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Kühlenthal: Warum im Kühlenthaler Stüble nicht viel Geld zu verdienen ist

Kühlenthal

Warum im Kühlenthaler Stüble nicht viel Geld zu verdienen ist

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    Bürgerversammlung in Kühlenthal
Als Dankeschön an die Wirte, die im Stüble die Bewirtung übernehmen, gibt es ein Fest für die Ortswirte. Auch dafür werden die Überschüsse aus der Stüblekasse verwendet.
    Bürgerversammlung in Kühlenthal Als Dankeschön an die Wirte, die im Stüble die Bewirtung übernehmen, gibt es ein Fest für die Ortswirte. Auch dafür werden die Überschüsse aus der Stüblekasse verwendet. Foto: Johannes Sörgel

    Aktionen im Stüble, Feste im Dorf, wie etwa die Aufstellung des Maibaums, das Killedahler Feschd und die Dorfweihnacht - dafür werden in Kühlenthal reichlich helfende Hände benötigt. Bürgermeisterin Iris Harms nutzte die Bürgerversammlung, um den vielen Helfern zu danken. Ein großes Thema war zudem die Bewirtung im Stüble, das sich im Dorfgemeinschaftshaus befindet. Das Stüble, das donnerstags zwischen 19 und 22 Uhr sowie sonntags von 18 bis 22 Uhr geöffnet ist, sei regelmäßig gut besucht. Zudem findet dort seit November 2022 an jedem dritten Samstag im Monat ein Seniorentreffen statt, bei dem im Schnitt 15 bis 20 Personen zu Besuch sind. Auch hierzu erklärte Bürgermeisterin

    Die Bewirtung mit Speis und Trank komme gut an und folge einem simplen Prinzip: Wer sich als Wirt agieren möchte, kann sich in eine Liste eintragen – jeder kann mitmachen. Die Unkosten, die für angebotene Gerichte anfallen, bekommen die Wirte aus der Stüblekasse erstattet. Eingenommen werden im Stüble Spenden statt fester Preise. Warum der Überschuss geringer ausfällt, als sich manch einer gedacht hat, liege an den Kosten, die zur Eröffnung des Stübles in die Ausstattung flossen. Zudem bezahlten viele Gäste nicht das, was sie essen und trinken, erklärte Nico Cavaliere, der Zweite Bürgermeister, auf Rückfrage eines Bürgers. Da schlecht kalkulierbar sei, wie viele zum Essen kommen, und nicht nur Wienerle serviert werden, entstehe der vergleichsweise geringe Überschuss. Iris Harms ergänzte, dass 2000 Euro nicht üppig seien, aber: „Wir wollen keine Gewinne erwirtschaften, sondern die Geselligkeit im Ort erhalten.“ 

    Im Stüble bezahlt jeder weiterhin, was er für angemessen hält

    Und so soll auch weiterhin nicht vorgeschrieben werden, was für Speisen und Getränke bezahlt werden muss, schließlich handle es sich um ein Dorfgemeinschaftshaus und nicht um einen Gastronomiebetrieb. Der erwirtschaftete Überschuss von 2000 Euro wurde bereits in Teilen gespendet – an den ambulanten Krankenverein Holzen und Umgebung und an den Verein Lichtblicke. Wohin der Restbetrag von 1000 Euro gespendet werden soll, dürfen nun die Bürgerinnen und Bürger mitbestimmen, der Gemeinderat entscheidet dann auf seiner nächsten Sitzung.

    Beim Thema Nahwärmenetz platzierte die Rathauschefin ebenfalls einen Appell: „Wenn viele sich zusammentun, wird weiter ausgebaut.“ Zwischen Mai und September 2022 wurde der Bauabschnitt II umgesetzt, obgleich die Nachfrage nicht so groß gewesen sei. Kindergarten und Jugendhütte wurden angeschlossen. Auf eine Rückfrage aus der Bürgerschaft – wie viele Anschlüsse noch ermöglicht werden können – erklärte Iris Harms, dass Einzelanschlüsse nur schwer realisierbar seien, weil die Verlegung der Trasse auch wirtschaftlich abbildbar sein müsse. 

    Die Kita Wichtelburg bekommt einen Neubau

    In der Kita Wichtelburg gibt es aktuell 25 Plätze im Kindergarten- und zwölf in einem Container im Krippenbereich. Da dies noch zu wenig sei, wurde nun ein Neubau geplant, der Platz für 50 Kindergarten- und zwölf Krippenkinder bieten soll. Der Status quo zum Neubau sieht so aus: Der Bauplan wurde zur Genehmigung eingereicht, der Antrag auf Förderung gestellt. Die Baukosten werden sich auf über zwei Millionen Euro belaufen. Geplant ist, zunächst den Erweiterungsbau zu errichten, dann umzuziehen und im Bestand umzubauen. Teuer werde im Übrigen nicht nur der Neubau, sondern auch der Betrieb schlägt alljährlich hoch in den Gemeindefinanzen zu Buche. Vor diesem Hintergrund informierte Iris Harms auch über die Anpassung der Elternbeiträge ab September 2023: Die Krippengebühren werden um zehn Prozent steigen, die Kindergartengebühren um 25 Prozent. 

    Auch aus den weiteren Details der Finanzwirtschaft machte Iris Harms keinen Hehl: „Wir kommen über die Runden, aber die fetten Jahre sind vorbei“, erklärte die Rathauschefin. Ende 2022 betrug der Schuldenstand rund 966.291 Euro. Ganz konkrete Rückfragen gab es zum ehemaligen Dorfplatz. Harms: "Wir hoffen, dass wir ihn nicht verkaufen müssen."

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