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Jaclyn König aus Ehingen arbeitet bei Airbus Helicopters in Donauwörth als Ausbilderin im Leichtflugzeugbau.

Ehingen

So bekam eine junge Frau ihren Traumjob bei Airbus Helicopters

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    Mit 23 Jahren hat Jaclyn König aus Ehingen, die hier im Kreis ihrer Auszubildenden in der Lehrwerkstatt zu sehen ist, ihren Traumjob bei Airbus Helicopters in Donauwörth bekommen. Seit September ist sie Ausbilderin im Leichtflugzeugbau. Den Schritt in eine „Männerdomäne“ hat sie nie bereut.
    Mit 23 Jahren hat Jaclyn König aus Ehingen, die hier im Kreis ihrer Auszubildenden in der Lehrwerkstatt zu sehen ist, ihren Traumjob bei Airbus Helicopters in Donauwörth bekommen. Seit September ist sie Ausbilderin im Leichtflugzeugbau. Den Schritt in eine „Männerdomäne“ hat sie nie bereut. Foto: Steffi Brand

    Jaclyn König aus Ehingen hat seit September vergangenen Jahres ihre Traumstelle – als Ausbilderin im Leichtflugzeugbau bei Airbus Helicopters. Auf dem Weg dorthin hat sie nicht nur ein rasantes Tempo an den Tag gelernt, sondern sich auch in einer Berufswelt zurechtgefunden, die häufig als Männerdomäne bezeichnet wird. Für die 24-Jährige jedoch ist es die Welt, in der sie sich beruflich wohlfühlt – und in der sie auch unter vielen weiteren jungen Frauen ist, die sich vielleicht in dieser Berufssparte gar nicht vermuten lassen.

    Schon in der Meitinger Mittelschule fällte die Schülerin wichtige Entscheidungen

    Jaclyn König hat bereits in der Schule die Weichen für ihren späteren Berufsweg gestellt – und zwar nach dem Ausschlussprinzip. Fremdsprachen, Kunst und Betriebswirtschaftslehre waren nichts für die Sechstklässlerin, die die Dr. Max Josef Metzger Realschule in Meitingen besucht hat. Deswegen entschied sie sich, in der 7. Klasse den mathematisch-naturwissenschaftlichen Zweig zu wählen. Dass mit ihr gerade mal vier Mädchen und etwa 26 Jungen in der Klasse waren, störte sie damals schon nicht.

    Welche Tipps die junge Frau den Meitinger Schülerinnen und Schülern gibt

    Durch den Girls‘Day, einen Aktionstag, an dem Mädchen und Frauen Berufe im Bereich Technik, Naturwissenschaften, Informatik, Handwerk, Mathematik und Forschung hautnah kennenlernen dürfen, rückte Jaclyn König schon als Schülerin ihrer Traumstelle näher. Diesen Aktionstag verbrachte sie bei Airbus Helicopters in Donauwörth. Und sie nutzte die Gunst der Stunde, um sich einen Praktikumsplatz im Betrieb zu sichern. In ihrer eigenen Berufsfindungsphase absolvierte sie mehrere Praktika – im Kindergarten, in der Verwaltung, in anderen technischen Berufen und bei Airbus Helicopters. Sich ganz verschiedene Berufsbereiche anzusehen, würde sie jedem Schüler und vor allem auch jeder Schülerin raten.

    Ebenso wichtig wie der Blick auf die Ausbildung seien die Aufgaben, die danach im Berufsleben auf einen warten können, findet Jaclyn König und erklärt: Sägen, Bohren und Feilen seien die Grundtätigkeiten, die bei Airbus Helicopters während der Ausbildung vermittelt werden. Doch dann gehe es darum, damit in einen Beruf zu starten, der noch viel mehr interessante Inhalte bereithalte. Als Jaclyn König sich für ihr Praktikum bewarb, absolvierte sie dieses als Industriemechanikerin und fand heraus, dass der Ausbildungsberuf der Verfahrensmechanikerin, den die Ehingerin in der Fachrichtung Kunststoff- und Kautschuktechnik absolviert hat, noch viel interessanter war. Nach einem Blick in die Fertigung bei einer Werksbesichtigung war ihr klar: Die Verarbeitung von Faserverbundstoffen von Einzelteilen zu ganzen Hubschrauberzellen, faszinierte sie. „Da wollte ich hin“, nahm sich die ehrgeizige Realschulabsolventin damals vor.

    In Meitingen berichtet die junge Frau von ihrer Traumstelle

    Mit besonders guten Noten in der Zwischenprüfung verkürzte sie die Ausbildungsdauer auf zweieinhalb Jahre und fand heraus, dass ihr die Betreuung und Anleitung der Praktikanten sehr gut gefiel. In Gesprächen darüber, wie sie sich beide Wege offenhalten könnte – in die Fertigung und in den Bereich Ausbildung – zeigte sich, dass die Techniker-Weiterbildung der geeignete Schritt auf der Karriereleiter sein sollte. Nach ihrer Ausbildung absolvierte Jaclyn König vier Jahre lang die Techniker-Weiterbildung in Teilzeit. Während ihrer Weiterbildung kam sie ihren „Wunschabteilungen“ bei Airbus Helicopters recht nah: Als Facharbeiterin durchlief sie gleich mehrere Abteilungen, vertretungsweise wurde sie neun Monate lang in der Ausbildungswerkstatt eingesetzt – was die 24-Jährige heute strahlend als ihre „Traumstelle“ bezeichnet.

    Bis ihr ebendiese Traumstelle im September vergangenen Jahres ganz offiziell angeboten wurde, war Jaclyn König Vorarbeiterin in der Rotorblattfertigung – und damit schon so jung eine Führungskraft. Seit September vermittelt sie ihrem ersten Ausbildungsjahr mit sieben jungen Frauen und fünf jungen Männern die Grundlagen des Berufs. Ab September startet ein Ausbildungsjahr mit vier jungen Frauen und achten jungen Männern. Und was unterscheidet die Azubis? Gelegentlich arbeiten die jungen Frauen genauer und sauberer und sind ehrgeiziger, verrät Jaclyn König. Zu erkennen, ob es den Azubis leicht oder schwerfalle und bei den Aufgaben zu helfen, sei der Ansporn der jungen Frau, die über ihre Traumstelle als Ausbilderin wahrlich ins Schwärmen gerät und sich auch darüber freut, ein Stück weit ein Vorbild für junge Frauen sein zu können.  

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