warum die alte Bestandsstrecke nicht einfach dreispurig ausgebaut werden könnte, leuchtet dem Gemeinderat in Kutzenhausen nicht ein. Er verweist in seiner Stellungnahme darauf, dass er der blau-grünen Variante nur bei einem dreispurigen Ausbau zustimmen könnte. Denn der parallele Betrieb des Regionalbahnhofs Kutzenhausen müsste gesichert bleiben, was neben den zwei neuen Schnellbahngleisen aufgrund der räumlich beengten Verhältnisse baulich nicht zu realisieren sei.
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