Schnell noch auf ein Bier ins Dorfstüble? Das geht in Kühlenthal am besten donnerstags und sonntags, denn an diesen Tagen hat das Stüble in den allermeisten Fällen geöffnet. Ein außergewöhnliches Gastkonzept macht es möglich. Nicht nur die Kühlenthaler Bürgerinnen und Bürger profitieren davon, auch Stammgäste aus Westendorf besuchen regelmäßig das
Hinter dem Konzept steht eine WhatsApp-Gruppe, in der mal kurz- und mal langfristig im Voraus vereinbart wird, wer wann das Stüble öffnet. In erster Linie geht es darum, jemanden für die Bewirtung mit Getränken zu finden, der auch dafür sorgt, dass das Stüble abends wieder sauber und ordentlich aussieht. "In 99 Prozent der Fälle wird auch etwas zu essen angeboten", verrät Kühlenthals Bürgermeisterin Iris Harms.
Diesen Sonntag wird in Kühlenthal tailändisches Essen aufgetischt
An diesem Sonntag, 15. Oktober, beispielsweise hat das Ehepaar Wölfle die Bewirtung übernommen – thailändisch wird aufgetischt. 400 bis 450 Frühlingsrollen, von Natthapa
Entspannt sind auch die Abende, an denen Getränke und schnelle Gerichte über die Theke gehen. Dafür sorgt mitunter auch die Einrichtung im Stüble. Gemütliche Eckbänke, große Fenster, die – je nach Saison – den Blick auf den Maibaum oder den Weihnachtsbaum freigeben, und eine kleine Küchenzeile für den Ausschank bilden das Grundgerüst im Stüble. Im Sommer waren vor allem die Sitzmöglichkeiten im Außenbereich begehrt. Hier und da kamen so viele Gäste, dass mit Biertischgarnituren aufgestockt wurde.
Für Kesselfleisch muss man sich in Kühlenthal anmelden
Auch Christl und Ferdinand Steiner, die nur einen Katzensprung vom Dorfgemeinschaftshaus entfernt leben, zieht es regelmäßig ins Stüble – oder eben in den Außenbereich. Auch als Gastgeber stehen sie auf der Liste: am 19. Oktober. Dann gibt es neben Getränken auch wieder Kesselfleisch – allerdings nur mit Anmeldung, sonst ließe sich die Menge nur schwerlich kalkulieren. "Im Stüble selbst ist die Idee entstanden,
Donnerstags ab 19 Uhr und sonntags ab 18 Uhr gibt es also meist Speis‘ und Trank. Zudem findet jeden dritten Samstag im Monat der Seniorentreff im Stüble statt. Wenn es keinen Wirt gibt, bleibt der Treffpunkt im Dorf zu. Allerdings hat die Rathauschefin ein Ass im Ärmel, das sie als "gute Seele" bezeichnet. So stehe Ludwig Müller meist dann parat, wenn sich kein Wirt für den Ausschank im Dorfstüble meldet. "Noch nie hat er gesagt, er macht es nicht", berichtet Iris Harms und ist dankbar für die Unterstützung aus dem Ort und für den Ort. Eine feste Karte gibt es im Stüble nicht, stattdessen erfolgt die Bewirtung auf Spendenbasis. Auf die Frage, was es kostet, gibt es dann die Antwort „was es wert ist“. Die Spenden kommen in eine Kasse, woraus wiederum die Kosten für die Zubereitung der Speisen refinanziert werden.