Dass Neusäß angesichts der enormen Investitionen, die die Stadt zu stemmen hat, ihren Haushalt auf Einsparpotenziale prüft, ist verantwortungsvoll und notwendig. In Neusäß kommt es oftmals zu guten Kompromissen, was dazu führt, dass der Haushalt stets einstimmig verabschiedet wird. Je komplexer die Aufgaben, je knapper die finanziellen Mittel, desto schwieriger und schmerzhafter sind die Einschnitte, die zu machen sind. Aber einem Kindergarten, einer Bücherei oder einer Grundschule ein Sofa für 1000 Euro nicht zu genehmigen, heißt an falscher Stelle sparen. Ja, Kleinvieh macht auch Mist. Jedoch werden Millionen und Abermillionen (zu Recht) investiert, aber ein paar Tausend Euro für Einrichtungen für Hunderte von Kindern werden gestrichen mit der Frage „Warum braucht eine Bücherei überhaupt ein Sofa?“. Das ist ein falsches und entmutigendes Signal an alle, die in diesem Bereich mit viel Herzblut ehrenamtlich tätig sind. Die Vorlesestunden in gemütlicher Atmosphäre oder Autorenlesungen anbieten oder die Lesepaten, die versuchen, Kinder von ihren Tablets wegzuholen und für Bücher zu begeistern. Sie könnten die Frage nach dem Sinn und Zweck der Sofas sicher noch besser beantworten.
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