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Jahresrückblick 2022: Erst Corona, dann die Ablösung: So verlor Carolina Trautner ihr Ministeramt

Jahresrückblick 2022

Erst Corona, dann die Ablösung: So verlor Carolina Trautner ihr Ministeramt

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    Ministerpräsident Markus Söder mit Carolina Trautner und Markus Ferber 2019 beim Bezirksparteitag der CSU in Schwabmünchen. Da hatte Trautner ihre Ministerkarriere noch vor sich.
    Ministerpräsident Markus Söder mit Carolina Trautner und Markus Ferber 2019 beim Bezirksparteitag der CSU in Schwabmünchen. Da hatte Trautner ihre Ministerkarriere noch vor sich. Foto: Marcus Merk (Archivbild)

    Diesen 23. Februar des Jahres 2022 wird Carolina Trautner vermutlich für immer in unguter Erinnerung behalten. Corona hatte die heute 61-jährige Politikerin schwer erwischt. Während sie krank im Bett lag, wurde sie auch noch als Ministerin aussortiert. Der Entschluss von Ministerpräsident Markus Söder, die erste bayerische Ministerin aus dem Augsburger Land im Zuge einer Kabinettsumbildung abzulösen, hat diese tief getroffen, wie Vertraute berichten. 

    Zwei Jahre lang war Trautner während der Pandemie Ministerin für Familie, Arbeit und Soziales, hätte gerne noch weitergemacht, hätte sich gerne einmal unter Nicht-Pandemie-Bedingungen bewiesen. Dann das Aus. Nach außen gab sich Trautner tapfer. Politische Ämter seien nun mal nur auf Zeit, sagte sie in einem Interview mit unserer Redaktion.

    Landtagsabgeordnete Hintersberger, Güller und Winter machen Platz

    Nun macht Trautner, zugleich Vorsitzende des größten schwäbischen CSU-Kreisverbands, als einfache Abgeordnete weiter und kandidiert als solche wieder für den Landtag. Im Herbst kommenden Jahres will sie ihr Direktmandat verteidigen und sieht sich neuen Konkurrenten gegenüber. Denn in der Riege der Landespolitiker, die im Augsburger Land tätig sind, wurde der Generationenwechsel eingeläutet. Und das ging nicht immer geräuschlos.

    Johannes Hintersberger (CSU) und Harald Güller (SPD) bekamen relativ elegant die Kurve. Hintersberger – seit 2003 im Landtag – und Güller (1994 bis 2003 und wieder seit 2008) erklärten von sich aus den Verzicht auf eine weitere Kandidatur. Georg Winter, seit sage und schreibe 32 Jahren Abgeordneter im Münchner Landtag, hielt sich die Möglichkeit einer weiteren Kandidatur dagegen lange offen.

    Doch als die CSU im Nachbarlandkreis Dillingen die Landratswahl gegen die Freien Wähler verlor, wurde die Kritik am CSU-Kreisvorsitzenden Winter lauter, am Ende entschied der 71-Jährige, es mit dieser Legislaturperiode dann auch gut sein zu lassen und im Stimmkreis Augsburg Land /

    Der 70-Jährige aus Biberbach hätte zwar noch gerne wollen dürfen, musste aber am Ende seinem parteiinternenen Konkurrenten und politischen Ziehsohn Fabian Mehring weichen, der nun im nördlichen Landkreis direkt kandidieren will. Wer wann was zu wem gesagt hat, darüber gehen die Darstellungen zwar auseinander, fest steht aber: Am Ende war es Häusler nicht recht, dass ihn die Freien Wähler nicht mehr ließen. "Für mich ist die Sache klar, dass ich entweder im Stimmkreis Augsburg-Land, Dillingen kandidiere oder gar nicht," sagte Häulser im Herbst. Was dann am Ende hieß: nicht.

    Häusler und Brem hören bei den Freien Wählern auf

    Am Ende seiner politischen Ambitionen bei den Freien Wählern ist auch ein ehemaliger Weggefährte Häuslers angelangt. Der Hirblinger Markus Brem, einst einer der Spitzenleute der FW in Schwaben, hatte sich in der Gersthofer Stadtpolitik und auf Landkreisebene schon länger mit den Freien Wählern entzweit, saß aber immer noch für sie im Bezirkstag. Bis zum Mai. Dann erklärte er seinen Austritt aus der Fraktion. Wenn der Bezirkstag im kommenden Herbst wieder gewählt wird, kandidiert Brem nicht mehr für die FW. 

    Da feierten sie noch gemeinsam ihren Einzug in den Landtag: Johann Häusler und Fabian Mehring am Wahlabend 2018 in Biberbach.
    Da feierten sie noch gemeinsam ihren Einzug in den Landtag: Johann Häusler und Fabian Mehring am Wahlabend 2018 in Biberbach. Foto: Marcus Merk (Archivbild)

    Einen herben Dämpfer erlitten auch die kommunalpolitischen Ambitionen von Annemarie Probst. Die Grünen-Bezirksrätin aus Meitingen würde gerne weiter im Bezirskatg sitzen, doch ihre Parteifreunde versagten ihr eine neuerliche Direktkandidatur und setzten stattdessen auf den jungen Lukas Geirhos aus Bobingen.

    Bürgermeister Mögele behauptet sein Amt

    War 2022 ein schlechtes Jahr für Amtsinhaber und Mandatsträger im Augsburger Land? Nicht ganz. In Gessertshausen wurde der neue Bürgermeister gewählt und der war wieder der alte. Jürgen Mögele (CSU) erhielt gegen seinen Herausforderer Michael Weh fast 60 Prozent der Stimmen. 

    Geschafft: Jürgen Mögele gewinnt die Wahl in Gessertshausen
    Geschafft: Jürgen Mögele gewinnt die Wahl in Gessertshausen Foto: Marcus Merk (Archivbild)

    2026, also in etwas mehr als drei Jahren, wird in den meisten bayerischen Kommunen gewählt und im Augsburger Land hat sich einer schon mal dafür in Stellung gebracht. Landrat Martin Sailer erklärte in einem großen Interview mit unserer Redaktion, dass er für eine vierte Amtszeit kandidieren wolle. Innerhalb der CSU dürfte Sailer nach heutigem Kenntnisstand damit gesetzt sein – was aber werden die Wählerinnen und Wähler sagen?

    Friedhelm Bechtel ist der neue Kreisbrandrat im Augsburger Land.
    Friedhelm Bechtel ist der neue Kreisbrandrat im Augsburger Land. Foto: Janina Bechtel (Archivbild)

    Denn die sind immer wieder für eine Überraschung gut, wie Sailer selbst in diesem Jahr hautnah miterlebte. Bei der Versammlung der Feuerwehrkommandanten verfehlte der von Sailer unterstützte Kreisbrandrat Alfred Zinsmeister zur Überraschung vieler die Mehrheit und trat nach diesem Misstrauensvotum nicht noch einmal an. Bei der Neuwahl Monate später gewann Friedhelm Bechtel

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