Unaufhörlicher Regen in der gesamten Region: Je näher die vielen kleineren Flüsse der Donau kamen, desto gefährlicher wurde die Lage im Augsburger Land. Das größte Nadelöhr für die Wassermassen ist bei solchem Starkregen immer die Schmutterbrücke in Fischach. Diesmal wurde die Situation besonders gefährlich. Doch auch der Anhauser Bach zeigte seine wilden Seiten und überflutete weite Teile Diedorfs. Das weckt bei vielen Bewohnern sicher schlimme Erinnerungen an das Hochwasser des Jahres 2005, bei dem unweit der aktuellen Überflutungsstelle in Diedorf eine Frau in einem Keller ertrank und in Lettenbach zwei Männer starben, als sie ihre Autos aus einer Tiefgarage holen wollten.
Hochwasser: Lob für den unermüdlichen Einsatz im Landkreis Augsburg
Der unermüdliche Einsatz der in großer Mehrheit ehrenamtlichen Helfer von Feuerwehr, Technischem Hilfswerk und Rotem Kreuz ist nicht genug zu loben. Vor diesem Hintergrund ist es schwer verständlich, dass sich am Sonntag Schaulustige in gefährliche Nähe von über die Ufer getretenen Flüssen begaben und den Einsatzkräften zusätzliche Arbeit machten. Diese gehen bei Hilfseinsätzen an ihre Grenzen und begeben sich in Gefahr für Leib und Leben, um andere zu retten.
Doch nicht nur die ausgebildeten Retter trugen zur Entschärfung der Lage bei: Schon bald als der Landkreis die Evakuierungen in Fischach, Diedorf und dem nördlichen Landkreis bekannt gegeben hatte, meldeten sich zahlreiche User in den sonst nicht so sozialen Netzwerken, und boten den Menschen, die ihre Häuser und Wohnungen verlassen mussten, Quartier an. Gasthäuser luden die Helfer von Feuerwehr und THW als Dank für ihr Engagement zum Essen ein. Es ist schön zu erleben, dass es wenigstens in Notfällen einen Zusammenhalt gibt. Im Alltag fehlt er leider viel zu häufig.