Es bleibt dabei: Auch wenn die allermeisten Menschen lesen können, nutzt nicht jeder und jede diese wichtige Kulturtechnik auf gleiche Weise. Die einen lieben Romane und tauchen in ihnen in fremde Welten ein, die anderen finden es unnötig, ausgedachte Geschichten zu erkunden. Dennoch können dann auch diese Personen ganz tief in Zeitschriftenartikel über ihr liebstes Hobby eintauchen, sei es die neueste Rennradtour durch Südtirol oder die Nachzucht einer bestimmten Hunderasse.
Und genau das macht das Lesen doch so interessant: Es ist vielseitig einsetzbar. Es gibt nicht die eine Art zu lesen, die wichtiger und besser ist als alle anderen. Klar, Ziel ist es immer, geschriebene Texte in all ihren Facetten zu begreifen und nichts zu verpassen, was in unserer Gesellschaft wichtig ist. Aber ein wenig Überheblichkeit schwingt gerne mit, wenn von einer immer geringeren Leselust bei Jugendlichen gesprochen wird.
Die große Nachfrage beim Bücherflohmarkt in Neusäß zeigt: Lesen ist und bleibt ein Thema, sicher nicht bei jedem in gleichem Maße, aber irgendwie dann doch. Dass sich Schulen aufmachen, Kinder und Jugendliche dort abzuholen, wo sie mit dem Begreifen von Texten gerade stehen und weiterzubilden, ist sicher der richtige Weg. Wenn das klappt, dann wird den Jugendlichen auch die schönste und abenteuerlichste Art des Lesens zugänglich: das Mitfühlen mit Gedanken- und Lebenswelten anderer Menschen in der Literatur.
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