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Kühlenthal: Polizist warnt vor Schockanrufen und Enkeltrick am Telefon

Kühlenthal

Polizist warnt vor Schockanrufen und Enkeltrick am Telefon

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    Vor allem Seniorinnen und Senioren sind Ziel von Betrugsdelikten zum Beispiel mit dem "Enkeltrick" am Telefon.
    Vor allem Seniorinnen und Senioren sind Ziel von Betrugsdelikten zum Beispiel mit dem "Enkeltrick" am Telefon. Foto: Karl-Josef Hildenbrand / dpa (Symbolfoto)

    „Mama, Mama, es gab einen Unfall. Die Frau ist tot. Ich bin bei der Polizei“, sagt eine Stimme am Telefon, in die sich Verzweiflung und Angst mischen. Dann übernimmt ein Mann den Hörer, erklärt, dass die Tochter einen Nervenzusammenbruch hatte. Mit der Familie des Unfallopfers sei eine Stillschweigevereinbarung getroffen worden, was bedeutet: Keiner erfährt von dem tödlichen Unfall, den das Kind verursacht hat, wenn die Eltern sofort eine größere Summe bezahlen. Dieses Szenario, das – nüchtern betrachtet – nur ein schlechter Scherz sein kann, ist ein Thema, mit dem sich die Polizei regelmäßig befasst. Situationen wie diese, bekannt als „Schockanruf“, werden von Betrügern initiiert, um hohe Geldbeträge zu ergaunern. 

    Der Inhalt kann variieren. So wird beispielsweise die Geschichte erzählt, dass das Kind oder Enkelkind im Krankenhaus liege und auf eine lebenswichtige Operation warte – bis das Geld eingegangen ist. Auf perfide Art und Weise wird mit den Gefühlen gespielt und vorgegaukelt, dass ein geliebter Mensch in Gefahr ist. Und wenn die Sorge um das Kind oder Enkelkind groß ist, dann werden zuweilen auch große Geldsummen übergeben – auch von Menschen, die von sich behaupten würden, auf so einen Trick nie hereinzufallen.

    Vortrag mit Wort und Bild im Gemeinschafshaus Kühlenthal

    Szenarien wie diese – den Schockanruf und den Enkeltrick sowie die Betrugsmasche mit einem falschen Polizeibeamten – wird Nico Cavaliere, der kommissarische Vorsitzende des Arbeitskreises Polizei Augsburg Land des CSU Kreisverbands Augsburg-Land, im Dorfgemeinschaftshaus in Kühlenthal in Bild und Ton präsentieren, um zu warnen und auch um aufzuklären. Der Polizist macht deutlich: In Deutschland gibt es beispielsweise keine Kaution, die hinterlegt werden muss, damit der Verursacher eines Unfalls auf freien Fuß kommt. Auch lebensrettende Maßnahmen oder Operationen kosten in Deutschland in einer Notfallsituation kein Geld. 

    Immer wieder erreichen Menschen sogenannte Schockanrufe, wo erzählt wird, dass ein Angehöriger gegen Geld aus einer Notlage käme.
    Immer wieder erreichen Menschen sogenannte Schockanrufe, wo erzählt wird, dass ein Angehöriger gegen Geld aus einer Notlage käme. Foto: Ballweg/Huser/Nazareth (Symbolfoto)

    Nicht nur den Schockanrufe möchte der Polizist den Zuhörern im Rahmen eines Präventionsabends gegen Betrug am 18. April in Kühlenthal näherbringen. Auch vor dem Vertrauensverlust in die Polizei möchte der amtierende zweite Bürgermeister der Gemeinde Kühlenthal die Menschen bewahren, denn falsche Polizeibeamte zerstörten oft das Vertrauen in die Polizei. Der Ansatz, den Betrügerbanden bei falschen Polizeibeamten verfolgen, ist ein ähnlicher wie beim Schockanruf, denn auch sie spielen mit der Angst der Menschen. Sie rufen – nicht selten von einer gefakten 110-Nummer an – und berichten von einer Verbrecherbande, die sich beinahe schon vor der Haustür befinden soll. Sie fragen, wie viel Bargeld sich im Haus befindet, und versuchen das potentielle Betrugsopfer dazu zu bewegen, Geld vor der Tür abzulegen – damit die Täter auf frischer Tat geschnappt werden können. Doch auch an dieser Stelle warnt Nico Cavaliere: Die Polizei fragt nie nach, wie viel Bargeld sich zuhause befindet. Es gibt keine 110-Rufnummer, von der die Polizei anruft, und die Polizei nimmt auch für niemanden Geld entgegen. 

    Der SMS-Betrug ist eine verbreitete Methode

    Diese Betrugsmaschen sowie den SMS-Betrug, die Sexpressung und den Online-Betrug, der oft als sogenannter Dreiecksbetrug durchgeführt wird, wird Nico Cavaliere am Präventionsabend in Kühlenthal beleuchten. Darüber hinaus will er praktische Tricks mit an die Hand geben, wie Kinder und Enkelkinder gemeinsam mit Eltern und Großeltern Sicherheitsmaßnahmen ergreifen können. Sie sollten sich am Telefon immer selbst mit dem Namen melden. Dann kommen Eltern und Großeltern nicht in die Versuchung, den Namen per Nachfrage zu verraten, den Betrüger nur allzu gerne nutzen, um den Schockanruf emotional zu verstärken. Auch ist es gut und wichtig zu wissen, dass jegliche Art von Kommunikation – also direkt am Telefon oder via Messenger oder Mail, wenn es beispielsweise um einen SMS-Betrug geht – eine Angriffsfläche für die Betrüger bietet, die es zu unterbinden gilt. 

    Über Aufklärungsabende Gefahren benennen und Menschen warnen – das ist der Weg, den Nico Cavaliere mit seinem Background als Polizist und mit seinem Engagement für die Kommunalpolitik nun einschlagen möchte. Und so könnte es Abende wie dieser, zu dem am 18. April auch Carolina Trautner, die CSU-Kreisvorsitzende und Mitglied des Landtags, kommen wird, landkreisweit geben. 

    Termin: Die erste Veranstaltung im Zeichen der Prävention findet am Donnerstag, 18. April, um 19 Uhr im Dorfgemeinschaftshaus in Kühlenthal (Am Anger 10) statt. Im Ort ist der zweifache Vater nicht nur heimisch, sondern auch bereits in der zweiten Amtsperiode im Gemeinderat aktiv. Seit der Kommunalwahl 2020 ist Nico Cavaliere Zweiter Bürgermeister der Gemeinde Kühlenthal. 

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