Manchmal dauert es ein wenig länger: Spätestens seit einem Unfall mit einem Radfahrer auf der Kreisstraße A1 im Jahr 2007 gibt es Überlegungen zu einem Radweg entlang der Straße von Biburg nach Rommelsried. Erst durch lange Grundstücksverhandlungen und dann die Corona-Krise war das Vorhaben jedoch immer wieder verschoben worden. Inzwischen hat sich die Gemeinde Kutzenhausen dazu bereiterklärt, das Projekt federführend zu begleiten. So weit sind die Planungen bis jetzt.
Viele Jahre hatten die Grundstücksverhandlungen zu dem Radweg, der auf weiter Strecke durch den Wald zwischen den beiden Orten führt, gedauert. Auch Landrat Martin Sailer hatte sich vermittelnd eingeschaltet. Ziel ist ein kompletter Radweg zwischen Dinkelscherben und Augsburg und zudem eine sichere Anfahrt zum Waldspielplatz Föhrenberg mit dem Fahrrad. Inzwischen konnten die betroffenen Gemeinden Kutzenhausen und Diedorf jedoch sämtliche nötigen Grundstücke erwerben oder tauschen, auch die Planungen zur Trasse sind abgeschlossen.
Der Radweg soll südlich der Kreisstraße verlaufen
Was jedoch noch fehlte, war eine Kommune, die den Bau federführend vorantrieb. Im vergangenen Sommer hatte sich nun der Landkreis Augsburg mit den beiden beteiligten Gemeinden darauf geeinigt, dass diesen Part Kutzenhausen übernimmt. Die dazu nötige Verwaltungsvereinbarung war bereits im März im Bauausschuss des Landkreises vorgestellt und angenommen worden. Gleichzeitig wurden verschiedene Trassenvarianten erneut geprüft. Wie schon seit vielen Jahren wurde wieder ein Rad- und Fußweg, der nah an der Kreisstraße liegt und südlich dieser verläuft, als die beste Lösung von allen Beteiligten befürwortet.
Im Gemeinderat Kutzenhausen war zunächst mit Verwunderung aufgenommen worden, dass der Bauausschuss des Landkreises sich zuletzt mit dem Thema beschäftigt hatte, davon habe man erst im Nachhinein erfahren, so Bürgermeister Andreas Weißenbrunner. Doch auf der jüngsten Gemeinderatssitzung sei dann bei einer Gegenstimme der Plan angenommen worden, dass Kutzenhausen das Projekt maßgelblich begleitet, auch wenn das ein ziemlicher Kraftaufwand für die Verwaltung sei, so Weißenbrunner.
Der Freistaat soll 70 Prozent der Kosten übernehmen
Und nur durch das Sonderbaulastverfahren wird der drei Kilometer lange Radweg von Biburg nach Rommelsried nicht auch noch zur finanziellen Belastung. Insgesamt soll der Radweg rund 2,5 Millionen Euro kosten - zu viel für eine Gemeinde, deren gesamter Haushalt lediglich zehn Millionen Euro beträgt, verdeutlicht der Bürgermeister. Durch das Sonderbaulastverfahren erscheinen die Kosten an anderer Stelle, der Landkreis wird 490.000 Euro übernehmen, die Gemeinde Diedorf hat 124.000 Euro in ihren Haushalt eingestellt und die Gemeinde Kutzenhausen 60.000 Euro. Rund 70 Prozent der Kosten sollen vom Freistaat Bayern übernommen werden im Stadt-Land-Förderprogramm, zu dem die Gemeinde Kutzenhausen noch in diesem Jahr den Förderantrag stellen will.
Auch deshalb war nun Eile geboten, so Andreas Weißenbrunner. Denn das Programm läuft bald aus, ansonsten hätten die Kommunen mit einer Förderung von nur 60 bis 65 Prozent rechnen können. Und mehr noch: "Das Landratsamt selbst hätte nicht vor 2030 mit der Planung des Radwegs beginnen können, fertiggestellt wäre er dann vielleicht 2037", so der Kutzenhausener Bürgermeister weiter. Doch auch jetzt wird noch einige Zeit vergehen, bis der lang gewünschte Radweg als Lückenschluss einer durchgängigen, sicheren Verbindung für Radfahrer von Dinkelscherben nach Augsburg, tatsächlich kommt. Die Planung soll bis zum Winter stehen, ist aber nicht ganz einfach, weil zwei Schluchten überquert werden müssen. Auch Baumfällungen sind teilweise nötig, die sind in den dafür möglichen Monaten von Oktober 2025 bis Februar 2026 vorgesehen. Erst danach kann, zumindest im Wald, gebaut werden.