Ziemlich genau eine Stunde dauerte die erste Bürgerversammlung in Kühlenthal nach zwei Jahren Corona-Zwangspause, die gleichzeitig die erste
Gebrauch machten davon nur wenige. Die wichtigen Punkte waren:
Kinderkrippe: Die Kühlenthaler Krippenkinder haben in Westendorf keinen Platz mehr. Nun kommen Container auf den Parkplatz beim bestehenden Kindergarten. Zum großen Glück der Gemeinde sei der Anbieter mit dem wirtschaftlichsten Angebot auch in der Lage, bis Mitte August die Container zu liefern, berichtet die Rathauschefin. Zudem sei pädagogisches Personal gefunden worden. So können ab dem 1. September zwölf Krippenkinder im Ort betreut werden.
Kinderkrippe wird eine Übergangslösung
Die Übergangslösung, die mit modernen, kindgerechten Toiletten ausgestattet ist und auf rund 200 Quadratmeter kommt, soll für etwa zwei Jahre Bestand haben. Auch ein kleiner Außenspielbereich ist geplant. Der große Bedarf an Betreuungsplätzen sei auf das Jahr 2021 zurückzuführen, indem es einen sprunghaften Anstieg bei den Geburtenzahlen im Ort gab, erklärte die Bürgermeisterin bereits in ihrer Präsentation und konnte sich einen Verweis auf den möglichen Corona-Effekt, der junge Paare zu Hause hielt, nicht verkneifen.
Da Hochrechnungen zufolge jedoch auch die Kindergartengruppe mit 25 Plätzen langfristig nicht ausreichen wird, wird erneut die Leistung der Architekten in Anspruch genommen, die auch das Dorfgemeinschaftshaus geplant haben. Ziel ist, im Bestandsgebäude des Kindergartens Platz zu schaffen für zwei Kindergartengruppen mit je 25 Plätzen und einer Krippengruppe mit zwölf Plätzen. Während der Umbaumaßnahmen werden auch die Kindergartenkinder kurzfristig in ein Container-Provisorium umziehen.
Photovoltaik in Kühlenthal
Photovoltaik: Warum die öffentlichen Gebäude nicht mit Photovoltaikanlagen ausgestattet seien, wurde gefragt. Harms erläuterte, dass Experten zufolge der Verbrauch zu gering gewesen sei, als dass sich das rentiert hätte. Beim Umbau des Kindergartens würde man die Option allerdings erneut prüfen, so die Rathauschefin. „Die Anlagen wären schon längst gezahlt, wenn ihr es gemacht hättet“, ertönte daraufhin aus der Bürgerschaft inklusive einem recht verdrießlichen „aber wenn ihr alles besser wisst …“. Dem sei nicht so, entgegnete die Rathauschefin, bevor sie eine andere Frage zur Fernwärme-Nachfrage beantwortete. Die Nachfrage liege bei unter 50 Prozent, schätzt Harms.
Bäume: Auch der Wuchs von Bäumen und Sträuchern oder vielmehr die Nachfrage, was mit einem großen Kastanienbaum passieren solle, erzürnte einen Bürger, der in Richtung Gemeinde wetterte: „Euer Gruscht wächst überall und mein Nachbar bekommt einen Zettel wegen seinen Büschen.“ Harms entgegnete pragmatisch, dass der Bürger auch direkt hätte nachfragen können, erklärte aber auch, dass sich die Gemeindevertreter bereits Gedanken darüber gemacht haben, ob ein Baumkataster im Ort sinnvoll sei.
Straße: Durchwachsen war auch die Stimmung, als es um die neue Straße zwischen Fertingen und Ahlingen ging, deren Wiederherstellung gut 96.000 Euro gekostet hat. Zum Vergleich: Ein Vollausbau hätte die Gemeinde eine Million gekostet.