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Kühlenthal: Verkauft Kühlenthal seinen Dorfplatz?

Kühlenthal

Verkauft Kühlenthal seinen Dorfplatz?

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    Die Gemeinde Kühlenthal plant 2024 mit einer Kreditaufnahme.
    Die Gemeinde Kühlenthal plant 2024 mit einer Kreditaufnahme. Foto: Ulrich Wagner (Symbolfoto)

    Die üppigen Jahre in Kühlenthal sind vorbei. Dieser Erkenntnis musste sich das Ratsgremium in der jüngsten Sitzung stellen, als Kämmerer Marco Schopper die aktuellen Haushaltszahlen vorstellte. Kühlenthals Bürgermeisterin Iris Harms erklärte einleitend: In den vergangenen Jahren konnten die Wünsche stets abgebildet werden, jetzt – mit dem Großprojekt Kindergartenumbau im Blick – wurde sogar der Rotstift angesetzt. Final verabschiedete das Gremium einen Haushalt von 4,1 Millionen Euro – 1,76 Millionen Euro im Verwaltungs- und 2,34 Millionen Euro im Vermögenshaushalt.

    Die größten Posten beim geplanten Kindergartenumbau stehen nicht alle in diesem Jahr an, sondern schlagen dann im nächsten Jahr zu Buche. Insgesamt wurden für den Zeitraum zwischen 2023 und 2026 Kosten in Höhe von 2,7 Millionen Euro eingeplant. Heuer fallen Kosten in Höhe von rund 520.000 Euro an. „Ohne Puffer wäre diese Investition nicht darstellbar gewesen“, erklärt Schopper, der in den Jahren 2024, 2025 und 2026 mit Förderungen von je 400.000 Euro vom Freistaat rechnet. Der Schuldenstand, der Anfang des Jahres 966.000 Euro betragen hat, werde steigen. Denn für 2024 plant der Kämmerer eine Kreditaufnahme von 1,3 Millionen Euro und eine Rücklagenentnahme von 472.000 Euro. 

    Für die Kanalsanierung sind zunächst nur 70.000 Euro eingeplant

    Gut 142.000 Euro reserviert die Gemeinde für die Abwasserentsorgung. Für die Ertüchtigung der Kläranlage wurden 35.000 Euro angesetzt. Bernhard Foag warf ein, dass es für die Gemeinde Kühlenthal ein Glück gewesen sei, die eigene Kläranlage zu erhalten. Ein Anschluss an den Abwasserzweckverband Donnsberggruppe, der von den Mitgliedsgemeinden in naher Zukunft hohe Summen einfordern wird, um die Kläranlage zu sanieren und zu erweitern, wäre deutlich teurer für die Gemeinde Kühlenthal gewesen. 70.000 Euro sind als Startkosten für die Kanalsanierung angesetzt. Erst wenn Klarheit über den Kanalzustand besteht und es einen Fahrplan gibt, wie die

    Die zweite Unbekannte, die teuer werden könnte, ist die Erweiterung der Westendorfer Grundschule. Da die Schule zu klein wird, könnten auf die Mitgliedsgemeinden im Schulverband – also auf die Gemeinden Kühlenthal und Westendorf – weitere Kosten zukommen, die erst noch zu beziffern sein werden. Eine wichtige Einnahme, die Schopper zur Sicherung der Gegenfinanzierung in den Haushaltsplan geschrieben hat und an die auch dann gedacht werden könnte, wenn die Kanalsanierung und der Ausbau der

    Verkauf des Dorfplatzes nur "allerletzte Option"

    Hinter der Summe von 170.000 Euro könnte sich nämlich der alte Dorfplatz verbergen, doch zum Verkauf dieser Fläche gibt es im Rat ganz unterschiedliche Meinungen. Werner Girstenbrei erklärte, den Dorfplatz nie hergeben zu wollen; Iris Harms stimmte zu, den Verkauf des alten Dorfplatzes erst als allerletzte Option anzusehen. Für Gemeinderat Girstenbrei, der den Dorfplatz als „Filetstück“ bezeichnete, ist die „alte Mitte“ Teil der Ortsgeschichte. Norbert Behringer entgegnete, dass es mit dem Dorfgemeinschaftshaus nun eine neue Ortsmitte gäbe. Nico Cavaliere erinnerte an die teuren Pflichtaufgaben, wie etwa an Kindergarten und Schule, und stellte in den Raum, im Zweifelsfall in den sauren Apfel beißen zu müssen. Iris Harms versuchte zu beruhigen und setzt auf das Prinzip Hoffnung: Bereits beim Bau des Dorfgemeinschaftshauses sei der Verkauf des Dorfplatzes in der Finanzplanung als potenzielle Einnahme notiert worden – nötig wurde sie nicht. Die Rathauschefin hofft hingegen auf höhere Gewerbesteuereinnahmen.

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