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Kühlenthal: Im Kühlenthaler Stüble kostet die Brotzeit nur eine Spende

Kühlenthal

Im Kühlenthaler Stüble kostet die Brotzeit nur eine Spende

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    Für einen richtigen Biergarten dürfen die Bäumchen vor dem Dorfgemeinschaftshaus noch wachsen. Dieses etabliert sich in Kühlenthal immer mehr als Treffpunkt.
    Für einen richtigen Biergarten dürfen die Bäumchen vor dem Dorfgemeinschaftshaus noch wachsen. Dieses etabliert sich in Kühlenthal immer mehr als Treffpunkt. Foto: Marcus Merk

    Mit Akkordeons, Saxofonen und Gesang ist das Dorfgemeinschaftshaus in Kühlenthal aus dem Dornröschenschlaf erwacht und mauserte sich nach der langen Corona-Zwangspause zum musikalischen Veranstaltungsort direkt in der Dorfmitte. 250 Gäste kamen an zwei Tagen und ließen es sich in Kühlenthals neuem Mittelpunkt gut gehen. Denn der hat einige Besonderheiten zu bieten.

    Im Saal habe es zuvor schon - wann immer es die Rahmenbedingungen zum Infektionsschutz es zuließen - private Feiern gegeben, berichtet Bürgermeisterin Iris Harms. Sie selbst hat ihr Büro im Haus schon Anfang Juni vergangenen Jahres bezogen, fühlt sich darin pudelwohl und schwärmt von der "grundangenehmen Stimmung". Mehr jedoch freut sich die Bürgermeisterin darüber, dass das Dorfgemeinschaftshaus mit Leben erfüllt wird. Hochzeiten, Taufen und Geburtstage fanden statt. Kommunionsfeiern stehen an. Die voll ausgestattete Küche lasse es zu, die Bewirtung selbst zu übernehmen. Für die Kühlenthaler Bürger und Bürgerinnen ist die Nutzung des Saals gegen eine freiwillige Spende möglich, Ortsvereine dürfen den großen Saal, der sich zur Terrasse und zum einladenden Außengelände hin öffnet, kostenfrei nutzen.

    Essen und Trinken gibt es im Stüble in Kühlental gegen Spenden

    Dass dieses Konzept auf Spendenbasis aufgeht, zeigt auch das Stüble. Immer donnerstags und sonntags hat es abends geöffnet. Die Bewirtung übernehmen ehrenamtlich die Kühlenthaler oder Kühlenthalerinnen, die sich ganz unkompliziert in eine Liste eintragen. Ob sie etwas zu essen anbieten möchten, dürfen sie selbst entscheiden, "doch es gibt kaum einen Tag, an dem es nichts gibt", verrät Iris Harms lachend. Die Kosten, die für die Zubereitung von Kässpätzle, Wurstsalat oder Currywurst mit Pommes anfallen, werden aus der Kasse bezahlt. Feste Preise gibt es nicht, stattdessen gibt es auf die Frage, was es koste, meist die Antwort: "Was es dir wert ist." Gut besucht mit 25 bis 30 Gästen sind die Donnerstag- und Sonntagabende. An jedem zweiten Samstag im Monat findet zudem der Stammtisch statt.

    Das Akkordeon stand im Fokus des ersten musikalischen Events im Kühlenthaler Dorfgemeinschaftshaus. An zwei Tagen genossen 250 Gäste das musikalische Spektakel, das für Musiker und Zuhörer ein voller Erfolg war.
    Das Akkordeon stand im Fokus des ersten musikalischen Events im Kühlenthaler Dorfgemeinschaftshaus. An zwei Tagen genossen 250 Gäste das musikalische Spektakel, das für Musiker und Zuhörer ein voller Erfolg war. Foto: Stefan Wech

    Dass das Dorfgemeinschaftshaus im Ort akzeptiert und genutzt würde, bezweifelte Iris Harms nie, denn das Haus und die Nutzung seien nach und nach in zahlreichen Sitzungen der Arbeitskreise entstanden. "Am Anfang war das Haus 150 Meter lang", erinnert sich die Rathauschefin lachend, denn zunächst sollte alles im Untergeschoss untergebracht werden. Dann jedoch wurde der Saal neben dem Gebäude geplant. Der Raum für die Jugend wurde ins Obergeschoss quartiert, bekam einen eigenen Eingang von außen und ist dennoch barrierefrei über das Hauptgebäude zugänglich. Auch der Raum für die Vereine, in dem standesamtliche Trauungen stattfinden, die Krabbelgruppe coronabedingt ausgewichen ist und Musikunterricht abgehalten wird, ist belebt und beliebt.

    Konzert im Kühlentaler Gemeinschaftshaus

    Auch Florian Wiedemann gibt Musikunterricht im Dorfgemeinschaftshaus in Kühlenthal und war Initiator des eingangs geschilderten musikalischen Events in Form der musikalischen Reise des Akkordeons. Der Kühlenthaler bezeichnet den Rahmen, den das Dorfgemeinschaftshaus für ein Musikevent bietet, als "hervorragend". Die Gestaltung des Saales sei "akustisch total ausgereift", schwärmt der passionierte Musiker.. Umso glücklicher war Wiedemann darüber, dass es im April geklappt hat, dem musikbegeisterten Nachwuchs der Klangart-Musikschule, dem Aktionschor der Grundschule Westendorf und dem Saxofon-Ensemble des Musikvereins

    Auch wenn es hier und da mal zu Engpässen bei der Belegung des Saales im Kühlenthaler Dorfgemeinschaftshaus kommt, freut sich Iris Harms über jede Veranstaltung, über jedes nette Beisammensein im Stüble, darüber, dass Vereine und Jugendliche nun einen Ort zum Treffen haben und natürlich auch über das Freigelände, das zum innerörtlichen Ausflugsziel für Jung und Alt geworden ist. Dort würden übrigens noch einige Außenspielgeräte angedockt, verrät die Rathauschefin. Auch der kreisrunde Platz für den Maibaum wird in Kürze gebraucht.

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